Ein IT-System-Engineer, im deutschsprachigen Raum häufig auch Systemingenieur bzw. Systemingenieurin genannt, ist für die Entwicklung, Pflege und Optimierung von komplexen IT-Systemen zuständig. Dabei kann er überall dort zum Einsatz kommen, wo IT-Systeme wichtig für die tägliche Arbeit sind. Da dies heutzutage in immer mehr Bereichen der Fall ist, werden die Einsatzmöglichkeiten für IT-System-Engineers auch außerhalb der IT-Branche immer vielfältiger. Die Ingenieure werden in nahezu allen Branchen und besonders in größeren Unternehmen benötigt.
Als IT-System-Engineer hat man den Überblick über das gesamte Netzwerksystem. Der ist auch notwendig, um alle an IT-Prozessen beteiligten Teams und Mitarbeiter zu koordinieren und auf Anfragen von der Geschäftsführung oder Abteilungsleitern angemessen reagieren zu können.
Im Alltag kann es entweder darum gehen, bestehende Systeme zu beobachten und zu analysieren, sie zu pflegen und stetig weiterzuentwickeln oder aber auch, ein neues System vollständig zu entwickeln. Dieses neue System muss dann zudem in bestehende Arbeitsprozesse integriert werden – es sei denn, nicht nur das IT-System wird neu entwickelt, sondern auch der gesamte Betrieb. Aber auch dann gilt es, gemeinsam mit anderen Beteiligten Geschäftsdisziplinen die Anforderungen an das informationstechnische System zu definieren und anschließend dementsprechend die Umsetzung zu gestalten.
Für diesen Beruf ist kein klassischer Ausbildungsweg vorgegeben. In der Regel haben Angehörige dieser Berufsgruppe ein informationstechnisches Studium abgeschlossen, z. B. Informatik, angewandte Informatik oder IT-Management. Inzwischen gibt es aber auch einige wenige Studiengänge, wie IT-Systems Engineering oder IT Engineering, die sich auf das Berufsbild des IT-Systemingenieurs fokussieren.
Üblicherweise wird ein Absolvent einer dieser Studiengänge nach seinem Abschluss nicht sofort als IT-System-Engineer ins Berufsleben einsteigen. Die Komplexität der Aufgaben und die zu übernehmende Verantwortung erfordern meist einige Jahre Berufserfahrung in einem IT-Beruf.
IT-System-Engineers sind wahre IT-Allrounder. Sie sollten sowohl im Hardware-Bereich als auch in Sachen Software bewandert sein und ein (grundsätzliches) Verständnis der Aufgaben aller IT-Teams haben. Dabei ist der Austausch mit den Experten der einzelnen Teams sehr wichtig, da diese in ihrem jeweiligen Fachgebiet mehr in die Tiefe gehen und dem IT-System-Engineer wertvolle Informationen für seine planerischen, organisatorischen und strategischen Aufgaben geben können. Zudem ist es sehr wichtig, stets auf dem Laufenden zu bleiben, um für die Herausforderungen der Systemoptimierung oder -entwicklung stets die optimale Lösung finden zu können. Dabei kommt es nicht nur auf technische, sondern auch auf betriebswirtschaftliche und personale Faktoren an. Man ist als IT-System-Engineer also auch immer ein bisschen Projektmanager und braucht sowohl Organisationstalent als auch Kommunikationsfähigkeiten.