Umweltwissenschaftler bzw. Umweltwissenschaftlerinnen erforschen überall dort, wo der Mensch stark in die Natur und deren Kreisläufe eingreift, die Ursachen und Folgen dieser Veränderungen. Darüber hinaus entwickeln sie Lösungen für ökologische Angelegenheiten und beraten Unternehmen und Verbraucher zu Umweltfragen.
Umweltwissenschaftler untersuchen die Ursachen von ökologischen Problemen und versuchen eventuelle Schäden bereits im Vorfeld oder nachträglich zu verhindern. Ihr Arbeitsbereich ist dabei in der Regel nicht die freie Natur, sondern sie sind überwiegend auf Industriegeländen, Baugrund, verkehrsreichen Straßen oder Entsorgungsbetrieben tätig. Dort überwacht und analysiert eine Umweltwissenschaftlerin umweltrelevante Prozesse, bewertet ökologische Risiken und führt Umweltverträglichkeitsprüfungen durch. Konkret bedeutet das, dass sie Proben nimmt, diese im Labor untersucht, verschiedene Messungen durchführt und die Ergebnisse abschließend entsprechend auswertet und interpretiert. In einigen Fällen erstellen Umweltwissenschaftler über ihre Untersuchungsergebnisse ein Gutachten oder eine Studie.
Mithilfe ihrer Analysen entwerfen sie z. B. umweltpolitische Schutzprogramme und sorgen für ihre Durchführung. Darüber hinaus organisieren und kontrollieren sie Schutzgebiete, führen Renaturierungen durch und treten dafür ein, dass nötige Eingriffe in Landschaft und Natur möglichst umweltfreundlich erfolgen. Außerdem berät man als Umweltwissenschaftler Unternehmen hinsichtlich des produktionsintegrierten Umweltschutzes und ist zudem in der Umweltberatung für Verbraucher tätig.
Als Umweltwissenschaftler arbeitet man vor allem in der öffentlichen Verwaltung. Dazu gehören etwa Einrichtungen der Abwasser- und Abfallentsorgung, des Gewässer- und Umweltschutzes sowie der Wasserwirtschaft. Aber auch im Bereich der Forschung, Politik, Öffentlichkeitsarbeit oder Verbraucherberatung können Umweltwissenschaftler zum Einsatz kommen.
Die Tätigkeit als Umweltwissenschaftler setzt ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Umweltwissenschaft voraus. Dabei kann man das Fach als Schwerpunkt im Rahmen der Studiengänge Geografie und Agrarwissenschaften oder als eigenständiges Fach erlernen. Weiterhin ist es möglich, das Studienfach mit einem anderen zu kombinieren und als Zwei-Fach-Bachelor-Studiengang zu studieren.
Wer später eine Führungsposition besetzen möchte oder plant, eine spezialisierte Tätigkeit in Wissenschaft und Forschung auszuüben, der benötigt meist noch ein Masterstudium, ggf. sogar eine Promotion.
Das gestufte Bachelor-/Master-System ersetzt seit der Bologna-Reform den bisherigen akademischen Grad des Diplom-Umweltwissenschaftlers.