Ein Desinfektor bzw. eine Desinfektorin bekämpft die Ansiedlung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Desinfektoren nutzen spezielle Desinfektionsmittel, um Flächen, Gegenstände oder ganze Räume von allen gefährlichen Mikroorganismen zu befreien.
Für die Ausübung dieser Tätigkeit ist eine landesrechtlich geregelte Aus- oder Weiterbildung erforderlich.
Desinfektoren führen professionelle Desinfektionsarbeiten aus. Sie nutzen dazu spezielle Reinigungsmittel sowie Desinfektionsmittel, die sie nach spezifischen Anforderungen und ihrer fachlichen Einschätzung auswählen.
Sie untersuchen auch ganze Gebäude und Anlagen nach Stellen, an denen sich Mikroorganismen gut vermehren können, um geeignete Maßnahmen zur Eindämmung des Befalls bzw. zur Prävention der Ansiedlung und Ausbreitung von Keimen und Krankheitserregern zu ergreifen.
Außerdem haben sie Kontrollaufgaben. Sie überprüfen beispielsweise, ob bei Wassersystemen und Abwassersystemen vorgeschriebene Grenzwerte eingehalten werden. Dies soll gewährleisten, dass die Trinkwasserqualität gesundheitlich unbedenklich ist. Hinzu kommen beratende und aufklärende Tätigkeiten.
Desinfektorinnen werden vor allem in sehr sensiblen Umgebungen mit hohen Hygienestandards wie beispielsweise Krankenhäusern, Laboren, Krankenwagen, Küchen, Hotels oder Badeanstalten benötigt.
Häufig sind sie bei Gesundheitsämtern oder Gebäudereinigungsunternehmen angestellt. Zum Teil arbeiten Desinfektorinnen auch in Wäschereien oder im Bestattungsgewerbe.
Wer Desinfektorin werden möchte, muss eine spezifische Aus- oder Weiterbildung im Bereich des Gesundheitswesens absolvieren. Diese sind nicht einheitlich geregelt und variieren von Bundesland zu Bundesland. Dauer der Ausbildung, Zugangsvoraussetzungen und Berufsbezeichnungen können sich daher unterscheiden.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) bietet beispielsweise eine Ausbildung zur Staatlich geprüften Desinfektorin an. Vorausgesetzt werden dafür mindestens ein Hauptschulabschluss und die Vollendung des 18. Lebensjahres. Außerdem benötigen Bewerberinnen eine ärztliche Bescheinigung und ein polizeiliches Führungszeugnis.
Da Desinfektoren sehr häufig Reinigungsarbeiten ausführen, bei denen es vor allem auf Gründlichkeit ankommt, müssen sie sehr gewissenhaft und geduldig sein. Die kleinste unreine Stelle z. B. in einem Operationssaal kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
Wenn sie zu einem Einsatz gerufen werden, müssen sie die Lage sehr gut analysieren und einschätzen können, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Ein guter Überblick und eine systematische Vorgehensweise sind unverzichtbar.
Um beratend tätig zu sein, sollten sich Desinfektoren entsprechend ausdrücken können. Eine gute mündliche Ausdrucksweise ist dabei von Vorteil. Außerdem müssen sie ein gewisses Textverständnis mitbringen, um Hygienevorschriften nicht nur lesen, sondern auch verstehen und umsetzen zu können.
Weiterhin müssen sie die korrekten Mischverhältnisse von Desinfektionsmitteln und anderen Lösungen berechnen können. Ein mathematisches Verständnis hilft dabei.