Das Fachgebiet Mess- und Regeltechnik ist ein Bereich innerhalb der Automatisierungstechnik und umfasst neben der Mess- und Regeltechnik auch die Steuerungstechnik. Die Bereiche Messen, Steuern und Regeln sind eng miteinander verwobene Methoden, aus deren Zusammenspiel sich die Gesamtdisziplin ergibt.
Unternehmen in der Branche stellen Messgeräte und Prüfinstrumente in ebenso zahlreichen wie vielseitigen Bereichen beispielsweise für die Lebensmittelsicherheit her. Hergestellt werden für die jeweiligen Bereiche etwa Maschinen aus der Mess- und Bewegungstechnik, sowie Sensorik in den Anwendungsgebieten Robotik, Elektronik, Antriebe und Werkzeugmaschinen.
Eine andere Bezeichnung für das Fachgebiet ist, entsprechend der Teilgebiete Elektrisches Messen, Steuern und Regeln die MSR- oder EMSR-Technik.
Als Teilgebiet der übergeordneten Disziplin Automatisierungstechnik entwickelte sich die Mess- und Regeltechnik im Laufe der technischen und digitalen Entwicklung indust
Die Regelungstechnik erweitert dieses Verfahren um eine Rückkopplung der beeinflussten Größe, Führungsgröße oder Ist-Wert genannt, zu einem geschlossenen Regelkreis. Der Ist-Wert und der Sollwert werden daher permanent miteinander verglichen und damit sichergestellt, dass die erreichte Sollgröße auch konstant bleibt.
Die Entwicklungen innerhalb der Automatisierungstechnik werden sich im Zuge der weiter voranschreitenden Digitalisierung zusehends beschleunigen. Es handelt sich bei ihr um eine wahre Wachstumsbranche. Zur Mess- und Regeltechnik gehören auch die Automobilbranche, Unterhaltungselektronik, Consumer Industrie, Sicherheitstechnologie, Maschinen- und Anlagenbau sowie die Industrie 4.0. Treibender Motor der Branche ist der Export. 2020 liegt beispielsweise die Exportquote in der Messtechnik bei 70 Prozent. Der Umsatz der Branche wuchs bereits im ersten Quartal 2021 um 13 Prozent gegenüber dem Vorquartal und erwartet dem AMA Verband für Sensorik und Messtechnik zufolge voraussichtlich weiterhin ein moderates Wachstum.
Um beschleunigten Entwicklungen bewerkstelligen zu können, entwickelt sich die Branche selbst stetig weiter. Antworten auf Entwicklungsfragen sind innerhalb der Mess- und Regeltechnik etwa die horizontale Integration, die vertikale Integration und die Etablierung neuer Geschäftsmodelle.
Die horizontale Integration beläuft sich in erster Linie auf die Verbesserung der Kommunikation auf Feldbusebene durch Sensorentwicklung und durch die Erfassung und den Abgleich aller Daten in einer industriellen Cloud. Das Ziel einer Verbesserung der Feldbus- hin zur Steuerungsebene innerhalb der vertikalen Integration sind Automatisierungslösungen, die nach Möglichkeiten eine einfache Bedienung mit einer großzügigen Skalierbarkeit verbringen. Neue Geschäftsmodelle sehen eine umfassende Kundenbetreuung über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg vor.
Die Entwicklungen und Chancen, die das Entstehen einer Industrie 4.0 mit sich bringt, haben auch Probleme zur Folge: Eines ist etwa die notwendige aber schwer zu erreichende Standardisierung der in den unterschiedlichen Unternehmen genutzten Systeme, die die Vernetzung einer digitalen Fabrik verkompliziert. Auch die Sicherheit ist ein großer Punkt, der in Sachen Verantwortung auf die Branche zukommt: Da die Automatisierung von Prozessen in großem Umfang zunimmt, muss die Branche daraus resultierenden Sicherheitsrisiken vorbeugen.
Auf dem Weg zur digitalen Fabrik steigt auch die Zahl der Anlagen und Prozesse, die vollautomatisch gesteuert und überwacht werden. Das führt zu einem stetigen Wachstum der Automationsbranche, was sich wiederum auch auf die Bereiche Mess- und Regeltechnik überträgt. Die Mess- und Regeltechnik Branche zeichnet sich insbesondere durch mittelständische Unternehmen aus. Bereits im Jahr 2017 ging der AMA Verband von ca. 2.500 Firmen in Deutschland aus. Diese beschäftigten zu diesem Zeitpunkt rund 250.000 Menschen und erzielten einen Umsatz von 35 Milliarden Euro. In den letzten Jahren ist der Bedarf an Messtechnik weiter gestiegen und bietet eine Vielzahl von möglichen Arbeitsplätzen.
Mit ihren großen Exportzahlen haben sich zahlreiche deutsche Unternehmen der Branche zu Weltmarktführern in ihren Bereichen erhoben. Dazu zählen Autohersteller wie Volkswagen und Daimler, die einen Exportanteil von jeweils mehr als 80 Prozent verzeichnen können. Weitere Unternehmen der Branche, die zu den Weltmarktführern zählen, sind:
Insgesamt gehen kommerzielle Marktforscher von einem Weltmarkt-Potenzial der MSR-Technik von 70-120 Milliarden US-Dollar aus.
Als technisches und wissenschaftliches Fachgebiet ist die Mess- und Regeltechnik Gegenstand unterschiedlicher universitärer Studiengänge, diverser Ausbildungsberufe und wird darüber hinaus als eigenständiger Studiengang Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik an Fachhochschulen unterrichtet. Im universitären Kontext wird das Fachgebiet als solches unter dem Begriff technische Kybernetik zusammengefasst. Je nach angestrebter Spezialisierung können auch Studiengänge wie Automatisierungstechnik oder Maschinenbau auf Berufe in der Branche vorbereiten. Die zu erwartenden Gehälter variieren je nach Spezialisierung voneinander.
Die Mess- und Regeltechnik umfasst die Herstellung und Anwendung von Produkten für den gesamten Bereich der Temperatur-, Mess- und Regeltechnik sowie die damit verbundenen Dienstleistungen. Der fachlichen Einordnung entsprechend sind daher überwiegend Berufsfelder aus der Mechatronik, der Produktionstechnik inkl. Maschinenbau, dem Ingenieurwesen und der Elektrotechnik in der Mess- und Regeltechnik verbreitet. Entsprechend gesucht werden in der Branche in der Regel Ingenieure, Mechatroniker, Elektrotechniker und Maschinenbauer. Das Jahresgehalt liegt dabei für einen Ingenieur bei etwa 57.000 Euro als Einstiegsgehalt, das mit wachsender beruflicher Erfahrung auf bis zu 77.000 Euro steigen kann. Ein Mechatroniker kann zunächst mit einem jährlichen Verdienst von circa 30.000 und bis zu 40.000 Euro rechnen, während ein Elektrotechniker bei einem Jahresgehalt von ungefähr 35.000 Euro startet und im späteren Verlauf seiner Berufslaufbahn bis zu 47.000 Euro verdient. Ein Maschinenbauer verdient jährlich etwa 53.000 Euro bis zu 69.000 Euro.