Kunststofftechniker und Kunststofftechnikerinnen produzieren, verarbeiten, entwickeln und vertreiben verschiedene Produkte aus Kunststoff und Kautschuk. Hierzu zählen beispielsweise Kunststofffenster, Bau- und Formteile sowie Halbzeuge.
Obwohl die Bezeichnung Kunststofftechniker weitverbreitet ist, lautet der offizielle Ausbildungsberuf Techniker bzw. Technikerin der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik.
Techniker der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik sind an der Entwicklung, Produktion und Verarbeitung von Kunststoff- und Kautschukerzeugnissen beteiligt. Bevor die Produkte hergestellt werden können, werden die Kautschuk und Kunststoff verarbeitenden Maschinen von den Technikern geplant, konstruiert und in Betrieb genommen.
Im Rahmen des Produktionsprozesses gehört die Beobachtung und Begleitung der Abläufe zu ihrem Verantwortungsbereich. Hierzu gehören beispielsweise die Vorbereitung der Rohmassen, die Hinzufügung des Granulats, die Umsetzung neuer Fertigungstechniken und die regelmäßige Überprüfung aller Arbeitsschritte und Maschinen. Ebenso wichtig ist die regelmäßige Wartung der Anlagen und eine Qualitätskontrolle nach Fertigstellung des Produkts. Neben der Herstellung von Produkten zählen die Erfassung und Dokumentation von technischen Daten hinsichtlich des Arbeitsverlaufs sowie der Arbeitsergebnisse zum Aufgabenbereich des Kunststofftechnikers.
Im Vertrieb wirken Kunststofftechniker in den Bereichen Kundenakquise und Verkaufsverhandlung mit. Außerdem nehmen sie Beratungsfunktionen ein und entwerfen Produktionsanlagen für ihre Kunden.
Kunststofftechnikerinnen finden beispielsweise in Unternehmen des Maschinenbaus, des Anlagenbaus und des Fahrzeugbaus eine Beschäftigung, sowie in jeglichen Betrieben, die Kunststoff herstellen und verarbeiten. Dazu zählen auch Recyclingunternehmen, die Reststoffe aus Kunststoffen weiterverwerten.
Um als Kunststofftechniker tätig werden zu können, ist es notwendig, die Technikerweiterbildung zum Techniker der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik zu absolvieren. Hierfür wird wiederum eine Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf und einjährige Berufserfahrung vorausgesetzt.
Jedem Kunststofftechniker steht es offen, an Anpassungsweiterbildungen teilzunehmen, um sein Fachwissen dem neusten Stand der Technik anzupassen. Dazu zählt beispielsweise der neue Trend, den 3D-Druck in der Kunststoffverarbeitung einzusetzen. Ergänzend dazu, können sie ihr Wissen in folgenden Themenfeldern vertiefen:
Außerdem besteht für Weiterbildungsabsolventen die Möglichkeit, durch die erfolgreich abgelegte Prüfung zum Technischen Betriebswirt oder mithilfe eines Studiums in Kunststofftechnik oder Materialwissenschaft in Führungspositionen aufzusteigen.
Eine Kunststofftechnikerin sollte über eine sorgfältige und präzise Arbeitsweise verfügen. Sie muss Vorlagen genauestens einhalten und Produktionsfehler frühzeitig identifizieren. Hierzu benötigt sie ein gutes Auge und einen kritischen Blick, um auch kleinste Abweichungen zu erkennen. Außerdem sollte sie Chemikalien, Zwischenprodukte sowie Reinigungs- und Schmiermittel professionell und sicher handhaben können. Bei ihrer Arbeit ist sie zudem auf ihr mathematisches, chemisches und technisches Verständnis angewiesen. Sowohl Auftraggeber als auch Arbeitgeber verlassen sich auf die Qualität der Arbeit und vertrauen auf das Verantwortungsbewusstsein der Kunststofftechnikerin.