Sattler und Sattlerinnen verarbeiten Leder und Stoffe nicht nur zu Gegenständen, die im Umgang mit Tieren genutzt werden wie zum Beispiel Sättel, Zaumzeug oder Fahrgeschirr; sie stellen auch, je nach Fachrichtung, Taschen sowie Auto- und Bootsausstattungen her. Während Sattler, die vor allem Sättel herstellen, Sattelmacher genannt werden, werden die Spezialisten für Taschen, Koffer und Stuhlbezüge als Täschner bezeichnet.
Sattlerinnen verarbeiten Stoffe und Leder zu unterschiedlichen Gegenständen. Je nach Fachrichtung kann es sich dabei um verschiedene Produkte mit variablen Einsatzmöglichkeiten handeln. Sattlerinnen müssen sich für eine der drei Fachrichtungen Fahrzeugsattlerei, Feintäschnerei oder Reitsportsattlerei entscheiden. Je nach Fachrichtung variieren die Aufgaben. Gemein haben sie dennoch die vorbereitenden Arbeiten:
Sattler und Sattlerinnen dieser Fachrichtungen haben zusätzlich zu den genannten Aufgaben folgende:
Wer auf Feintäschnerei spezialisiert ist, beschäftigt sich außerdem mit folgenden Arbeiten:
In der Fachrichtung Reitsportsattlerei hat die Sattlerin über die generellen Tätigkeiten hinaus die nachfolgenden Aufgaben:
Abgesehen von Fachbetrieben des Sattlerhandwerks finden Sattler je nach Fachrichtung in unterschiedlichen Bereichen und Branchen Arbeit. Ein Sattler mit der Fachrichtung Fahrzeugsattlerei kann in Fahrzeugsattlereien, in Reparaturwerkstätten für Oldtimer oder in Zulieferbetrieben der Kraftfahrzeugindustrie tätig werden. Dem gegenüber findet ein Sattler der Fachrichtung Feintäschnerei vor allem in Unternehmen des Sattler- und Feintäschnerhandwerks, in der Lederwarenindustrie oder in Lederwarengeschäfte im Reparaturservice Arbeit. Sattler der dritten Fachrichtung Reitsportsattlerei können nicht nur in Fachbetrieben des Sattlerhandwerks arbeiten, sondern auch in Betrieben der Sportartikelindustrie.
Der Weg zum Sattler führt über eine dreijährige Ausbildung in Industrie und Handwerk, die im dualen System durchlaufen wird. Die Fachrichtung des Ausbildungsbetriebs bestimmt den Spezialisierungsbereich der Ausbildung. Dabei handelt es sich um den Sattler für Fahrzeugsattlerei, Feintäschnerei oder Reitsportsattlerei. Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung kann die Grundlage für eine Meisterweiterbildung zum Sattler- und Feintäschnermeister sein. Neben einer Technikerweiterbildung zum Techniker für Schuhtechnik kann ein ausgebildeter Sattler ebenfalls kaufmännische Weiterbildungen zum Technischen Fachwirt oder zum Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (HwO) absolvieren. Ein Studium in Produkt- bzw. Industriedesign oder in Textil- bzw. Bekleidungstechnik ist unter bestimmten Voraussetzungen für ausgebildete Sattler auch ohne schulische Hochschulzugangsberichtigung möglich.