Bauschlosser beziehungsweise Bauschlosserin ist ein ehemaliger Ausbildungsberuf, welcher durch den Beruf Konstruktionsmechaniker beziehungsweise Konstruktionsmechanikerin mit Fachrichtung abgelöst wurde. Mögliche Fachrichtungen sind die Ausrüstungstechnik, Feinblechbautechnik, Metall- und Schiffbautechnik sowie Schweißtechnik.
Bauschlosser wurden in der DDR oftmals geläufig als Schlosser bezeichnet.
Auch wenn Bauschlosserinnen nicht mehr ausgebildet werden, sind ihre Tätigkeiten noch stets relevant und werden heute durch den Beruf der Konstruktionsmechanikerin ausgeübt.
Je nach betrieblicher Spezialisierung fertigen Bauschlosserinnen diverse Metallkonstruktionen an, zum Beispiel Leitern, Treppen, Tore, Kräne, Brückenteile, Dachkonstruktionen oder Bauteile für Stahlhochbauten. Nach Herstellung dieser Gegenstände übernehmen sie die Montage in der betriebseigenen Werkstatt oder auf der Baustelle.
Dabei bringen Bauschlosserinnen bestimmte Metallbearbeitungstechniken und Schweißtechniken zum Einsatz. Sie schneiden zunächst Bleche, Platten oder Profile auf die gewünschte Größe zu. Anschließend verschweißen, verschrauben oder vernieten sie einzelne Elemente und reinigen die Schweißnähte sowie Oberflächen aus, worauf in der Regel auch eine Oberflächenbehandlung folgt.
Bauschlosserinnen erstellen ebenfalls Unterkonstruktionen für Fassaden und nehmen deren Montage unter Umständen direkt auf der Baustelle vor. Gelegentlich werden sie auch zur Instandhaltung und Wartung bestimmter Metallkonstruktionen beauftragt, sodass Bauschlosserinnen entsprechende Wartungs- und Inspektionspläne erstellen und ausführen. Sollten sie Optimierungsbedarf erkennen, bessern sie die Schweißnähte aus und wechseln etwaige Verschleißteile. Manchmal kann auch die Überprüfung elektronischer Steuerungstechnik in ihr Tätigkeitsfeld fallen.
Bauschlosser finden Anstellung in Unternehmen des Stahl- und Metallbaus. Diese können beispielsweise auf die Bereiche Kessel- und Behälterbau spezialisiert sein. Auch Unternehmen des Maschinenbaus sowie Schiff-, Fahrzeugs- oder Schienenfahrzeugbaus beschäftigen Bauschlosser. Außerdem sind sie im Hochbau, Tiefbau, Brückenbau und Tunnelbau anzutreffen. Schlossereien und Schweißereien sind ebenfalls typische Arbeitgeber.
Mit entsprechender Spezialisierung können Bauschlosser in der Produktion und Fertigung sowie in der Instandhaltung und Montage solcher Gewerbeerzeugnisse arbeiten. Sie können zudem im Bereich Qualitätsmanagement und -sicherung als auch im Kundendienst, Service und Kundenmanagement tätig werden.
Meist arbeiten sie im Angestelltenverhältnis, doch auch die Ausübung der Tätigkeiten als Selbstständiger ist möglich.
Um in diesem ehemaligen Beruf tätig zu werden, wurde die bis 1987 angebotene Ausbildung als Bauschlosserin beziehungsweise Konstruktionsmechanikerin durchlaufen. Diese fand in der Regel über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren im dualen System statt. Damit war die Ausbildung zum Teil in der Berufsschule angesiedelt, wo theoretische Kenntnisse vermittelt werden. Im Ausbildungsbetrieb wurde hingegen das praktische Können geschult.
Auch eine abgeschlossene Berufsausbildung als Metallbauerin der Fachrichtung Konstruktionstechnik oder Anlagen- und Förderungstechnik kann den Zugang zur Tätigkeit ermöglichen. Die in der ehemaligen DDR angebotenen Ausbildungsberufe der Instandhaltungsmechanikerin, Schlosserin und Maschinen- und Anlagenmonteurin sind ebenfalls mögliche Zugangstätigkeiten. Zugangsvoraussetzung für diese Berufsausbildungen ist der mittlere Bildungsabschluss.
Heute wird der Beruf der Bauschlosserin durch die Ausbildung zur Konstruktionsmechanikerin verfolgt.
Bauschlosser fertigen Metallteile auf Maß an, sodass Sorgfalt und exaktes Arbeiten von essenzieller Bedeutung sind. Hierfür sind auch eine selbstständige Arbeitsweise und Verantwortungsbewusstsein gefragt. Umsicht und Vorsicht sind wichtige Anforderungen an einen Bauschlosser, um insbesondere bei Montagen in Nähe von möglichen Gefahrenstellen oder sonstigen Risikobereichen die Sicherheit der Kollegen und Passanten zu gewährleisten.
Weil Bauschlosser häufig in einem Team zusammenarbeiten, ist eine gute Teamfähigkeit und Kommunikationskompetenz gefragt. Sie müssen zuverlässig und unter Zeitdruck arbeiten können, um den oftmals eng getakteten Arbeits- und Zeitplänen gerecht zu werden.
Für die exakte Ausarbeitung der angeforderten Metallteile bedarf es eines guten räumlichen Vorstellungsvermögens, welches durch gestalterische Fähigkeiten abgerundet wird. Auch mathematisch-technische Verständnisse sind wichtig, um Metallkonstruktionen zu entwerfen und einen präzisen Zuschnitt der Teile zu gewährleisten. Da Bauschlosser auch mit informationstechnischen Systemen arbeiten, sind entsprechende Kenntnisse hilfreich. Typische Systeme sind CNC-Maschinen, Assistenz- und Diagnosesysteme sowie Systeme der Steuerungstechnik.
Ein gewisses Maß an Anpassungsfähigkeit ermöglicht es Bauschlossern, sich in neue Aufträge einzuarbeiten und lösungsorientiert zu denken. Fitness ist ebenfalls von Bedeutung, so sind Bauschlosser in den betriebseigenen Werkstätten und auf Baustellen im ständigen körperlichen Einsatz.