Wolken, Regen oder Sonnenschein: Sie wissen, wie das Wetter wird. Meteorologen und Meteorologinnen erheben meteorologische Daten und werten diese aus, um Wettervorhersagen zu erstellen und gegebenenfalls Unwetterwarnungen auszusprechen. Diese veröffentlichen sie entweder selbst oder stellen sie dem Fernsehen oder dem Hörfunk zur Verfügung. Außerdem arbeiten sie an Forschungsprojekten, um beispielsweise aktuelle meteorologische Verfahren zu optimieren.
Da das Studium der Meteorologie früher mit einem Diplom abgeschlossen wurde, ist auch heute die Bezeichnung Diplom-Meteorologe bzw. Diplom-Meteorologin noch gängig.
Um eine Wettervorhersage zu erstellen, erforscht ein Meteorologe aktuelle Klimaprozesse und sammelt meteorologische Daten mithilfe von verschiedenen Messungen. Von zahlreichen Wetterstationen und Messstellen erhält er Informationen über die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Sonneneinstrahlung und den Niederschlag an verschiedenen Orten. Mithilfe von Computern wertet er diese Daten aus und erstellt Wettermodelle und Wetterkarten, mit denen er die Entwicklungen des Wetters in den nächsten 14 Tagen voraussagen kann. Diese Prognose gleicht er regelmäßig mit den aktuellen Entwicklungen des Wetters ab und erstellt daraus Wettervorhersagen. Dabei arbeitet er mit Experten aus den Bereichen Physik, Geophysik, Chemie, Statistik und Informatik zusammen.
Die Wettervorhersagen präsentiert der Meteorologe entweder selbst der Öffentlichkeit, beispielsweise über Apps und Websites, oder stellt sie dem Rundfunk, also zum Beispiel dem Radio und Fernsehen, zur Verfügung. Meteorologen, die beim Deutschen Wetterdienst (DWD) tätig sind, geben Kunden auch telefonische Auskünfte über das Wetter. Darüber hinaus leitet ein Meteorologe Wetterprognosen an Behörden sowie die Feuerwehr und den Katastrophenschutz weiter und berät beispielsweise die Luftfahrt und die Schifffahrt über aktuelle Entwicklungen.
Auch die Erstellung von Gutachten bezüglich des Umweltschutzes und der Auswirkungen von Umweltmaßnahmen gehört zu den Aufgaben eines Meteorologen, wofür er beispielsweise Emissionsmessungen durchführt. Meteorologen, die selbstständig tätig sind, beraten unter anderem verschiedene Unternehmen hinsichtlich der Wetterentwicklungen und des Umweltschutzes.
Im Bereich der Wissenschaft wirken Meteorologen an Forschungsprojekten mit, in denen sie beispielsweise Prognosemethoden optimieren, neue Messinstrumente entwickeln oder neue meteorologische Fragestellungen erforschen. Unter anderem führen sie Forschungen in den Bereichen des Klimawandels, des Ozonlochs und der Ausbreitung von Wüstengebieten durch. Die Erkenntnisse ihrer Forschungen veröffentlichen Meteorologen beispielsweise in Fachpublikationen. Außerdem halten sie an Hochschulen Veranstaltungen wie Vorlesungen und Seminare ab.
Meteorologen finden vor allem an Hochschulen und Forschungsinstituten der Bereiche Naturwissenschaft, Agrarwissenschaft, Ingenieurwesen und Medizin eine Anstellung. Auch in der öffentlichen Verwaltung sind Meteorologen zu finden, beispielsweise arbeiten sie beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Darüber hinaus finden sie bei technischen Überwachungsvereinen sowie bei Versicherungen und in Medienunternehmen eine Anstellung. Auch eine selbstständige Tätigkeit als Meteorologe ist möglich.
Die Voraussetzung für eine Tätigkeit als Meteorologin ist ein abgeschlossenes Studium der Meteorologie. Dieses gliedert sich in den Bachelor of Science (B.Sc.) und den darauf aufbauenden Master of Science (M.Sc.). Sie ersetzen den bisherigen akademischen Grad der Diplom-Meteorologin.
Wer sich nach dem Abschluss des Bachelorstudiums weiterentwickeln möchte, hat die Möglichkeit, dies durch ein Masterstudium zu erreichen. Neben dem Studiengang Meteorologie kann auch ein weiterführendes Studium der Geophysik oder der Umweltwissenschaft neue Karrierechancen ermöglichen. Um eine wissenschaftliche Karriere an einer Hochschule einschlagen zu können, ist in der Regel eine Promotion erforderlich und eine Habilitation macht eine Tätigkeit als Hochschulprofessorin möglich.
Anpassungsweiterbildungen helfen Meteorologinnen dabei, ihr berufliches Wissen in einzelnen Bereichen auf den neuesten Stand zu bringen oder zu vertiefen. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenbereiche zur Wahl:
Darüber hinaus können sich Meteorologen beispielsweise auf die Bereiche Umweltschutz oder Messtechnik spezialisieren. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit stellt eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung dar.
Meteorologinnen sollten vor allem naturwissenschaftliches Verständnis und analytische Fähigkeiten mitbringen. Außerdem sind technisches Verständnis und Kommunikationsstärke für diesen Beruf wichtig. Gute Englischkenntnisse und gegebenenfalls Kenntnisse anderer Fremdsprachen sind von großem Vorteil.