In den Fanggebieten der Hochseefischerei fangen Hochseefischer und Hochseefischerinnen durch stille Fischerei Frischfische, Muscheln und Krabben.
Ähnliche Tätigkeiten führen Krabbenfischer, Fischwirtinnen und Küstenfischer durch.
Hochseefischerei bezeichnet den Fischfang in küstenfernen Gebieten und überschneidet sich im Fanggebiet zum Teil mit der Küstenfischerei. Die Unterscheidung, ob es sich um Hochseefischerei oder Küstenfischerei handelt, wird daher vornehmlich anhand des betriebenen Bootes festgelegt. Die sogenannte kleine Hochseefischerei beginnt mit Schiffen von einer Länge von mindestens 18 Metern und einer Motorleistung von mindestens 300 PS. Die große Hochseefischerei überschneidet sich im Fanggebiet weder mit der Küstenfischerei noch mit der kleinen Hochseefischerei. Schiffe, die hier zum Einsatz kommen, sind sogenannte Fabrikschiffe und können mehrere Tonnen gefangenen Fisch transportieren.
Beim Hochseefischer kann es sich sowohl um den Schiffsführer als auch um ein Besatzungsmitglied des Schiffs handeln. Daher können sich einzelne Aufgaben eines Hochseefischers unterscheiden. In erste Linie ist er jedoch für den Fang des Fisches und somit auch für die Vorbereitung und Reparatur des Fischfangwerkzeugs (z. B. Netze) verantwortlich.
Im Fanggebiet legt der Hochseefischer Köder aus und holt die Fischfanggeräte ein, wenn sich genügend Fische darin verfangen haben. Anschließend säubert er den Fang und kümmert sich um dessen Lagerung. Dabei kann er den Fisch sowohl einfrieren als auch mit Salz haltbar machen.
Hat der Hochseefischer Führungsaufgaben, kümmert er sich neben dem Fang auch um dessen Dokumentation. Dabei hält er Informationen zur Fangmenge, zum Wetter, zu den Einsatzgeräten und auch zu den allgemeinen Bedingungen auf See im Logbuch fest.
Außerdem plant er vorab die Fanggebiete und damit auch den eigentlichen Kurs. Während der Fahrt übernimmt er die Schiffsführung und die Navigation mithilfe von Kompass, Karten, Tabellen und elektronischen Hilfsmitteln.
Des Weiteren ist der Schiffsführer immer für die Mannschaft und somit auch für die Einhaltung der Gesetze beim Hochseefischen in der entsprechenden Region verantwortlich.
Hochseefischerinnen sind für Fischfangbetriebe tätig oder haben eine Anstellung in einer Schifffahrtsverwaltung. Sie verbringen größere Abschnitte ihres Lebens auf offener See.
Eine geregelte Ausbildung zum Hochseefischer gibt es nicht. Meist haben die Hochseefischer eine Ausbildung als Fischwirt absolviert. Außerdem werden ein gültiges Seemannsbuch und ein Seediensttauglichkeitszeugnis benötigt. Hinzu kommt ein Gesundheitsnachweis für Beschäftigte in der Lebensmittelbranche.
Des Weiteren können spezielle Vorgaben durch den Arbeitgeber eine wichtige Voraussetzung für den Einstieg in den Beruf darstellen. Zum Beispiel erwarten einige Fischereigesellschaften ein Sprechfunkzeugnis oder eine Weiterbildung als Rettungsbootsmann. Für alle neuen Hochseefischer gilt jedoch, dass vor der ersten Fahrt Sicherheitslehrgänge besucht werden müssen.
Wer als Kapitän oder Schiffsoffizier auf einem Hochseefischereischiff tätig werden möchte, benötigt das in Deutschland einheitlich geregelte Befähigungszeugnis Kapitän BK (Kleine Hochseefischerei) oder Kapitän BG (Große Hochseefischerei). Voraussetzung für die Zulassung zur Fortbildung sind eine abgeschlossene Ausbildung zum Schiffsmechaniker, zum Matrosen oder zum Fischwirt im Schwerpunkt Kleine Hochsee- und Küstenfischerei. Außerdem muss der Interessierte eine Seefahrtzeit von 12 Monaten im Decksdienst auf Fahrzeugen der Seefischerei nachweisen. Für das Befähigungszeugnis Kapitän BG wird neben einer abgeschlossenen Ausbildung auch ein mittlerer Bildungsabschluss erwartet. Die Seefahrtzeit erhöht sich dann auf 48 Monate, wobei hiervon mindestens 18 Monate auf Fahrzeugen der Hochseefischerei verbracht worden sein müssen.
Beide Fortbildungen werden an einer Fachhochschule durchgeführt, dauern zwischen zwei bis vier Semester und werden mit einer Prüfung abgeschlossen.
Hochseefischerinnen müssen ihre körperliche Fitness und Belastbarkeit jeden Tag unter Beweis stellen. Dabei agieren sie immer im Team und müssen sich auch auf ihre Teammitglieder verlassen können. Außerdem profitieren sie von handwerklichem und technischem Geschick.