Servicefahrer bzw. Servicefahrerinnen transportieren Waren und liefern diese direkt an den Kunden aus. Ihr Aufgabengebiet reicht allerdings noch weiter: Nicht nur sind sie selbst für die Beladung der Fahrzeuge zuständig, auch übernehmen sie am Zustellungsort zusätzliche Serviceaufgaben, indem sie beispielsweise den Kunden beraten oder bei der Einrichtung technischer Geräte helfen.
Es besteht eine Ähnlichkeit zu anderen Berufstätigkeiten als Fahrer bzw. Fahrerin im Bereich der Warenzustellung. Hierzu gehören etwa Berufskraftfahrer bzw. Berufskraftfahrerinnen, Fachkräfte für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice sowie Kurier- und Auslieferungsfahrer bzw. -fahrerinnen.
Der Arbeitstag eines Servicefahrers beginnt in der Regel in einem Lagerhaus: Hier nimmt er die auszuliefernden Waren entgegen und verstaut diese im Zustellfahrzeug – in der Regel ein Lastkraftwagen (Lkw). Bei der Beladung achtet er darauf, dass alle Pakete sachgemäß platziert sind, sodass während der Fahrt keine Beschädigungen auftreten. Zusätzlich versucht er, den vorhandenen Stauraum bestmöglich zu nutzen. Hierbei muss allerdings die Höchstladungsgrenze des Fahrzeugs beachtet werden.
Vor der Fahrt führen Servicefahrer die sogenannte Abfahrtkontrolle durch, indem sie die Fahrtüchtigkeit des Lkw prüfen, zum Beispiel in Bezug auf Ölstand oder Reifen. Der Großteil der Arbeitszeit wird dann im Wagen verbracht, doch für eine pünktliche Lieferung benötigt es mehr als das bloße Fahren auf der Straße: Deswegen übernimmt ein Servicefahrer auch die Planung der Tagesroute – eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe.
Bei der Zustellung der Ware werden dann zusätzliche Servicedienstleistungen durchgeführt, je nachdem welches Produkt abgeliefert wird bzw. für welches Dienstleistungsunternehmen der Servicefahrer arbeitet. Manchmal werden gleichzeitig auch Waren abgeholt. Mögliche Tätigkeiten beim Kunden sind etwa:
Eine Servicefahrerin kann bei allen klassischen Dienstleistern aus dem Logistikbereich arbeiten: Hierzu gehören etwa Kurierdienste, Expressunternehmen, Speditionen oder die Post. Im Allgemeinen werden Servicefahrerinnen allerdings bei allen Unternehmen gebraucht, welche Waren ausliefern und hierbei zusätzliche Leistungen anbieten – hieraus ergibt sich eine große Bandbreite an potenziellen Arbeitgebern. Weitere Beispiele sind etwa:
Bei der Servicefahrerin handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Während der zweijährigen dualen Ausbildung werden Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen vermittelt, zum Beispiel Logistik, Disposition oder Buchhaltung. Formale schulische Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht. Oftmals wird allerdings ein Führerschein der Klasse B (oder höher) verlangt; während der Ausbildung lernt eine angehende Servicefahrerin dann zusätzlich den Umgang mit größeren Kraftfahrzeugen.
Wer sich auch während der beruflichen Laufbahn weiterbilden möchte, um das eigene Wissen aktuell zu halten und auf dem neuesten Stand zu bleiben, kann dies beispielsweise in folgenden Bereichen tun:
Ein Servicefahrer sollte fahrerische Sicherheit mit ausgeprägter Serviceorientierung verbinden. Beim Fahren auf der Straße sind Daueraufmerksamkeit und Konzentration nötig. Außerdem ist körperliche Robustheit gefragt, denn beim Beladen des Lkw und beim Abladen der Waren muss er durchaus selbst anpacken. Um Wartungs- und Reparaturaufgaben durchführen zu können, benötigt er obendrein technisches Verständnis und handwerkliches Geschick.
Beim Umgang mit Kunden ist freundliches und hilfsbereites Verhalten unabdingbar. Deswegen sollten Servicefahrer gerne mit anderen Menschen zusammenarbeiten. Um alle Lieferungen unter einen Hut zu bringen, sollte weiterhin Organisationstalent mitgebracht werden.