Bauteile, Türrahmen oder medizinische Apparate: Ein Verfahrensmechaniker bzw. eine Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik beschäftigt sich mit der Herstellung unterschiedlichster Produkte aus Plastik und anderen polymeren Werkstoffen.
2012 wurde der Beruf bzw. die Ausbildung in die sieben Fachrichtungen Bauteile, Compound und Masterbatchherstellung, Faserverbundtechnik, Formteile, Halbzeuge, Kunststofffenster und Mehrschichtkautschuk aufgeteilt. Die unterschiedlichen Spezialisierungen haben wesentlichen Einfluss auf die Tätigkeitsfelder der Verfahrensmechaniker und Verfahrensmechanikerinnen.
Reifen, Rohre, Spielzeuge, Brillengläser, Elektrogeräte oder Bauteile zur Weiterverarbeitung – Plastik und Kautschuk sind im Alltag und in der Industrie allgegenwärtig. Die Herstellung von Produkten aus Kunststoff und Kautschuk ist die Aufgabe der spezialisierten Verfahrensmechaniker. Je nach Produkt müssen unterschiedliche Fertigungsverfahren eingesetzt und verschiedene Werkstoffe aus der großen Vielfalt an Roh-, Zusatz- und Hilfsstoffen verwendet werden. Dementsprechend sind vorbereitende Arbeiten wie die Berechnung des Mischverhältnisses und die Einstellung und Bedienung der Maschinen und Anlagen von großer Bedeutung.
Beim Schmelzen und Formen der Rohmassen kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik müssen beispielsweise entscheiden, ob sie einen Kalander oder einen Extruder nutzen wollen auf andere Verfahren wie dem Blasformen, Spritzgießen oder Thermoformen zurückgreifen wollen. Bei der Weiter- und Nachbereitung des Zwischenprodukts steht ihnen ebenfalls eine Reihe von Verfahren zur Verfügung. Um Fehler im Herstellungsprozess oder beim Endprodukt zu vermeiden, führen die Verfahrensmechaniker regelmäßige Kontrollen und Qualitätsprüfungen durch.
Im Jahre 2012 wurden für diesen Beruf Ausbildung und Tätigkeiten in sieben unterschiedliche Fachrichtungen aufgeteilt. Infolgedessen richten sich die genauen Aufgaben, Verfahren und Produkte nach der gewählten Ausbildungsfachrichtung und dem Arbeitgeber.
In der Regel arbeitet eine Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik in der chemischen Industrie oder bei Unternehmen, in denen Kunststoff und Kautschuk verarbeitet werden. Allerdings sind die potenziellen Arbeitgeber häufig von der Fachrichtung abhängig und fallen dementsprechend unterschiedlich aus – obwohl sie einander nicht zwangsläufig ausschließen. So kann eine Verfahrensmechanikerin der Fachrichtung Compound und Masterbatchherstellung beispielsweise bei einem Hersteller von Farbkonzentraten arbeiten, während die Fachrichtung Halbzeuge oder Mehrschichtkautschuk Anstellungen bei Herstellern von Plastikverpackungen oder Spezialreifen ermöglicht. Eine Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik kann auch eine Existenzgründung wagen und sich beispielsweise mit einem eigenen Fertigungsbetrieb selbstständig machen.
Bis August 2012 war Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik eine einheitliche Ausbildung in der Industrie. Seitdem handelt es sich um sieben verschiedene duale Ausbildungen, welche unterschiedliche Inhalte und Schwerpunkte setzen. Die verschiedenen Fachrichtungen lauten:
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt im dualen System, also parallel in einem Betrieb und an der Berufsschule. Rechtlich ist zwar kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, allerdings verfügen die meisten Azubis fachrichtungsübergreifend zumindest über einen Hauptschul- oder Realschulabschluss.
Wer sein berufliches Wissen auffrischen, vertiefen oder auf neue Technologien ausweiten möchte, hat die Möglichkeit, eine Anpassungsweiterbildung zu absolvieren. Diese können sowohl auf bestimmte Fachrichtungen zugeschnitten sein oder allgemeine Themen behandeln. Mögliche Anpassungsweiterbildungen sind beispielsweise:
Wer seine Karriereperspektiven verbessern und Führungspositionen aufsteigen möchte, kann dies mithilfe einer Aufstiegsweiterbildung erreichen. Interessenten können dabei zwischen unterschiedlichen Weiterbildungen und Weiterbildungsarten auswählen. Dazu gehören beispielsweise:
Ein guter Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik zeichnet sich vor allem durch technisches Verständnis und handwerkliches Geschick aus. Darüber hinaus hilft ihm seine sorgfältige und umsichtige Arbeitsweise dabei, die Produktionsanlagen korrekt zu bedienen und Berechnungsfehler zu vermeiden. Falls es dennoch zu Störungen kommen sollte, kann seine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit dabei helfen, größere Schäden zu vermeiden. Zusätzlich erfordert der Beruf Teamfähigkeit und Selbstständigkeit. Ein verantwortungsbewusster Verfahrensmechaniker nutzt schließlich seine gute Beobachtungsgabe, um mögliche Fehler beim fertigen Produkt zu entdecken.