Diese Branche befasst sich mit dem Verkauf von Waren in das Ausland. In ihr sind Betriebe tätig, die ganz oder teilweise für den internationalen Markt produzieren und auch Vertriebe, die die Waren ins Ausland verkaufen. Der Export ist ein wichtiger Faktor einer Volkswirtschaft. Er bringt einem Land Einkünfte und natürlich auch internationale Kontakte und Verbindungen.
Meist landestypische Waren werden ins Ausland exportiert. Am bekanntesten ist hier sicher das Ausführen von Kraftfahrzeugen und Maschinen namhafter Hersteller. Damit diese Waren überhaupt in andere Länder gelangen können, ist Transport und Logistik nötig. So sind auch Speditionen und Transportunternehmen dieser Branche zuzurechnen. Neben dem Transportieren von Waren per LKW, Schiff, Bahn oder Flugzeug müssen Logistiker auch die Zollformalitäten teilweise abwickeln. Die Fracht muss genau gekennzeichnet sein und für die Bezahlung eventueller Zoll- und Einfuhrgebühren sowie die nötigen Genehmigungen müssen vorhanden und bei der Ladung sein. Damit diese Dinge reibungslos ablaufen, arbeiten exportierende Unternehmen und Logistiker hier eng zusammen.
Die Logistikunternehmen sind mit Abläufen an den Grenzen vertraut und können die Unternehmer hinsichtlich Warenkennzeichnungen und auch zeitlicher Abläufe beraten. Viele Transporte werden „just in time“, also gerade rechtzeitig, abgewickelt. Wenn sich etwa ein Bauteil verspätet, kostet das den Betrieb, der das Teil benötigt viel Geld und in letzter Konsequenz auch den Lieferanten. Daher sind Informationen wie Wartezeiten an den Grenzen oder besondere Formalitäten, auf die für schnelle Abwicklung zu achten ist, von größter Wichtigkeit.
Nicht nur Waren, sondern auch Rohstoffe und Nahrungsmittel werden exportiert. So verkauft Deutschland etwa Eisen und Stahl ins Ausland, aber auch Getreide, Obst und Gemüse, sowie Fleisch. Hier gelten beim Export besondere Auflagen. Kühlketten müssen eingehalten werden, und es muss beachtet werden, welche Güter in ein bestimmtes Land eingeführt werden dürfen oder nicht. Zum Rohstoff Export gehören auch Öl und Gas. Die Länder, die diese Rohstoffe exportieren, haben einen besonderen Einfluss auf die Wirtschaft. Wenn etwa ein arabisches Land den Erdölexport verringert, steigen die Benzinpreise in den Abnehmerländern. Ebenso steigen die Heizkosten, wenn ein Land seinen Gasexport plötzlich drosselt. Solche Aktionen haben Auswirkungen auf die ganze Weltwirtschaft. Daher ist der Export oft genug auch Gegenstand der Politik. Länder, die über sehr begehrte Rohstoffe verfügen, sind in der Lage am Weltmarkt den Preis durch Exportraten zu diktieren.
Manche Unternehmen haben sich auf Import- und Exportgeschäfte spezialisiert. Sie führen Waren aus einem Land ein und verkaufen sie an ein anderes weiter. So können auch Waren und Geld zwischen Ländern fließen, die nicht unmittelbar in einer Handelsbeziehung zueinander stehen.
Oft hört man in der Welthandelspolitik den Begriff „Embargo“. Dies bedeutet, dass der Handel mit einem Land untersagt ist. Ein solches Embargo kann entweder bedeuten, dass von dem Land bestimmte Waren nicht abgekauft werden dürfen, oder auch dass der Export von Waren in dieses Land untersagt ist. Solche Handelsbeschränkungen treffen eine Volkswirtschaft immer hart, und werden daher als politisches Druckmittel eingesetzt.