Spielplatzanlagen und Geräte auf Spielplätzen sind für Kinder frei zugänglich und bieten Platz zum Spielen und Spaß haben. Genau aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass alle Elemente auf und in unmittelbarer Umgebung eines Spielplatzes sicher und gefahrlos betreten werden können. Spielplatzprüfer und Prüferinnen sind dazu befähigt, Spielplätze nach Normen und Sicherheitsvorschriften zu kontrollieren und zu warten.
Im Gegensatz zur Fachkraft zur Prüfung von Kinderspielplätzen sind Spielplatzprüfer und Spielplatzprüferinnen nach DIN 79161-1 und -2 qualifiziert, ebenfalls die jährliche Hauptinspektion von Spielplätzen durchzuführen.
Grundlegendes Ziel einer Spielplatzprüferin ist es, das gefahrlose Betreten jeder Stelle auf dem entsprechenden Platz für Kinder zu gewährleisten und auf diese Weise Personenschäden und Verletzungen beim Spielen zu vermeiden. Dies stellt die Prüferin im Zuge regelmäßiger Kontrollen vor Ort sicher, wobei sie auf fundierte Fachkenntnisse zurückgreift. Ergebnisse und Erkenntnisse hält sie in Zustands- und Mängelberichten fest, sodass keine Probleme übersehen werden.
So ist sie in der Lage, regelmäßig verschiedene Inspektionen an Spielplätzen vorzunehmen: Die tägliche bis wöchentliche Routineinspektion dient zur Beseitigung offensichtlicher Gefahrenquellen. Schäden durch Vandalismus, Benutzung der Geräte oder Witterungseinflüsse kann die Spielplatzprüferin leicht erkennen und entsprechende Gefahrenzonen entschärfen. Ebenfalls achtet sie auf Sauberkeit und Hygiene auf dem Platz.
Innerhalb der operativen Inspektion, welche mindestens einmal alle drei Monate stattfindet, überprüft sie verschärft die einzelnen Anlagen und Geräte auf Verschleiß und Stabilität nach dem Produktionssicherheitsgesetz (ProdSG). Auf diese Weise identifiziert sie zum Beispiel lockere Schrauben oder verrostetete Bindeglieder.
In der jährlichen Hauptinspektion geht die Spielplatzprüferin außerdem auf den grundsätzlichen Aufbau und die Sicherheit bestehender und neu angebrachter Bestandteile ein. Mit Hilfe von Prüfkörpern misst sie beispielsweise Abstände, checkt die Beschaffenheit von Oberflächen sowie die Sicherheit von Böden und Verankerungen. Kleinere Mängel können direkt behoben werden, während andere Probleme gesondert vom Betreiber des Spielplatzes oder vom jeweiligen Amt beseitigt werden müssen.
Ein Spielplatzprüfer kann bei ganz verschiedenen Institutionen beschäftigt sein, da seine Qualifizierung nicht unbedingt auf einer bestimmten Berufstätigkeit basiert. Häufig arbeitet ein Spielplatzprüfer aber im handwerklichen Umfeld. Er kann bei Unternehmen angestellt sein, welche Dienstleistungen im Bereich Spielplatzprüfung ggf. zusätzlich zu ihren regulären Leistungen anbieten, beispielsweise Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus. Ebenso kann ein Spielplatzprüfer bei Kommunen, zum Beispiel auf einem Bauhof, arbeiten oder für eine Wohnungsbaugesellschaft tätig sein.
Wer als qualifizierte Spielplatzprüferin arbeiten möchte, muss einen entsprechenden Lehrgang erfolgreich absolvieren. Interessierte sollten volljährig sein sowie bereits einschlägige Berufserfahrung von mindestens drei Jahren im Umgang mit Spielgeräten vorweisen können. Das bedeutet, dass Lehrgangsabsolventen in der Praxis zum Beispiel an der Entwicklung, Herstellung oder Installation von Spielgeräten beteiligt waren bzw. sind oder sich anderweitig damit praktisch damit auseinandersetzen bzw. gesetzt haben. Berufserfahrung im Bereich Holz- und Metallbearbeitung oder einem ähnlich handwerklichen Beruf ist außerdem vorteilhaft, da wichtige Vorkenntnisse hinsichtlich der Beschaffenheit von Materialien etc. bereits vorhanden sind. So kann eine Spielplatzprüferin beispielsweise ausgebildete Schreinerin oder Metallbauerin sein.
Viele Absolventinnen der Schulung kommen zudem von den Kommunen oder tragen bereits Verantwortung auf dem Gebiet, etwa als Hausmeisterin, Spielgeräteherstellerin oder Sicherheitsbeauftragte – oder die Interessierte ist bereits als Fachkraft zur Prüfung von Kinderspielplätzen tätig.
Nach bestandener Prüfung erhält die Teilnehmerin ein Zertifikat zur Qualifizierten Spielplatzprüferin nach DIN 79161-1 und -2, welches drei Jahre lang gültig ist. Nach abgelaufener Zeit ist ein Auffrischungskurs zur Rezertifizierung notwendig. Außerdem besteht die Möglichkeit, an weiteren Seminaren des TÜV teilzunehmen und zum Beispiel eine Befähigung zur Spielplatz- und Freizeitanlagenprüferin zu erwerben.
Spielplatzprüfer gewährleisten ein sicheres und gefahrenfreies Nutzen von Spielplätzen und besitzen deshalb ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Außerdem erfordert ihre Tätigkeit ein sorgfältiges und strukturiertes Vorgehen sowie eine gute Beobachtungsgabe und kritische Reflexionsfähigkeit. Ein Spielplatzprüfer sollte sich beim Überprüfen eines Geländes in die Situation und die Denkweise von Kindern hineinversetzen können. Neben einem kompetenten Auftreten kann er ebenfalls gut im Team arbeiten. Handwerkliches Geschick und die Bereitschaft zur Arbeit im Freien runden das Profil eines Spielplatzprüfers ab.