Offiziere und Offizierinnen sind militärische Führungskräfte bei der deutschen Marine, beim Heer oder bei der Luftwaffe. Es handelt sich dabei nicht um einen Beruf, sondern um mehrere Dienstgrade innerhalb der Dienstgradgruppen der Generale, Stabsoffiziere, Hauptleute sowie Leutnante. Offiziere und Offizierinnen sind Soldaten und Soldatinnen mit Befehlsgewalt.
Die genauen Aufgaben einer Offizierin variieren in Abhängigkeit zum spezifischen Beruf, den sie ausübt. Pilotin eines Kampfflugzeuges, nautische Offizierin oder Zugführerin einer Panzerkompanie sind nur wenige von vielen Berufen, die den Dienstgrad Offizierin tragen. Je nach Beruf verpflichtet sich eine Offizierin, für 13 bis 17 Jahre als Soldatin tätig zu sein.
Generell sind Offizierinnen Vorgesetzte der ihnen unterstellten Soldaten. Diese werden von den Offizierinnen ausgebildet, geführt und erzogen. Außerdem planen und organisieren Offizierinnen die allgemeinmilitärische sowie militärfachliche Ausbildung sowie die militärischen Übungen und Einsätze. Auch deren Durchführung fällt in den Verantwortungsbereich der Offizierinnen.
Deutsche Offiziere sind bei der Bundeswehr beschäftigt. Sie können bei den Teilstreitkräften des Heers, der Luftwaffe und der Marine tätig sein. Auch die Streitkräftebasis und der Sanitätsdienst der Bundeswehr sind mögliche Einsatzbereiche.
Der Ausbildungsweg eines Offiziers umfasst mehrere Stufen. Zunächst müssen Bewerber für die Offizierslaufbahn ein mehrtägiges Prüfverfahren absolvieren, das im Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr stattfindet. Dort werden sowohl charakterliche und kognitive Anforderungen geprüft als auch medizinische Untersuchungen und Sporttests durchgeführt.
Wurde das Prüfverfahren erfolgreich absolviert, folgt die Grundlagenausbildung, die aus einem allgemeinen Teil und aus der Einsatz- und Führerausbildung besteht. Nach einem Offizierslehrgangund dem Truppenpraktikum, in dem angehende Offiziere selbst Rekruten in der Grundausbildung ausbilden, folgt schließlich ein Studium. Die möglichen Studiengänge sind vielfältig und reichen von Humanmedizinüber Internationales Logistikmanagement bis hin zu Nautik und Seeverkehr. Daran anschließend folgt eine Fach- und Spezialausbildung.
Hat ein angehender Offizier bereits ein Studium außerhalb der Bundeswehr abgeschlossen, so kann er sich nach einer Eignungsprüfung als Oberleutnant bewerben. Mit einem Realschulabschluss und bestandener Unteroffiziersprüfung ist eine Bewerbung als Offizier des Truppendienstes möglich.
Um sich für die Offizierslaufbahn bewerben zu können, müssen einige besondere Vorrausetzungen erfüllt sein. Eine angehende Offizierin muss die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, zwischen 17 und 29 Jahren alt sein und entweder einen Realschulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Fachhochschulreife haben, um das Studium, das für die Laufbahn notwendig ist, antreten zu können.
Darüber hinaus müssen Offizierinnen pädagogisches Geschick, Menschenkenntnis und Durchsetzungsvermögen beweisen, um die ihnen unterstellten Soldaten erfolgreich zu führen. Sie sollten leistungsbereit, ehrgeizig und flexibel sein. Letzteres ist besonders in Kombination mit der Bereitschaft, sich bundesweit einsetzen zu lassen und an Auslandseinsätzen teilzunehmen, essenziell. Offizierinnen bedienen auch Waffensysteme. Hierfür müssen sie über technisches Verständnis verfügen und bereit sein, sich ständig weiterzubilden. Als Führungskraft und vor allem im Umgang mit Waffen ist Verantwortungsbewusstsein eine der wichtigsten Eigenschaften einer Offizierin. Zudem muss sie überdurchschnittlich gute körperliche Leistungsfähigkeit aufweisen. In der Zusammenarbeit mit anderen verbündeten Streitkräften sind Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen gefragt.