Krabbenfischer und Krabbenfischerinnen fangen in küstennahen Bereichen mithilfe von Krabbenschleppnetzen Speisekrabben und Speisefisch.
Sie gehören zu den Fischern und führen ähnliche Tätigkeiten wie die Hochseefischerin, der Fischwirt, die Muschelfischerin oder der Fischwirtschaftsmeister durch.
Die Krabbenfischerei gehört zu den ältesten Techniken der Fischerei in der Nordsee. Krabbenkutter gehen 50- bis 150-mal im Jahr in Küstengewässern und auch im Wattenmeer auf Krabbenfang. Dabei sind sie pro Fangfahrt ungefähr 72 Stunden auf dem Wasser.
Krabbenfischer fahren bereits in den frühen Morgenstunden auf das Meer heraus und werfen Fangnetze aus, um Krabben und auch Speisefisch einzuholen. Für einen erfolgreichen Fang überprüfen sie vor dem Auswerfen den Meeresgrund mit einem Echolot. Neben den Fangnetzen nutzen Krabbenfischer auch Reusen, Angeln und Hamen, um die begehrten Krustentiere zu fangen.
Der Fang wird bereits an Bord des Schiffes von den Krabbenfischern verarbeitet. Mit Sieben und Maschinen werden die gefangenen Meerestiere sortiert. Die Krabben werden anschließend abgebrüht und in Kisten verpackt. Fische hingen werden nach ihrer Größe sortiert und nach dem Töten direkt ausgenommen, gesäubert und gekühlt.
Am Hafen wird der aktuelle Fang gelöscht, also mithilfe eines Löschgeschirrs von Bord geholt. Bei kleinen Schiffen werden die Kisten mit den Krabben und Fischen per Hand von Bord gehievt. Anschließend werden sowohl das Boot als auch die Ausrüstung überprüft, gesäubert und wenn nötig repariert.
Krabbenfischerinnen sind für Fischfangbetriebe oder fischverarbeitende Unternehmen tätig. Einen Großteil ihrer Arbeit verbringen sie auf dem Wasser.
Wer als Krabbenfischer arbeiten möchte, braucht in aller Regel eine Aus- oder Weiterbildung als Fischwirt im Bereich der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei und muss seine Seediensttauglichkeit nachweisen. Durch den Umgang mit Lebensmitteln wird außerdem eine Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes benötigt.
Krabbenfischer, die ihr eigenes Boot führen möchten, müssen des Weiteren den Befähigungsschein Kapitän BK (Kleine Hochseefischerei) bestanden haben.
Um zum Befähigungsschein zugelassen zu werden, brauchen Interessenten eine abgeschlossene Ausbildung zum Schiffsmechaniker, zum Matrosen oder zum Fischwirt im Schwerpunkt Kleine Hochsee- und Küstenfischerei. Außerdem werden 12 Monate Seefahrtzeit im Decksdienst auf Fahrzeugen der Seefischerei benötigt.
Krabbenfischerinnen benötigen für die Bedienung von Fanggeräten, Funkanlagen und Navigationsgeräten ein technisches Grundverständnis. Die Reparatur- und Wartungsarbeiten verlangen außerdem handwerkliches Geschick. Auch körperliche Fitness ist eine Grundvoraussetzung für den Beruf der Krabbenfischerin, da körperlich anstrengende Arbeit anfallen kann, zum Beispiel wenn sie Krabbenkisten von Hand oder per Löschgeschirr von Bord hievt.