Wie die Berufsbezeichnung verrät, steht der Wein für den Weintechnologen bzw. die Weintechnologin im Arbeitsmittelpunkt. Er oder sie beschäftigt sich mit allen Aspekten der Weinherstellung und stellt sicher, dass aus der guten Traube ein guter Tropfen wird. Bis 2013 war dieser Beruf unter der Bezeichnung Weinküfer bzw. Weinküferin bekannt.
Weintechnologinnen kümmern sich um alle Prozesse der Weinproduktion und stellen aus Trauben und anderem Obst Wein, Traubensaft, Sekt und verschiedene Weinerzeugnisse her. Je nach Getränk wenden sie spezifische Herstellungsweisen an.
Vor der Verarbeitung der Trauben werden diese von der Weintechnologin entgegengenommen und einer Qualitätsprüfung unterzogen. Wenn die Auslese für gut befunden wurde, wird sie zerkleinert und maschinell zu Maische und später zu Most verarbeitet. Hier beginnt der Prozess der Gärung, den die Weintechnologin überwacht und kontrolliert. Zudem führt sie Schönungen (Herausfilterung von Hefe und Trübstoffen) durch, prüft den Wein sensorisch und maschinell und kümmert sich um die Abfüllung. Anschließend stellt sie die fachgerechte Lagerung der Flaschen sicher.
Die Weintechnologin ist auch außerhalb des Produktionsprozesses in verschiedene Bereiche involviert: So unterstützt sie beispielsweise die Vermarktung des Weins durch die Organisation von Weinproben und Kellerbesichtigungen. Außerdem berät sie Kunden beim Kauf und bereitet den Versand der Flaschen vor.
Weintechnologen und Weintechnologinnen können in verschiedenen Bereichen Anstellung finden. In erster Linie sind sie in der Produktion für Weinbaubetriebe, Kellereien und Keltereien tätig. Sie können auch im Groß- oder Einzelhandel mit Weinen arbeiten, etwa in Weinfachgeschäften oder Winzergenossenschaften. Zudem bieten ihnen auch Saftproduzenten und andere Fruchtverwertungsbetriebe unterschiedliche Berufsperspektiven.
Wer in die Selbstständigkeit möchte, hat die Möglichkeit, eine eigene Weinkellerei oder eine Weinhandlung zu eröffnen. Dies ist auch ohne Meisterprüfung oder langjährige Berufserfahrung möglich.
Weintechnologe ist ein dreijähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk. Die duale Ausbildung ist die modernisierte Form der Ausbildung zum Weinküfer, welche um wesentliche Neuerungen ergänzt wurde: Seit 2013 gehören nun auch die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechniken, die Kellerbuchführung, die Durchführung sensorischer Bewertungen und die Vermarktung von Erzeugnissen zu den Ausbildungsinhalten. In der Regel stellen Betriebe Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein.
Durch Lehrgänge und Seminare können sich Weintechnologen arbeitsrelevante Qualifikationen aneignen und so ihren Marktwert steigern. Einige Themen sind beispielsweise:
Lebensmittel- und Küchenhygiene
Um höhere Positionen zu erreichen, stehen Weintechnologen außerdem eine Reihe beruflicher Weiterbildungen zur Wahl. Hierzu gehören:
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung besteht zudem die Möglichkeit eines Studiums. Unter bestimmten Voraussetzungen ist dies auch ohne Abitur möglich. Mögliche Studiengänge wären: