Ein Justizvollzugsbeamter / eine Justizvollzugsbeamtin arbeitet in einer Justizvollzugsanstalt (JVA) im Öffentlichen Dienst. Umgangssprachlich sind Justizvollzugsbeamte auch als Gefängniswärter oder Schließer bekannt, diese Bezeichnungen sind jedoch nicht treffend für den komplexen Beruf. Es handelt sich im Großteil um Beamte, die als Vollzugskräfte in der Haft tätig sind und den Alltag der Gefangenen regeln.
Im Berufsalltag tragen sie für gewöhnlich eine Uniform als Dienstkleidung und arbeiten im Schichtdienst. Als Justizvollzugsbeamter ist man verantwortlich für die Betreuung, Beaufsichtigung und die generelle Versorgung der Strafgefangenen. Die sich täglich ergebenden Schwierigkeiten der Häftlinge müssen erkannt und behoben werden und die Abläufe in der JVA reibungslos gesichert werden. Im Rahmen der Behandlung der Gefängnisinsassen kooperieren die Justizvollzugsbeamten mit Fachleuten wie Sozialarbeitern oder Psychologen.
Ein großer Aspekt ist natürlich die Einhaltung der Sicherheit und der Erhalt einer grundlegenden Ordnung in den Justizvollzugsanstalten. Hier haben sie weitreichende Rechte, die sie situationsbezogen einsetzen müssen. Kontrollen sind von ihnen durchzuführen und der Kontakt zur Außenwelt einzuschränken. Vor allem die Auffindung illegaler Gegenstände ist hier eine wichtige Aufgabe. Fluchtversuche werden verhindert und gegebenenfalls Zwangsmaßnahmen angeordnet.
Das Strafvollzugsgesetz und das Untersuchungshaftvollzugsgesetz bieten die Grundlage für ihren Berufsalltag und sind die Regeln, an denen sich die Arbeit der Justizvollzugsbeamten orientiert. Entsprechend müssen sie die gesetzlichen Bestimmungen sehr gut kennen und auch in weiteren Gesetzen wie dem Strafgesetzbuch bewandert sein. Man trägt eine hohe Verantwortung und muss mit den Herausforderungen eines so anspruchsvollen Berufes zurechtkommen, da man quasi eine parallele Lebenswelt organisiert und Straftäter kontrolliert.
Als Beamte sind sie im mittleren Dienst tätig und können auch in Führungspositionen des gehobenen Dienstes aufsteigen. Grundlage hierfür ist eine staatliche Ausbildung zum Justizvollzugbeamten und eine reife Persönlichkeit mit guten Nerven.
Wichtig ist ein grundsätzlich respektvolles Menschenbild, um die Gefangenen angemessen zu behandeln. Aber auch innere Ruhe ist notwendig, um den anstrengenden Alltag zu kompensieren und sich nicht provozieren zu lassen. Man sollte Interesse am Umgang mit Straftätern haben und einen hohen moralischen Standard entwickeln. Vielseitigkeit und Spontaneität wird von Justizvollzugsbeamten ebenfalls gefordert, um auf die abwechslungsreichen Anforderungen eingehen zu können.