Infolge der Digitalisierung sind in vielen Geräte computergestützte Systeme eingebunden. In Waschmaschinen, Autos oder Telefonen sind beispielsweise Softwares eingebaut, die meist nicht unabhängig vom dem System arbeiten können, für das sie entwickelt wurden. Diese Softwares werden Embedded Systems (eingebettete Systeme) genannt. Embedded Systems Engineers (auch Systemingenieure und Systemingenieurinnen oder Embedded Software Engineers genannt) nutzen ihre technische Expertise, um diese komplexen Softwares zu entwickeln und zu implementieren.
Embedded Systems sind kleine Computer, die ein Gerät steuern und überwachen. Sie übernehmen beispielsweise die Temperaturregelung in einem Kühlschrank. Diese Softwares finden in vielen verschiedenen Gegenständen Anwendung, sodass sich die genauen Aufgaben eines Embedded Systems Engineers auch nach dem Bereich richten, auf den er spezialisiert ist.
Zunächst analysieren die Systemingenieure die technischen Anforderungen, die ein Gerät erfüllen muss. Im Anschluss wird zunächst ein Modell bzw. eine Simulation entwickelt, um das System auszuprobieren und zu optimieren. Auf dieser Grundlage entwickeln sie die entsprechende Software bzw. Softwarekomponenten, die später in die Hardware integriert werden. Gegebenenfalls erstellen sie auch die zugehörigen technischen Dokumente. Faktoren wie die elektrische Leistung oder Masse werden von den Engineers fortlaufend getestet und einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen. Gegebenenfalls müssen sie infolge dieser Tests weitere Optimierungen durchführen. Im Rahmen der Produkt- und Qualitätssicherung führen Embedded Systems Engineers Fehler- bzw. Zuverlässigkeitsanalysen durch. Bestehende Systeme verbessern sie hinsichtlich Geschwindigkeit, Kosten, Energieeffizienz und Funktionalität.
Embedded Systems werden immer häufiger genutzt, sodass Betriebe unterschiedlicher Branchen als Einsatzort infrage kommen. Embedded Systems Engineers finden aber vor allem in industriellen UnternehmenBeschäftigung. Betriebe der Computerindustrie, der Automobilindustrie und der Umwelt- und Energietechnik sind häufig Arbeitgeber für die Systemingenieure.
In den Beruf einer Ingenieurin für Embedded Systems führen verschiedene Wege. Meist wird jedoch ein abgeschlossenes technisches Studium vorausgesetzt. Neben den Fächern Elektrotechnik und Maschinenbau können folgende Studiengänge berufsqualifizierend sein:
Ein anschließendes Masterstudium kann sinnvoll sein, um sich gezielt auf einen Bereich zu spezialisieren.
Eine Systemingenieurin sollte über Kenntnisse in der Hardwareprogrammierung in den Programmiersprachen C bzw. C++ sowie über ausgeprägtes technisches Verständnis verfügen. Grundlagenkenntnisse in Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik, Mess- und Regelungstechnik sowie Sensorik und Aktorik (Teilgebiet der Antriebstechnik) sind hilfreich für den Berufseinstieg als Embedded Systems Engineer. Darüber hinaus sollte sie kommunikativ und teamfähig sein, um mit verschiedenen Fachabteilungen zusammenzuarbeiten. Häufig benötigt die Ingenieurin außerdem Englischkenntnisse – vor allem wenn sie in einem internationalen Team arbeitet, aber auch, weil Programmiersprachen in der Regel englischen Befehlen gehorchen.