Essen und Getränke in der Werbung sowie in Zeitschriften, Speisekarten und Kochbüchern appetitlich und anregend aussehen zu lassen – das ist die Aufgabe von Food-Stylisten und Food-Stylistinnen. Die Bezeichnung Food Styling kommt aus dem englischen Sprachraum und bedeutet so viel wie Herausputzen von Lebensmitteln.
Food-Stylisten haben fachliche Überschneidungen mit Fotografinnen, Food-Designern, Catering-Spezialistinnen, Werbegestaltern, Köchinnen und Konditoren.
Ob der knackige Salat im Kochbuch, die krosse Pizza auf der Tiefkühlpackung oder der perfekte Burger bei McDonald‘s, der Food-Stylist stylt für seine Kundschaft Lebensmittel zu einem Idealbild, welches zum Kauf und Konsum anregen soll. Für die richtige Präsentation bespricht der Food-Stylist das Konzept und den gewünschten Stil.
Anschließend bereitet der Food-Stylist das Gericht oder das Menü vor. Dabei kann er sich lediglich auf das Endprodukt konzentrieren oder im Falle von Kochbüchern auch auf einzelne Arbeitsschritte. Dazu arbeitet der Food-Stylist nicht nur mit den eigentlichen Lebensmitteln, sondern nutzt diverse künstlerische Tricks wie zum Beispiel Gemüse aus Gelatine oder Fleisch, welches mit Lebensmittelfarbe knuspriger gestaltet wird. Auch Haarspray, Motoröl, Knete oder Silikon können ihren Weg auf den Teller finden, damit es schlussendlich das ideale Produktbild bzw. den idealen Werbespot ergibt. Bevor ein Fotograf oder ein Kameramann das Produkt fotografiert oder filmt, setzt der Food-Stylist durch gezielte Wassertropfen oder Dampf die letzten Akzente.
Dabei darf das gestaltete Essen oder Getränk laut Verbraucherschutz jedoch nie zu weit von der Realität entfernt sein. Der Food-Stylist hat somit den Anspruch, den Erwartungen der späteren Kunden zu entsprechen.
Ist der Food-Stylst ebenfalls für die allgemeine Atmosphäre einer Aufnahme zuständig, kümmert er sich um passendes Geschirr, Gewürze, Servietten und Tischdekor. In manchen Fällen ist der Food-Stylist auch der Fotograf oder Kameramann. Dann ist er ebenso für alle technischen Aspekte des Bildes zuständig.
Am Ende einer Aufnahme säubert der Food-Stylist die Küche und entsorgt die nicht mehr wiederverwendbaren Materialien. Außerdem nimmt er entweder selber Nachbearbeitungen bei Bildern und Videos vor oder steht als Berater zur Seite.
Es kann außerdem zu den Aufgaben eines Food-Stylisten gehören, Rezepte schriftlich festzuhalten und Nährwerte zu berechnen.
In der Regel sind Food-Stylistinnen selbstständig in der Werbebranche tätig und arbeiten für verschiedene Kunden. Auch eine Festanstellung bei einem Buchverlag oder einem Fachmagazin kommt für eine Food-Stylistin infrage. Den Großteil ihrer Arbeitszeit verbringt eine Food-Stylistin in beiden Fällen in der Küche sowie in Fotostudios und Filmstudios.
Es gibt keine geregelte Ausbildung zum Food-Stylisten. In der Regel beginnt der Einstieg in den Beruf mit einer Ausbildung als Koch, Konditor oder Werbefotograf. Auch ein Studium im Bereich Design oder Ernährungswissenschaft kann als Einstieg in den Job genutzt werden. Das eigentliche Handwerk lernt ein Food-Stylist meist durch eine Assistenzstelle bei einem bereits erfolgreichen Food-Stylisten. Dadurch üben angehende Food-Stylisten nicht nur diverse Tricks und Techniken, sondern können auch erste Kontakte mit Werbeagenturen und Fotografen knüpfen.
Für die Weiterbildung ist ein Food-Stylist meist selber verantwortlich. Obwohl es mittlerweile einige Seminare und Workshops von erfahrenen Food-Stylisten gibt, eignet sich der Food-Stylist neue Methoden und Erkenntnisse eher durch Experimente an.
Das richtige Fingerspitzengefühl muss eine Food-Stylistin für die tägliche Arbeit mitbringen. Es geht oft um Millimeterarbeit und das Auge muss in diesen Momenten sehr akkurat arbeiten. Dabei muss die Food-Stylistin nicht nur jeden Krümel im Blick haben, sondern auch ein Gefühl für Farben, Formen und Atmosphäre besitzen. Außerdem sollte eine Food-Stylistin gerne mit Lebensmitteln arbeiten und keine Allergien in die Richtung mitbringen.
Da eine Food-Stylistin in der Regel für eine Kundin arbeitet, muss sie nicht nur kundenorientiert ihre Tätigkeit ausführen, sondern auch aufgeschlossen für die Ideen ihrer Auftraggeberin sein. Dabei muss sie mit möglicher Kritik umgehen können und gleichzeitig ihr Wissen argumentativ vermitteln.