Zur rechten Zeit am rechten Ort: Das könnte – etwas vereinfacht – das Arbeitsmotto eines Logistikers oder einer Logistikerin sein. Ihre Aufgabe besteht nämlich darin, den Transport von Waren, Materialien und Informationen optimal zu organisieren. Häufig werden auch die englischsprachige Berufsbezeichnung Supply-Chain-Manager oder die Alternativen Logistikmanager und Logistikplanerin verwendet.
Da Studiengänge mit logistischem Schwerpunkt früher mit dem akademischen Grad Diplom abgeschlossen wurden, findet die Bezeichnung Diplom-Logistiker bzw. Diplom-Logistikerin auch heute noch Verwendung.
Ohne Logistiker würden Fließbänder stillstehen, Regale leer bleiben und der internationale Handel zum Erliegen kommen. Sie sorgen dafür, dass Materialien, Waren und Informationen immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit besteht daher in der Planung, Steuerung und Überwachung von Lieferketten und Transportwegen. Hierzu entwickeln sie zunächst spezielle Strategien und angepasste Konzepte für Lieferwege, Fahrzeugeinsätze und Personalabläufe. Diese haben das Ziel, effektive und zugleich zeit- und kostensparende Prozesse und Abläufe einzurichten. Dies gilt insbesondere für folgende Bereiche:
Die Tätigkeit eines Logistikers beeinflusst nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch Partner und Abnehmer. Entsprechend sollten die logistischen Konzepte gut überlegt sein: Um möglichst stabile Prozesse zu entwickeln, müssen Logistiker vorausschauend planen und mögliche Hindernisse und Probleme entlang der Supply Chain bedenken. Diese können vielfältige Formen annehmen: von A wie Autopanne bis Z wie neue Zollregelungen.
Eine besondere Herausforderung sind beispielsweise sogenannte just-in-time Konzepte, bei denen Liegezeiten und Lagerkosten reduziert werden, indem Materialien genau in dem Moment ankommen, in dem sie verarbeitet werden sollen. Da in einem solchen Fall eine falsche Lieferung oder auch nur eine Verzögerung die komplette Produktion stören kann, nutzen Logistiker verschiedene Technologien, um Transportinformationen stetig zu kontrollieren.
Die Branche des Unternehmens hat einen wesentlichen Einfluss auf die Logistik. Frischer Salat kann nicht auf die gleiche Art transportiert werden wie eine Tonne Sand, das Rotorblatt eines Windrads, chemische Abfälle oder eine antike Statue. Es ist daher die Aufgabe des Logistikplaners, Transportgut, Transportmittel und Transportbedingungen in Einklang zu bringen.
Überall wo Prozesse organisiert und Lieferketten geplant werden müssen, kommen Logistikerinnen zum Einsatz. Dementsprechend werden sie von Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche für ihre Logistikabteilungen eingestellt. Insbesondere Zulieferer und Handelsunternehmen sind darauf angewiesen, dass ihre Produkte rechtzeitig beim Kunden oder im Geschäft angekommen. Je nach Profil des Konzerns kann eine Logistikerin entweder lokal oder sogar global arbeiten und unterwegs sein.
Logistikerinnen sind aber selbstverständlich auch bei Unternehmen tätig, wo der Transport selbst das Kerngeschäft bildet: Speditionen und Logistikunternehmen sind auf gute Logistikerinnen angewiesen, um wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein. Dies gilt insbesondere in Zeiten des wachsenden E-Commerce.
Die Tätigkeit als Logistiker umfasst eine Vielzahl spezialisierter Berufe. Dementsprechend gibt es eine große Vielfalt an Bildungs- und Einstiegsmöglichkeiten. Wichtig ist jedoch, dass zumindest eine Aus- bzw. Weiterbildung im Logistikbereich oder ein technisches oder wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert wurde. Wer also den Beruf des Logistikers ergreifen möchte, hat die Auswahl zwischen zahlreichen Optionen. Dazu gehören beispielsweise:
Drohnen, Sensoren, Automatisierungen: Logistikmanager können – und sollten – Weiterbildungen nutzen, um modernste Technologien in ihre Arbeit zu integrieren und neue Fertigkeiten zu erlernen. Damit verbessern sie nicht nur ihre beruflichen Qualifikationen, sondern sind auch in der Lage, immer schnellere, effizientere und kostengünstigere Lieferketten zu entwickeln. Beispiele für passende Anpassungsweiterbildungen sind:
Wenn Logistiker ihre Karrierechancen optimieren und sogar Führungspositionen übernehmen wollen, können sie auf Aufstiegsweiterbildungen zurückgreifen. Die Möglichkeiten variieren und hängen von der individuellen Vorbildung ab:
Die Arbeit als Logistikplanerin verlangt vor allem Organisationstalent und Verantwortungsbewusstsein – aber auch Stressresistenz: Da ein Problem in der Lieferkette das ganze Unternehmen in Bedrängnis bringen kann, muss die Logistikerin in so einem Fall einen kühlen Kopf bewahren und möglichst schnell eine Alternative finden können. Dabei ist flexibles und lösungsorientiertes Denken genauso wichtig wie schnelles Handeln. Ebenso hilfreich sind Kreativität, eine schnelle Auffassungsgabe und eine analytische Denkweise. Außerdem ist eine Logistikerin auf Teamfähigkeit und Koordinationsgeschick angewiesen, um die Mitarbeit all ihrer Kollegen entlang der Supply Chain aufeinander abstimmen zu können. Damit sie bei der Prüfung von Mengen, Volumen und Strecken nicht den Überblick verliert, sollte eine Logistikerin eine gewisse Affinität zu Zahlen mitbringen.