Ein Greenkeeper bzw. eine Greenkeeperin kümmert sich um die Instandhaltung von Rasensportplätzen. Der Beruf ist eng verwandt mit dem des Platzwarts bzw. der Platzwartin – im Gegensatz zu diesen besitzen Greenkeeper allerdings Spezialwissen im Umgang mit Rasenflächen. Außerdem überschneidet sich der Aufgabenbereich eines Greenkeepers zum Teil mit dem eines Gärtners, einer Landschaftsgärtnerin und eines Natur- und Landschaftspflegers.
Greenkeeper sind selten allein für eine Spielfläche zuständig, sondern arbeiten meistens im Team. An oberster Stelle steht dann ein Head-Greenkeeper.
Greenkeeperinnen werden überall gebraucht, wo eine Rasenfläche für den Spielbetrieb einer Sportart benötigt wird. Das sind etwa Fußball, Hockey, Polo bzw. in den meisten Fällen Golf. Sie mähen, trimmen, düngen, bewässern und säen den Rasen und sorgen somit dafür, dass sich der Platz stets in einem bespielbarem Zustand befindet.
Die Pflege eines Sportrasens geht allerdings deutlich weiter: Damit eine optimale Bodenqualität sichergestellt werden kann, sind beispielsweise komplexe Gartenbaumethoden wie das Vertikutieren nötig, also das Anritzen der Grasnarbe mit einem Vertikutierer zur Entfernung von Schnittgut (sogenanntem Rasenfilz), wodurch der Rasen besser wächst. Eine weitere Technik ist das Aerifizieren. Hierzu werden mittels eines Aerifiziergeräts oder einer Aerifiziergabel kleine Löcher in den Rasen gestochen, um die Bodendurchlüftung zu erhöhen. Das sind nicht die einzigen Gerätschaften, welche benutzt werden – im Arbeitsalltag bedient eine Greenkeeperin zahlreiche Maschinen, z. B. Radlader, Schneidemaschinen oder Sämaschinen. Nach der Benutzung der Maschinen sorgt sie für deren Pflege und Instandhaltung.
Die genauen Aufgaben einer Greenkeeperin hängen auch von der Platzbeschaffenheit und der Sportart ab – besonders beim Golf fallen diverse Zusatzaufgaben an, z. B. das sogenannte Topdressing, bei dem Sand auf einer Rasenfläche verteilt wird, um deren Spieleigenschaften zu verbessern. Wichtig ist es zudem, nicht den gesamten Platz auf eine einheitliche Länge zu mähen, denn Grüns, Roughs oder Fairways besitzen alle eine eigene Grashöhe. Auch das Auffüllen der Sandbunker gehört zum Aufgabenbereich. Eine Greenkeeperin sollte sich zudem gut mit den Spielregeln auskennen und im Allgemeinen viel Erfahrung im Golfsport besitzen, da sie obendrein für das Setzen von Löchern und Fahnen verantwortlich ist, durch das sich der Schwierigkeitsgrad des Platzes verändert.
Im Winter verändern sich die Pflichten einer Greenkeeperin, denn dann stehen Umbaumaßnahmen und Neubildungsmaßnahmen an. Das heißt aber nicht, dass der Rasen nicht mehr instandgehalten werden muss: Durch beispielweise das Schneiden von Bunkerkanten, das Wegräumen von Laub und Schnee sowie die Pflege von Bäumen, die von Frost befallen sind, sorgen Greenkeeperinnen dafür, dass der Platz auch im nächsten Jahr noch bespielbar ist. Durch Bodenproben prüfen sie das Gras zudem auf mögliche Nährstoffmängel.
Häufig fallen auch organisatorische Aufgaben an: In Abstimmung mit dem Management von Resorts, Clubs oder Vereinen werden beispielsweise Mähpläne und Pflegepläne entworfen. Head-Greenkeeperinnen haben zudem große Personalverantwortung. Sie sind vermehrt im administrativen Bereich tätig und haben neben gärtnerischen Aufgaben auch eine Managementfunktion inne.
Greenkeeperinnen arbeiten üblicherweise im Golfsport. Mögliche Arbeitgeber sind dann etwa:
Des Weiteren können sie für andere Rasensportvereine tätig sein, z. B. für Fußballclubs.
Um Greenkeeper zu werden, muss üblicherweise eine dreijährige Weiterbildung absolviert werden. Der Greenkeeperverband Deutschland e.V. (GVD) bietet hierzu Schulungen an. Für die Position des Head-Greenkeepers sind weitere Qualifikationen nötig. Kurse können auch spezialisiert erfolgen, z. B. bei der Weiterbildung zum Fachagrarwirt für Golfplatzpflege.
Die Voraussetzung für eine Teilnahme an derartigen Weiterbildungen ist in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung in einem sogenannten „grünen Beruf“. Hierzu zählen etwa:
Auch Platzwarte eignen sich für eine Fortbildung zum Greenkeeper. Im Ausland existieren zudem Studiengänge in Greenkeeping.
Ein Quereinstieg in den Beruf des Greenkeepers ist beispielsweise für Absolventen einer Berufsausbildung zum Landschaftsgärtner möglich.
Ein Greenkeeper sollte einen „grünen Daumen“ besitzen und somit weitreichende Kenntnisse in Bodenkunde und Pflanzenkunde sowie Ökologie aufweisen. Auch Freude an der Arbeit im Freien bzw. mit der Natur sollte mitgebracht werden, hier ist dann auch körperliche Robustheit hilfreich. Zusätzlich benötigt er technisches Know-how zur Bedienung von Maschinen.
Um alle administrativen Aufgaben bewältigen zu können, sind zudem Zuverlässigkeit, Genauigkeit und ein gewisses Organisationstalent erforderlich. Da ein Greenkeeper meist mit einem limitierten Budget arbeiten muss, benötigt er mitunter auch grundlegendes kaufmännisches Verständnis.