Wenn Personen, Objekte, Gebäude oder Veranstaltungen geschützt werden sollen, ist ein Meister für Schutz und Sicherheit bzw. eine Meisterin für Schutz und Sicherheit die richtige Person. Durch die Entwicklung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen und -konzepten wird für Recht und Ordnung gesorgt. Außerdem wird bei der Ausbildung von Lehrlingen die nächste Generation an Sicherheitsexperten angeleitet.
Die früher gebräuchliche Berufsbezeichnung als Werkschutzmeister bzw. Werkschutzmeisterin gilt mittlerweile als veraltet.
Die Arbeit eines Meisters für Schutz und Sicherheit beginnt schon in der Planungsphase: Er führt Sicherheits- und Fehleranalysen durch und prüft bereits existierende Schutzmaßnahmen. Hiervon ausgehend wird ein Konzept erstellt und dessen technische sowie ggf. auch bauliche Umsetzung verantwortet. Dabei ist ein Meister für Schutz und Sicherheit ebenfalls an Aspekten der Kostenberechnung und Budgetierung beteiligt. Weiterhin müssen gesetzliche Bestimmungen des Arbeits-, Brandschutz- oder Waffenrechts beachtet werden.
Im operativen Gebiet sind die möglichen Tätigkeiten vielfältig: Er kann Zugangs- und Ausgangskontrollen organisieren und durchführen, eine Notruf- und Serviceleitstelle betreiben oder Einsätze bei Unfällen, Bränden und Katastrophen leiten – hier gilt es dann auch, sich mit Polizei und Rettungsdiensten zu koordinieren. Die exakten Aufgaben sind vom jeweiligen Einsatzfeld abhängig, im Feld der Luftverkehrssicherheit etwa stünden Fluggast- und Gepäckkontrollen sowie die Sprengstoffsuche auf dem Programm.
Innerbetrieblich hat ein Meister für Schutz und Sicherheit umfassende Personalverantwortung. Er delegiert Aufgaben an Mitarbeiter, prüft den Bedarf für Weiterbildungen und kann dann Schulungen veranlassen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Ausbildung von Lehrlingen – im Zuge dessen werden etwa Auszubildende betreut und beurteilt, Einzelgespräche geführt oder Lehrpläne erstellt.
Eine Meisterin für Schutz und Sicherheit arbeitet für gewöhnlich in Dienstleistungsunternehmen des Wach- und Sicherheitsgewerbes – hierzu gehören neben privaten Wach- und Sicherheitsdiensten auch Detekteien, wobei stets die Möglichkeit einer Selbstständigkeit besteht. Eine weitere Option stellt die Beschäftigung in einem größeren Produktionsunternehmen dar, wo dann intern Sicherheitsleistungen erbracht werden; hierbei stehen einer Meisterin für Schutz und Sicherheit zahlreiche Branchen offen, z. B. Maschinenbau, Fahrzeugbau, Chemie oder Metall.
Beim Meister für Schutz und Sicherheit handelt es sich um einen offiziellen Fortbildungsberuf, welcher eine erfolgreich bestandene Meisterprüfung voraussetzt. Zwar ist ein entsprechender Vorbereitungskurs nicht verpflichtend, in der Praxis wird dies aufgrund des großen Stoffumfangs jedoch empfohlen. Während die Weiterbildung in Vollzeit sechs Monate in Anspruch nimmt, kann die Dauer in Teilzeit auf bis zu zwei Jahre anwachsen.
Die Meisterprüfung ist in zwei Teile gegliedert: Grundlegende Qualifikationen sowie Handlungsspezifische Qualifikationen.
Um für den ersten Teil zugelassen zu werden, muss eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt werden:
Jener Teil besteht aus drei Prüfungsbereichen: Rechtsbewusstes Handeln, Betriebswirtschaftliches Handeln sowie Zusammenarbeit im Betrieb.
Um für den zweiten Teil zugelassen zu werden, wird ein weiteres Jahr an Berufspraxis verlangt. Die Prüfung hat maximal fünf Jahre nach der Ablegung des ersten Teils zu erfolgen und gliedert sich wiederum in drei Bereiche: Schutz- und Sicherheitstechnik, Organisation sowie Führung und Personal.
Auch wenn physische Arbeit nicht zwangsläufig eingeplant ist, sollte eine Meisterin für Schutz und Sicherheit grundlegende Fitness sowie Körperbeherrschung mitbringen. Zentral ist außerdem eine ausgeprägte Beobachtungsstärke, weswegen es eines scharfen Seh- und Gehörsinns bedarf. Des Weiteren ist technisches Geschick im Umgang mit sämtlichen elektronischen Sicherheitsapparaten gefragt. Da bisweilen in Stresssituationen agiert wird, sollte eine Meisterin für Schutz und Sicherheit besonders nervenstark, belastbar, ruhig und entscheidungsschnell sein. Auch Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und souveränes Auftreten sind wichtig. Obendrein wird Verschwiegenheit vorausgesetzt, da regelmäßig Kontakt zu persönlichen und sicherheitsrelevanten Daten besteht.
Um die betrieblichen Planungs- und Verwaltungsaufgaben stemmen zu können, sollte eine Meisterin für Schutz und Sicherheit organisatorische Kompetenzen besitzen. In ihrer Rolle als Führungskraft und Ausbilderin sind zudem große kommunikative sowie z. T. auch pädagogische Qualitäten vonnöten.