Gesangslehrer, Gesangspädagoginnen und Vocal Coaches unterrichten Gesang, Gesangsgeschichte, Musiktheorie und Interpretationsarten. Sie gründen auch Chöre, leiten diese und organisieren Konzerte. Eine Sonderform ist Schreitrainer oder Schreitrainerin bzw. Shoutcoach, die das richtige Schreien lehren.
Im englischen Sprachgebrauch arbeiten Vocal Coaches mit ihren Schülerinnen und Schülern direkt am Song. Sie bereiten Lieder für eine CD-Aufnahme vor und Sängerinnen und Sänger für ihre Konzerte oder Vorsprechen, auch Auditions genannt. So wird ein Vocal Coach häufig auch bei Castingshows eingesetzt.
Weitere Berufe in der Musikbranche sind Musiklehrer, Musiktherapeutinnen oder Orchestermusiker.
Das Unterrichten steht bei dem Gesangslehrer an erster Stelle. In Form von Workshops sowie Einzel- oder Gruppenunterricht gibt er Stimm- und Gesangstraining. Im Fokus steht dabei, den Schülern die richtige Stimmtechnik zu vermitteln. Zeitgleich fördert er die Gehörbildung und die stimmliche Ausdrucksfähigkeit sowie Harmonien, Rhythmen und Melodien. Gerade bei Anfängern versucht er ihre musikalische Ader zu wecken und zu trainieren. Die Stimmentwicklung und eine richtige Atemtechnik sind dabei zielführend. Er analysiert ihre Stimmfarbe und bringt ihnen Übungen bei, wie sie ihre Stimmlage finden und die Bandbreite ihrer Stimme optimal nutzen können. Dafür üben sie mithilfe von bereits bekannten Liedern.
Vorab berät der Gesangslehrer seine Schüler über gesangliche Möglichkeiten und bespricht ihre Ziele und Wünsche. Nicht selten leiden professionelle Sänger unter Auftrittshemmungen oder inneren Barrieren, die sie mithilfe des Gesangslehrers versuchen zu überwinden. Neben Solo-Sängern unterrichtet er auch Chöre oder Ensembles oder lehrt Themenbereiche wie Gesangsgeschichte, Musiktheorie oder Interpretationsarten an entsprechenden Institutionen. Außerdem organisiert er Konzerte und Musikabende und leitet diese.
Wenn der Gesangslehrer an Musikschulen tätig ist, übernimmt er auch administrative und pädagogische Aufgaben. Beispielsweise ist er Ansprechpartner für Fragen von Eltern und gibt Anregungen. Eine weitere wichtige und spezielle Aufgabe des Gesangslehrers ist es, Sänger bei Stimmstörungen zu therapieren.
Ob als Angestellte, Selbstständige oder Privatlehrerin arbeitet die Gesangslehrerin bei Musikschulen, Musiktheatern oder Gesangsstudios. Andere vergleichbare Orte sind Opernhäuser, Erwachsenenbildungseinrichtungen sowie Universitäten, Hochschulen und Konservatorien. Dort arbeitet sie überwiegend in Musik- und Übungszimmern.
Üblicherweise ist ein Studium im Bereich Gesang an einer Musikakademie oder Hochschule notwendig, um Gesangslehrer zu werden. Dafür benötigt man die Hochschulreife. Häufig müssen Bewerber vor Beginn des Studiums einen Eignungstest durchlaufen, beispielsweise in Form einer Gesangsprobe. An einer Musikakademie dauert die Ausbildung drei bis fünf Jahre, an einer Hochschule vier bis sechs Jahre. Das Studium baut auf Grundlagen auf und mündet in die Vertiefung von Inhalten. Dazu gehören zum Beispiel die Bereiche Stimmbildung, Gesang, Sprecherziehung aber auch Gehörbildung, Pädagogik und Musikgeschichte. Alternativ ist auch ein musikalischer Berufsabschluss mit Schwerpunkt in Gesang oder Pädagogik an einer Berufsschule oder einem Konservatorium zielführend.
Mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement motiviert die Gesangslehrerin ihre Schülerinnen. Sie ist flexibel in der Anwendung ihrer Methoden, sodass sie diese individuell auf ihre Schülerinnen zuschneiden kann. Gleichzeitig geht sie auf ihre Ziele und Wünsche ein, um einen optimalen Unterricht zu gewährleisten. Sie gibt ihren Schülerinnen ehrliches Feedback und ist empathisch, wenn es im Training mal nicht gut läuft. Weiterhin hat sie ein gutes Gehör, sodass sie Schwächen in der Atemtechnik oder Verspannungen erkennen und Maßnahmen ergreifen kann.