Wenn ein Unternehmen wächst, entsteht häufig auch der Wunsch nach räumlicher Ausdehnung und neuen Märkten. Hierzu wird dann ein Expansionsmanager bzw. eine Expansionsmanagerin zurate gezogen: Er oder sie verantwortet den gesamten Prozess der Erschließung neuer Standorte.
Sobald die Entscheidung für eine geographische Ausdehnung feststeht, beginnt eine Expansionsmanagerin mit der Suche nach geeigneten Standorten. Hierzu muss sie eine Standortanalyse durchführen, also das Gebiet untersuchen, in das expandiert werden soll. Hierbei müssen Kriterien wie Einwohnerzahl, Mietpreise, Verkehrsanbindung, Demographie und Image beachtet werden müssen. Sie identifiziert dann geeignete Grundstücke und Räumlichkeiten.
Anschließend werden etwaige Eigentümer, Makler und Behörden kontaktiert. Eine Expansionsmanagerin organisiert Besichtigungen, führt Verhandlungen über Mietverträge und holt entsprechende amtliche Genehmigungen ein. Sie ist also sowohl in der Objektprüfung als auch in den vollständigen Ablauf der Akquise involviert.
Alle Aktionen geschehen in Abstimmung mit der Unternehmenszentrale bzw. festgelegten Leitplänen und Zielsetzungen. Somit handelt es sich auch um eine Schnittstellenposition, die eng mit angrenzenden Bereichen wie Finanzen oder Marketing zusammenarbeitet. Eine Expansionsmanagerin ist nicht nur reine Immobilienverwalterin: Sie ist häufig in die strategische Positionierung des Unternehmens eingebunden und führt allgemeine Markt-, Wettbewerbs- und Bedarfsanalysen durch.
Eine Expansionsmanagerin kann in nahezu jeder Branche arbeiten. Bedarf besteht in größeren Unternehmen mit mehreren Standorten, vor allem international aufgestellte oder ausgerichtete, die signifikantes Wachstum aufweisen und ihren Wirkungskreis erweitern wollen. Viele potenzielle Arbeitgeber nutzen zur Expansion auch sogenanntes Franchising, d. h. das Geschäftskonzept wird unabhängigen Partnern unter festgelegten Vorgaben überlassen.
Einen standardisierten Weg zum Expansionsmanager gibt es nicht. Üblicherweise wird zumindest eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung, z. B. zum Immobilienkaufmann, meistens jedoch ein Hochschulabschluss erwartet. Passende Studienfächer besitzen einen direkten Bezug zu Wirtschaft oder Immobilien – Beispiele hierfür sind:
In der Regel legen Arbeitgeber allerdings einen deutlichen größeren Fokus auf einschlägige Berufspraxis.
Ein erfolgreicher Expansionsmanager zeichnet sich durch Kontaktfreude, Menschenkenntnis und Kommunikationsstärke aus – hierzu sind auch Fremdsprachenkenntnisse nützlich oder sogar notwendig. Insbesondere ist großes Geschick in Verhandlungen gefragt. Darüber hinaus sollte er in der Lage sein, sich ein eigenes Netzwerk aufzubauen.
Des Weiteren ist eine analytische und pragmatische Arbeitsweise gefragt. Da ein Expansionsmanager seine Arbeit an verschiedenen Orten ausführt, sind Flexibilität und Reisebereitschaft unabdingbar. Zudem wird ein hohes Maß an Eigenmotivation, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein vorausgesetzt. Fachlich sind Kenntnisse des Immobilienmarktes sowie bautechnisches und baurechtliches Verständnis von Bedeutung.