Mechatronik ist eine spezielle Ingenieurwissenschaft. (Diplom-)Ingenieure und Ingenieurinnen der Mechatronik beschäftigen sich mit den Überschneidungen und Wechselwirkungen von Mechanik, Elektronik und Informationstechnik.
Die Berufsbezeichnung Ingenieur ist seit Anfang der 1970er durch die Ingenieursgesetze der Bundesländer geschützt. Wer sich heute Ingenieur nennen möchte, muss zunächst ein Studium der Ingenieurwissenschaften erfolgreich absolvieren. Dieses gliedert sich seit dem Bologna-Prozess in den Bachelor auf Engineering (B.Eng.) bzw. den Bachelor of Sciene (B.Sc.) und die darauf jeweils folgenden Aufbaustudiengänge Master of Engineering (M.Eng.) bzw. Master of Science (M.Sc.). Sie ersetzen den bisherigen akademischen Grad des Diplom-Ingenieurs (Dipl.-Ing.). Die Möglichkeit zur Promotion (zum „Dr.-Ing“, Doktor der Ingenieurwissenschaften) eröffnet der Mastergrad.
Als Ingenieur Mechatronik hat man nach dem Studium glänzende Berufsaussichten im In- und Ausland. Insbesondere in den Feldern der Mikro-, Makro- und Nanotechnologie sind Ingenieure dieser Fachrichtung sehr gefragt. Als Entwicklungsingenieure gestalten sie innovative Prozesse und Maschinen, die zu einem deutlichen Fortschritt führen und ein hohes Wertschöpfungspotential besitzen. In der Automobilindustrie herrscht ein Mangel an Ingenieuren, die sich auf Mechatronik spezialisiert haben. Moderne Autos besitzen zahlreiche elektronische Regelungssysteme, die mit Hilfe von einem Ingenieur der Mechatronik konzipiert, entwickelt, realisiert und getestet werden. Auch im Maschinenbau hat ein Mechatronik-Ingenieur beste Karriereaussichten. Je komplexer Maschinen und Anlagen werden, desto mehr sind alle Entwicklungs- und Produktionsstufen auf die Mitarbeit von qualifizierten Mechatronikern angewiesen.
Wer Ingenieur bzw. Ingenieurin der Mechatronik werden möchte, kann an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen Mechatronik studieren. Das Bachelorstudium dauert in der Regel drei bis vier Jahre, für das Erreichen des Masters müssen darüber hinaus ein paar weitere Semester studiert werden. Auch eine Promotion ist in diesem Fach möglich. In der Regel müssen dafür mindestens drei weitere Jahre veranschlagt werden. Die Mechatronik beschäftigt sich mit hoch komplexen Systemen, deren Prozesse mit Hilfe der Sensorik und mechanischen, elektronischen und informationstechnologischen Steuerungen geregelt werden sollen. Dieses sehr anspruchsvolle Studium eignet sich insbesondere für Menschen, die ausgesprochen technikaffin sind und darüber hinaus über mathematische Fähigkeiten verfügen.
In der Regel arbeitet man als Ingenieur der Mechatronik in einem Team mit anderen Ingenieuren und Technikern zusammen. Üblicherweise wird dabei erwartet, dass der Ingenieur bald nach dem Berufseinstieg Führungsverantwortung übernimmt. Aus diesem Grund ist es wichtig, über ausgeprägte Soft Skills zu verfügen. Es kommt darauf an, insbesondere Kommunikationsfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz unter Beweis zu stellen.
Weiterhin ist es wichtig, frühzeitig fachspezifische Englischkenntnisse zu erwerben, die sowohl den beruflichen Alltag sehr erleichtern als auch die Aufstiegschancen stark erhöhen. Das Gleiche gilt für die Bereitschaft, längere Dienstreisen auch ins Ausland zu unternehmen oder auch dort ein paar Jahre im Auftrag des Unternehmens zu verbringen. Nach der Rückkehr winkt dann meist ein Karrieresprung.