Sie kennen sich mit Wasser aus: Hydrologen und Hydrologinnen sind unter anderem dafür zuständig, die Zusammensetzung und die Sauberkeit von Gewässern zu erforschen. Sie entwickeln Maßnahmen zum Wasserschutz sowie zur Eindämmung des Wasserverbrauchs. Hydrologen können in verschiedenen Arbeitsbereichen eingesetzt werden, von der Forschung bis hin zum Gewässer- und Umweltschutz.
Häufig findet für diesen Beruf auch die Bezeichnung Ingenieur bzw. Ingenieurin für Wasserwirtschaft Verwendung.
Ein Hydrologe, der im Bereich der wissenschaftlichen Forschung tätig ist, analysiert unter anderem den Wasserkreislauf der Erde. Er ermittelt die Menge des Süßwassers, die zur Verfügung steht und von der Wasserwirtschaft genutzt werden kann (Wasserdargebot). Auch die chemische Zusammensetzung und der Verschmutzungsgrad des Wassers werden vom Hydrologen getestet. Außerdem erforscht er, welche Folgen Wasserknappheit auf die Umwelt und die betroffene Bevölkerung hat, und erarbeitet Maßnahmen zur Eindämmung des Wasserverbrauchs.
Darüber hinaus arbeitet der Hydrologe an Forschungsprojekten und entwickelt Modelle und Konzepte, indem er beispielsweise hydrologische Vorgänge simuliert. Ist eine Untersuchung abgeschlossen, verfasst er eine Publikation, in der er die gewonnenen Erkenntnisse veröffentlicht. Auch die Vorbereitung und die Durchführung von Vorlesungen und anderen Lehrveranstaltungen können zum Aufgabengebiet des Hydrologen gehören.
Im Bereich der Wasserwirtschaft übernimmt der Hydrologe die fachliche Unterstützung bei Bauplanungen, die relevant für Wasser und Boden sind. Er pflegt außerdem die Grundwasserdatenbanken und ist an der Bauplanung von Anlagen zur Wassergewinnung und -aufbereitung beteiligt.
Auch der Gewässer- und Umweltschutz kann ein Arbeitsbereich des Ingenieurs für Wasserwirtschaft sein. Dort entwickelt er unter anderem Konzepte zum Wasserschutz und zum Schutz vor Hochwasser und zeichnet die aktuellen Wasserstände von fließenden Gewässern und Seen auf. Er plant Maßnahmen des Insel- und Küstenschutzes und überprüft Anlagen zur Wasserversorgung. Auch Planungen der Gewässerentwicklung können zu seinen Aufgaben gehören. Hierfür arbeitet er häufig mit Landschaftsplanern zusammen.
Darüber hinaus spricht der Hydrologe auch Empfehlungen für Wasserschutzgebiete aus und erstellt Gutachten. Zudem ist er als Berater für wasserrechtliche Fragen tätig und berät unter anderem hinsichtlich des Grundwasserschutzes und des Bodenschutzes.
Ingenieure für Wasserwirtschaft sind unter anderem in Unternehmen der Wasserwirtschaft, in Ingenieurbüros und in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt. Wenn sie im Bereich der Wissenschaft arbeiten, finden sie an Hochschulen und Forschungsinstituten eine Anstellung.
Die Voraussetzung für die Tätigkeit als Ingenieurin für Wasserwirtschaft ist ein abgeschlossenes Studium im Studiengang Wasser- und Bodenmanagement, Wassertechnologie. Auch ein Studium des Bauingenieurwesens mit den Schwerpunkten Wasserbau, Küsteningenieurwesen oder Wasserwirtschaft ermöglicht die Arbeit in diesem Beruf.
Mit einem Masterabschluss können sich Hydrologinnen neue Chancen eröffnen und für eine Führungsposition qualifizieren. Hierfür eignen sich neben dem bereits erwähnten Studiengang beispielsweise die folgenden Studiengänge:
Hydrologinnen, die eine Karriere in der Wissenschaft und Forschung anstreben, benötigen häufig eine Promotion oder Habilitation.
Mit Anpassungsweiterbildungen können Ingenieurinnen für Wasserwirtschaft ihr Wissen in einzelnen Bereichen vertiefen. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenbereiche zur Auswahl:
Wichtige Fähigkeiten für den Beruf der Hydrologin sind analytisches und interdisziplinäres Denken sowie Sorgfalt und Präzision. Häufig sind auch Englischkenntnisse von großem Vorteil. In einigen Beschäftigungsbereichen ist eine Bereitschaft zur Arbeit im Freien Grundvoraussetzung.