Bei der Arbeit mit elektrotechnischen Anlagen stehen Schutz und Sicherheit an erster Stelle. Eine verantwortliche Elektrofachkraft stellt die Einhaltung entsprechender Maßnahmen und Regelungen im Betrieb sicher und ist für die Organisation der Arbeitsabläufe zuständig.
Die Bezeichnung VEFK ist eine Qualifikationsstufe im Bereich der Elektrotechnik und kann von ausgebildeten Elektrofachkräften, beispielsweise Technikerinnen, Industriemeistern oder Ingenieurinnen der Elektrotechnik, erreicht werden. Ein ähnliches Berufsbild ist das der Fachkraft für Arbeitssicherheit.
Einer verantwortlichen Elektrofachkraft kommt sowohl auf fachlicher als auch organisatorischer Ebene eine Kontrollfunktion zu. Je nach Unternehmen und ihrer vorangehenden beruflichen Qualifikation kann sie verschiedene Tätigkeiten übernehmen. Im Allgemeinen ist sie für die Arbeitssicherheit sowie einen einwandfreien Betrieb der elektrotechnischen Anlagen ihres Zuständigkeitsbereichs verantwortlich.
Ihre fachliche Expertise und Kenntnis aktueller und relevanter Regelwerke und Normen, beispielsweise Vorschriften des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG), Festlegungen der Berufsgenossenschaft oder die Betriebssicherheitsverordnung, ermöglichen ihr eine genaue Beurteilung der Situation im Betrieb. Die VEFK ist in der Lage, Gefahrenstellen zu identifizieren und präventive Maßnahmen zum Schutz der Umgebung sowie der Mitarbeiterinnen einzuleiten. Dies können Vorkehrungen zum Brandschutz, die Ausrüstung des Personals mit Schutzkleidung oder die Festlegung von Zutrittsregelungen sein.
Die verantwortliche Elektrofachkraft prüft alle Anlagen und Maschinen regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit und Sicherheit. Ihre Gefährdungsbeurteilungen oder Begutachtungen hält sie in Prüfdokumenten und Berichten fest, welche als Grundlage der Kommunikation mit bereichsübergreifenden Abteilungen, beispielsweise dem Einkauf, sowie der Geschäftsleitung dienen. Als kompetente Ansprechpartnerin kann sie alle planungstechnischen Fragen beantworten sowie Arbeitsprozesse und Projekte betreuen.
Die Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung der elektrotechnischen Anlagen fällt ebenso in ihren Zuständigkeitsbereich wie die Koordination und Organisation der Arbeitsabläufe. Die VEFK ist in der Lage, Mitarbeiterinnen Aufgaben und Aufsichtspositionen, etwa als Schaltberechtigte oder Anlagenverantwortliche, zu erteilen sowie Personal zu schulen und zu unterweisen.
Die fachliche Kompetenz einer VEFK wird in allen Unternehmen gesetzlich verpflichtend benötigt, welche elektrotechnische Arbeiten ausführen oder über entsprechende Einrichtungen verfügen. Verantwortliche Elektrofachkraft kann also ein Angestellter der Firma selbst sein oder ein externer Mitarbeiter, welcher seine Arbeit als Dienstleistung anbietet.
Die Position einer VEFK ist mit einer hohen Verantwortung verbunden und erfordert deshalb sowohl praktische Berufserfahrung als auch eine vorangegangene Ausbildung auf diesem Gebiet. Der Beruf kommt zum Beispiel für staatlich geprüfte Technikerinnen, Industriemeisterinnen oder Handwerksmeisterinnen und elektrotechnische Ingenieurinnen infrage. Notwendige Kompetenzen und Fachkenntnisse in Sachen Arbeitsschutz, Unfallprävention sowie weitere gesetzliche Vorschriften können innerhalb einer Weiterbildung erworben werden.
Um die fachliche Leitung als VEFK einer Abteilung oder eines Bereichs im Unternehmen wahrnehmen zu können, ist eine Qualifikation als Technikerin, Meisterin oder der Besitz des Bachelors bzw. Masters in einem elektrotechnischen Fachgebiet erforderlich. Vorteilhaft ist ebenfalls Erfahrung auf dem Bereich Arbeitsschutz, zum Beispiel als Fachkraft für Arbeitssicherheit.
VEFK ist ein Qualifikationsstatus, was bedeutet, dass dieser mit einer von der Unternehmensleitung bestellten Verantwortungsübernahme einhergeht. Dieser Status entfällt mit einer deren Beendigung.
Neben einem hohen Verantwortungsbewusstsein sollte eine VEFK eine gute Analysefähigkeit und genaue Arbeitsweise besitzen. Außerdem sollte die Elektrofachkraft nicht nur technikaffin und teamfähig sein, sondern auch ein Interesse an gesetzlichen Regelungen aufweisen. Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsfähigkeit sind wichtig, um Schutzmaßnahmen ordnungsgemäß umzusetzen. Organisationsvermögen, Kommunikationsstärke und Einsatzbereitschaft runden das Profil einer VEFK ab.