Im Alter von 12-18 Monaten fangen die meisten Kinder an, ihre ersten Wörter zu sprechen. Mit drei bilden sie ihre ersten Sätze, vorausgesetzt, ihr Sprachzentrum ist nicht eingeschränkt und sie wachsen in einer sprachfördernden Umgebung auf. Ist dies nicht der Fall, helfen Fachkräfte für Sprachförderung. Sie versuchen Sprachstörungen zu identifizieren und die Kinder entsprechend zu fördern. Verwechslungsgefahr besteht mit dem Beruf des Logopäden beziehungsweise der Logopädin, dieser setzt meist ein Studium voraus. Zusätzlich konzentrieren sie sich im Gegensatz zu den Logopäden größtenteils auf Kindergarten- und Grundschulkinder.
Fachkräfte für Sprachförderung schätzen den Sprachstand eines Kindes ein und entdecken mögliche Defizite und Bedarfe. Darauf aufbauend unterstützen sie das Kind in seiner Sprachentwicklung und helfen dem Kind spielerisch die nächste Sprachstufe zu erreichen. Sie arbeiten mit der Methode der alltagsintegrierten Sprachförderung, unterstützen die Kinder also professionell in Alltagssituationen. Sie spielen mit den Kindern Sprachspiele und setzen Musik und Bewegung zur Sprachförderung ein. Bei möglichen Defiziten in der Sprache der Kinder ziehen sie Logopäden und Fachleute mit ein und arbeiten gemeinsam daran, dem Kind in seiner sprachlichen Entwicklung zu helfen. Auch in erzieherischen Einrichtungen, in denen zwei- oder mehrsprachige Kinder betreut werden, arbeiten Fachkräfte für Sprachförderung, um den Kindern einen Zugang zur Sprache verschaffen zu können.
Fachkräfte für Sprachförderung unterstützen in Einrichtungen, in denen Kinder betreut werden. Daher finden sie Beschäftigung in Kindertagesstätten, Vorschulen oder Schulen. Fachkräfte, die sich auf die Frühförderung spezialisiert habe, arbeiten mit Kindern im Alter von null bis sechs Jahren zusammen. Doch auch in Schulen, in denen Kinder in höheren Altersstufen unterrichtet werden und mit der Mehrsprachigkeit konfrontiert sind, arbeiten Fachkräfte für Sprachförderung.
Zukünftige Fachkräfte für Sprachförderung sind bereits Sozialassistenten, Erzieher, Kinderpfleger, Vor- und Grundschullehrer oder Alltags- oder Schulbegleiter. Um sich fortzubilden, absolvieren die Anwärter einen zwölfmonatigen kostenpflichtigen Lehrgang. Die Vorbildung durch Lehr- oder Erziehungstätigkeit ist allerdings keine Zugangsvoraussetzung für den Lehrgang. Die durch den Lehrgang erworbene Zusatzqualifikation lässt sich gut mit erzieherischen Tätigkeiten vereinbaren. In dem Lehrgang lernen die Anwärter alles zur Entdeckung der Kindersprache, den Einsatz von Sprache, Musik und Bewegung sowie zur Sprach- und Sprechentwicklungsförderung. Während des Lehrgangs üben die angehenden Fachkräfte, ihre eigene Sprachkompetenz zu reflektieren und den Aspekt der Mehrsprachigkeit mit einzubeziehen. Sie eignen sich die wichtigsten Beobachtungsverfahren diagnostische Instrumente an.
Um den Beruf der Fachkraft für Sprachförderung ausführen zu können, sollten Anwärterinnen besonders viel Empathie und Freude am Umgang mit Heranwachsenden mitbringen. Die Zusammenarbeit mit Kindern verlangt den Fachkräften Durchsetzungsvermögen und Stressresistenz ab. Zusätzlich arbeiten die Fachkräfte für Sprachförderung mit anderen Erziehungsverantwortlichen wie Eltern und Jugendämtern zusammen und sollten daher kommunikativ sein.