Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, energieeffiziente Arbeitsabläufe und das Einsparen von Emissionen sind nicht nur extrem wichtig in Anbetracht der Klimakrise. Sie tragen auch maßgeblich zur Erfolgssteigerung eines Unternehmens auf dem Markt bei. Umweltmanager und Umweltmanagerinnen sorgen dafür, dass wesentliche Aspekte des Umweltschutzes im Betrieb umgesetzt und weiterentwickelt werden.
Als Schnittstelle zwischen Behörden, Kundschaft sowie Verantwortlichen und Führungskräften im Unternehmen arbeitet eine Umweltmanagerin unter anderem mit Qualitätsmanagern, Umweltbeauftragten, Nachhaltigkeitsmanagern oder Change-Managerinnen zusammen bzw. übernimmt zum Teil vergleichbare Aufgaben.
Ausgangspunkt ihrer Tätigkeit ist zunächst der Betrieb selbst: Die Umweltmanagerin analysiert bestehende Prozesse und bereits vorhandene Maßnahmen des Umweltschutzes im Unternehmen und bewertet diese nach ökologischen und Nachhaltigkeitskriterien. Dabei orientiert sie sich an Kennzahlen und führt eigene Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit sowie zum Umweltkostenmanagement durch. Die Umweltmanagerin berücksichtigt umweltrechtliche Vorschriften und Aspekte der Arbeitssicherheit ebenso wie Daten zum Energieverbrauch und der Abfallentsorgung. Nachdem sie sich diesen Überblick verschafft hat, kann sie gezielt an Lösungsansätzen und Umstrukturierungen arbeiten. Sie ist in der Lage, Umweltmanagementsysteme (USM) in vorhandene Managementsysteme zu integrieren, Risiken und Chancen für das Unternehmen zu erkennen und zu nutzen.
Ziel kann es zum Beispiel sein, eine Zertifizierung nach der international anerkannten Norm ISO 14001 oder EMAS (Eco Management and Audit Scheme) zu erreichen. Die Umweltmanagerin kommuniziert mit Behörden und Ansprechpartnerinnen im Unternehmen, um Technik, Materialien und Arbeitsabläufe entsprechend nachhaltiger zu gestalten und eine Umweltschutzpolitik im Betrieb zu etablieren. Sie übernimmt außerdem Aufgaben des Projektmanagements und Controllings, organisiert Audits und koordiniert Genehmigungsverfahren. Außerdem erarbeitet sie Präsentationen für die Geschäftsleitung und versucht bei den Mitarbeitenden ein Umdenken zu bewirken. Beschäftigte motiviert sie, sich aktiv an der Entwicklung der Firma zu beteiligen. Die Managerin ist Ansprechpartnerin bei allen auftretenden Fragen rund um das Thema.
Die Umweltmanagerin dokumentiert Fortschritte und Erfolge der eingeführten Programme und wirkt an der Gestaltung eines Klimaschutzberichts mit. Für auftretende Probleme findet sie innovative Lösungen und nutzt Schwierigkeiten zur kontinuierlichen Optimierung und Leistungssteigerung innerbetrieblicher Prozesse. Ein Unternehmen, welches Ressourcen effizient nutzt, Energie und Emissionen und Wasser spart und so den eigenen Verbrauch minimiert, kann gleich mehrfach profitieren. Es fallen nicht nur weniger Kosten an, sondern auch das Image des Betriebs bzw. dessen Produkte und Dienstleistungen erfahren eine enorme Steigerung. Auf diese Weise erreicht die Umweltmanagerin, dass die durch sie herbeigeführten Veränderungen von der Öffentlichkeit gehört werden. Die Firma wirbt mit Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Produkten, was wiederum interessierte Kundschaft bindet und den Gewinn maximiert.
Umweltschutz spielt in allen Branchen und Gesellschaftsbereichen eine zentrale Rolle. Der Umweltmanager kann durch seine Tätigkeit bei Unternehmen jeglicher Wirtschaftssektoren ein Umdenken bewirken und beispielsweise bei Dienstleistungsanbietern oder Industriekonzernen arbeiten. Ebenfalls findet er eine Beschäftigung bei Verwaltungen und öffentlichen Trägern oder kann für Nichtregierungsorganisationen (NGOs) tätig sein.
Eine Umweltmanagerin hat in der Regel ein Studium im naturwissenschaftlich-technischen oder betriebswirtschaftlichen Umfeld absolviert, beispielsweise Umweltingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften, Energie- oder Verfahrenstechnik. Während des Studiums besteht die Möglichkeit Schwerpunkte zu setzen, sodass die Studierende ihren Fokus etwa auf Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement oder Umweltschutz legen kann. Eine vergleichbare Ausbildung kombiniert mit mehrjähriger Erfahrung kann ebenfalls die Grundlage für den Beruf bilden. Um Strukturen und Abläufe nachhaltig zu verbessern und weiterzuentwickeln, hat die Umweltmanagerin sinnvollerweise mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt und beispielsweise im betrieblichen Umfeld Kenntnisse des Projektmanagements und weitere Führungskompetenzen erworben.
Außerdem sollte die Umweltmanagerin über Fachwissen auf dem Gebiet Umweltrecht, Klimaschutz und Energiemanagement verfügen. Sie hat die Möglichkeit, sich im Zuge einer Weiterbildung zur zertifizierten Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagerin bzw. Klimaschutzmanagerin zu qualifizieren. Entsprechende Lehrgänge oder Schulungen werden in der Regel von privaten Institutionen oder dem TÜV angeboten. Abhängig vom jeweiligen Arbeitgeber und der Ausrichtung eines Unternehmens bzw. einer Organisation können weitere Qualifikationen vorteilhaft sein, etwa im Bereich Immissionsschutz, Gewässerschutz oder Abfallentsorgung. Englischkenntnisse werden ebenfalls von den meisten Unternehmen erwartet.
Ein Umweltmanager sollte sich für nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz begeistern können und auch andere Menschen zu einem umweltfreundlicheren Handeln motivieren können. Daher ist er sozialkompetent, besitzt Kommunikationsgeschick und Überzeugungskraft. Der Umweltmanager verfügt über ein souveränes Auftreten und kann seine Pläne gut präsentieren und durchsetzen. Er ist teamfähig und kann ebenso eigenverantwortlich arbeiten. Seine Analysefähigkeit und sein Innovationsgeist lassen ihn Herangehensweisen kritisch hinterfragen. Er ist bereit, sowohl sich selbst als auch den Betrieb ständig weiterzuentwickeln und nach umwelttechnischen Aspekten Veränderungen zu bewirken.