Hauptmann ist ein Dienstgrad der Bundeswehr und ist der dritte Offiziersgrad. Auch in der Marine gibt es den Hauptmann - dort heißt er Kapitänleutnant und im Sanitätswesen der Bundeswehr ist unter anderem ein Stabsarzt mit dem Dienstgrad gleichzusetzen.
Der Beruf Hauptmann ist bereits seit dem frühen Mittelalter definiert. Schon in dieser Zeit war ein Hauptmann der Anführer eines Verbundes von Söldnern. Allerdings bekam das Berufsbild erst mit den Jahrhunderten eine genaue Form und erhielt mit der Gründung der Bundeswehr eine endgültige Gestalt. Die Entstehung der Bundeswehr wiederum war ein heikles Thema, dass nach dem Zweiten Weltkrieg stark diskutiert wurde. Erst 1955 erhielten in Deutschland die ersten Soldaten ihre Ernennungskunde. Heute ist es auch für Frauen möglich, den beruflichen Werdegang über die Bundeswehr zu gehen.
Den Rang des Hauptmanns kann grundsätzlich nach durchschnittlich fünf Dienstjahren erlangt werden. Ein Studium wiederum ermöglicht den sofortigen Einstieg als Hauptmann. Grundvoraussetzung für das Studium an einer der beiden Bundeswehruniversitäten in Deutschland, um die berufliche Offizierslaufbahn einzuschlagen, ist mindestens die Fachhochschulreife, oder aber die mittlere Reife mit einem entsprechenden Berufsabschluss nötig. Ferner ist es möglich, während der Dienstzeit das Abitur nachzuholen, um die nötigen Qualifikationen für das Studium zu erlangen.
Zunächst aber müssen die Bewerber einen Eignungstest der Offiziersbewerberprüfstelle bestehen, um überhaupt für das Studium zugelassen zu werden. Dass der Beruf des Offiziers überhaupt akademisch wurde, ist auf den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt zurückzuführen. Erst seit 1973 kann an den beiden Bundeswehruniversitäten die Ausbildung absolvieren. Nach dem Studium erfolgen weitere Bildungsmaßnahmen, bevor Offiziersanwärter eingesetzt werden.