Ein Meister in einem Elektroberuf ist nicht nur ein qualifizierter Fachmann in seinem Bereich, sondern darf auch einen eigenen Betrieb gründen und Mitarbeiter ausbilden. Die Handwerksrolle schreibt vor, dass für viele Handwerksberufe ein Meister oder eine andere entsprechende Ausbildung Voraussetzung ist, um einen Betrieb gründen bzw. ausbilden zu dürfen – und das gilt eben auch für die Elektroberufe.
Auch das Prüfungsbild der Prüfung zum Elektromeister ist stark verändert worden. Bisher konnten sich Meisterschüler auch in lediglich einem Fach qualifizieren, inzwischen müssen sie in allen drei vorgebenden Bereichen – Energie- und Gebäudetechnik, Kommunikations- und Sicherheitstechnik sowie Systemelektronik – Kenntnisse vorweisen. Neu sind auch die berufsnahen Prüfungen. Dabei handelt es sich um fiktive Kundengespräche, Kenntnisse in der Personalführung, Betriebswirtschaft etc.
Seit der Umstrukturierung der Elektroberufe haben sich die Prüfungsregularien für den Elektromeister verändert. So können brancheninterne Gesellen ohne weitere berufliche Qualifikation, die durch Berufserfahrung erlangt wird, direkt die Meisterprüfung ablegen. Bei branchenähnlichen Berufen wird weiterhin eine Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren verlangt, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Der Zugang zu den Weiterbildungslehrgängen zum Elektromeister ist nicht reglementiert.
Für die Weiterbildung zum Meister – so eben auch zum Elektrotechnikermeister – gibt es in Deutschland seit 1996 das sogenannte Meister-BAföG (auch Aufstiegs-BAföG), das 2010 stark zu Gunsten der Bezieher verbessert wurde. Neu ist seitdem, dass nicht nur die erste Weiterbildung, sondern in bestimmten Fällen auch eine zweite Weiterbildung gefördert wird. Zudem erhalten Alleinerziehende nun einen Kinderbetreuungszuschlag von 113 Euro pro Kind bis zum zehnten Lebensjahr und auf das Restdarlehen für die Prüfungsgebühren wird ein bestimmter Prozentsatz erlassen. Auch nach der bestandenen Meisterprüfung, z. B. bei einer Gründung oder Übernahme eines Handwerksbetriebes, gibt es in Deutschland Fördermöglichkeiten.