Immer unterwegs, um Lebensmittel und andere Produkte unter die Leute zu bringen: Verkaufsfahrer bzw. Verkaufsfahrerinnen liefern Tiefkühlwaren an die Haustür oder haben einen festen Stellplatz, an dem sie ihre Waren präsentieren und verkaufen. Sie sind dabei gleichzeitig auch Kundenberater und informieren diese über neue Produkte oder Kombinationsmöglichkeiten von Lebensmitteln. Verkaufsfahrer sind daher eher mobile Kundenberater und Verkäufer als eigentliche Fahrer.
Wenn sie aus ihrem Fahrzeug (Imbisswagen oder Food Truck) heraus frisch zubereitete Speisen und Getränke verkaufen, ergeben sich bei ihren beruflichen Tätigkeiten große Überschneidungen mit dem Imbissverkäufer bzw. der Imbissverkäuferin.
Trotz der Bezeichnung „Fahrer“: Die Fahrtätigkeiten sind für den Verkaufsfahrer lediglich Mittel zum Zweck des Verkaufs seiner Waren. Meistens hat er einen festen Kundenstamm, den er regelmäßig mit Lebensmitteln beliefert. Hierbei handelt es sich häufig um Tiefkühlprodukte. Dabei verkauft er diese nicht nur, sondern er berät die Kunden auch rund um die gesamte Produktvielfalt des Unternehmens. Er kennt die unterschiedlichen Kundengeschmäcker gut und weiß, welche Lebensmittel bei welchen Kunden besonders beliebt sind.
Die Warenpräsentation und Kundenbetreuung gehören genau wie der Verkauf zu den wichtigsten Tätigkeiten. Kunden nehmen Beratungen und Empfehlungen gerne an, da sie die Verkaufsfahrer häufig schon seit mehreren Jahren kennen und zum Teil persönliche Beziehungen aufgebaut haben. Sind die Empfehlungen des Verkaufsfahrers einige Male gut gewesen, gewinnt der Verkaufsfahrer das Vertrauen der Kunden und sie sind bereit, den weiteren Empfehlungen des Verkaufsfahrers zu vertrauen.
Bevor die Fahrt zu den Kunden beginnt, legt der Verkaufsfahrer eigenständig seine Route fest. Durch die enge Bindung zum Kunden weiß der Verkaufsfahrer häufig, wann diese zu Hause anzutreffen sind, und kalkuliert dies ein.
Zum Teil arbeiten Verkaufsfahrer als Imbissverkäufer an festen Stellplätzen, beispielsweise vor Supermärkten. Auch dort sind sie häufig schon über Jahre bekannt und bedienen ihre Kundschaft regelmäßig mit zubereiteten Speisen wie Grillhähnchen, Pommes Frites, Döner Kebab oder Nudeln.
Außerdem übernimmt der Verkaufsfahrer auch die Pflege und Reinigung des Transporters, denn auch dieser repräsentiert das Unternehmen. Die Transporter müssen daher immer gepflegt sein, denn insbesondere bei Lebensmitteln ist Hygiene enorm wichtig.
Verkaufsfahrerinnen arbeiten entweder für mobile Imbisse (sogenannte Food Trucks) oder für Lebensmittelhändler im Direktvertrieb. Viele Betreiber von mobilen Imbissbuden sind selbstständig, während die Beschäftigten der Lebensmittelhändler im Direktvertrieb häufig angestellt sind und speziell vom Arbeitgeber geschult werden.
Um Verkaufsfahrerin zu werden, benötigt man keinen speziellen Schulabschluss oder eine abgeschlossene Ausbildung. Im Prinzip reicht ein Führerschein der Klasse B, um einer Tätigkeit als Verkaufsfahrerin nachgehen zu können. Die persönliche Eignung für den Beruf ist ausschlaggebend.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung kann aber die Erfolgsaussichten verbessern, denn Vertrieb ist lernbar. Eine klassische Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel, zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk oder zur Verkäuferin ist daher empfehlenswert. Im Bereich der Imbisswagen sind gelernte Köche zwar nicht die Regel, aber auch hier kann die vorherige Berufsausbildung von Vorteil sein.
Um beruflich noch weiter voranzukommen, gibt es neben den Berufsausbildungen Weiterbildungsmöglichkeiten wie beispielsweise ein Studium in Richtung Betriebswirtschaft oder Management. Dieses bietet die Möglichkeit, im Unternehmen aufzusteigen und sogar Führungspositionen zu übernehmen.
Freude im Umgang mit Menschen und Spaß am Vertrieb sind für einen Verkaufsfahrer von größter Bedeutung. Seine ausgeprägte Kundenorientierung hilft ihm dabei, auf die Wünsche und Anregungen der Kunden einzugehen und diese zu überzeugen. Er sollte außerdem gute und frische Lebensmittel zu schätzen wissen und seine Begeisterung dafür ausstrahlen können. Da er Verkaufs- und Beratungsgespräche führt, sind eine gute Ausdrucksweise und ausreichende Deutschkenntnisse ebenfalls sehr wichtig.
Auch Eigenverantwortung und Zeitmanagement benötigt der Verkaufsfahrer, da er seinen Arbeitstag selbst gestaltet und in der Regel allein arbeitet. Eine gewisse Kreativität hilft bei der Präsentation der Waren. Als routinierter Fahrer behält er im zum Teil stressigen Straßenverkehr die Ruhe und Übersicht.
Wer einen Imbisswagen bzw. Food Truck betreibt, benötigt dafür Kenntnisse der Lebensmittelzubereitung. Außerdem sind geltende Hygieneregeln einzuhalten sowie lebensmittelrechtliche Aspekte zu beachten.