Die Leitung eines Kindergartens setzt sich grundsätzlich aus einer hauptamtlichen Kita-Leitung und der stellvertretenden Kita-Leitung zusammen. Die Aufgaben dieser beiden Positionen sind im Großen und Ganzen die gleichen, wobei die Stellvertretung allerdings vor allem eine unterstützende Rolle einnimmt.
Stellvertretende Kita-Leiter und -Leiterinnen können auch stellvertretende Kindergartenleiter und -Leiterinnen genannt werden. Verwandte Berufe sind Kindergärtner oder Erzieherinnen.
Stellvertretende Kindergartenleiter übernehmen auf der einen Seite klassische pädagogisch-erzieherische Aufgaben. Beispielsweise entwickeln sie mit dem Leiter Konzepte, um die Kinder schon früh zu fördern und zum Lernen und Bewegen anzuregen. Dazu zählen unter anderem Projekte, die den Kindern Musik, Kunst, Tanz oder Fremdsprachen näherbringen. Um diese Konzepte erfolgreich umzusetzen, sind sie für die Anleitung und Unterweisung des Kindergartenpersonals verantwortlich. In kleineren Kindergärten übernehmen stellvertretende Leiter die erzieherischen Aufgaben häufig auch selbst und stehen in direktem Kontakt mit den Kindern, anstatt lediglich die Erzieher und Kindergärtner anzuweisen. Außerdem führen stellvertretende Kindergartenleiter häufig Gespräche mit den Eltern und informieren sie beispielsweise über den Lernstand der Kinder oder besprechen auffällige und problematische Verhaltensweisen.
Auf der anderen Seite übernehmen stellvertretende Kindergartenleiter administrative Aufgaben, die sich unter anderem um Personalmanagement oder Betriebswirtschaft drehen. Sie planen etwa den Personalbedarf und erstellen Dienstpläne oder führen gemeinsam mit dem Kindergartenleiter Vorstellungsgespräche mit Bewerbern oder Mitarbeitergespräche mit dem Personal. Ebenso können sie sich um die Finanzplanung, das Rechnungswesen und die Buchhaltung kümmern. Sie haben immer das Budget im Blick und sprechen sich mit dem Leiter ab, wie der Kindergarten aufgewertet werden kann und wie viel Geld dafür zur Verfügung steht. Sie vertreten die Kita-Leitung im Falle einer Abwesenheit und ihren Kindergarten nach außen, indem sie etwa in Netzwerken zwischen Kitas mitwirken oder an Arbeitskreisen zu pädagogischen Methoden beteiligt sind.
Typischerweise arbeiten stellvertretende Kita-Leiterinnen in der Branche der Kinderbetreuung, also in Kindergärten oder Kindertagesstätten. Außerdem können sie in Erziehungsheimen und Kinderheimen, ebenso wie in kirchlichen Eirichtungen für Kinder tätig werden.
Interessierte am Beruf eines stellvertretenden Kita-Leiters haben mehrere Möglichkeiten, diesen zu erreichen. Sowohl ein pädagogisches Studium als auch eine Ausbildung zum Erzieher kann zielführend sein. Nach der Ausbildung ist es außerdem möglich noch Weiterbildungen zum Fachwirt im Erziehungswesen oder zum Sonderpädagogen zu absolvieren und sich so weiter zu qualifizieren. Grundsätzliche Inhalte, die in allen Fällen relevant sind, sind:
Außerdem stehen oft allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Englisch, Wirtschafts- und Sozialkunde und Religion auf dem Lehrplan.
Stellvertretende Kindergartenleiterinnen sollten vor allem verantwortungsbewusst, kommunikativ und umsichtig sein. Sie sollten außerdem Durchsetzungsvermögen besitzen und über Fähigkeiten der Konfliktlösung verfügen. All diese Eigenschaften kommen der Arbeit mit Kindern, ihrer Verantwortung und Vorbildfunktion ihnen gegenüber zugute. Besonders wichtig ist neben Empathiefähigkeit auch eine gute Beobachtungsgabe. Eine angemessene und individuelle Erziehung ist für die gesunde Entwicklung der Kinder unabdingbar, weshalb in manchen Fällen auch Kreativität zur Lösung von Problemen gefragt ist. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Stellvertreterinnen sprachlich sicher sind, im Optimalfall auch in Fremdsprachen, fehlerfrei rechnen können und Führungsqualitäten haben. Arbeiten sie in einer kirchlichen Kinderbetreuung wird in der Regel eine entsprechende Religionsangehörigkeit vorausgesetzt.