Kampfschwimmerinnen und Kampfschwimmer sind ein Teil der Deutschen Marine und bilden eine Spezialeinheit. Sie führen Angriffe unter, über und im Wasser oder leiten die sogenannte Unterwassernahkampfmittelabwehr. Die Ausbildung zum Kampfschwimmer oder zur Kampfschwimmerin zählt zu den härtesten Ausbildungsgängen der Bundeswehr.
Kampfschwimmer sind in der Regel Unteroffiziere mit Bootsmanndienstgrad. Offiziere finden sich eher selten unter den Kampfschwimmern. Die Teamführung eines Kampfschwimmerteams setzt sich aus einem Offizier und einem Unteroffizier, mit langjähriger Diensterfahrung zusammen.
Einsätze von Kampfschwimmerinnen sind sehr vielfältig: Zu ihren Aufgaben gehören das Gewinnen von Schlüsselinformationen in Krisen- und Konfliktgebieten, offensive Abwehr terroristischer Bedrohungen, Wiederinbesitznahme von Schiffen, das Festsetzen von Zielpersonen im Ausland, verdeckte Operationen und auch Geiselbefreiungen.
Ihre Einsätze sind, wie der Name bereits vermuten lässt, oft in Gewässernähe. Daher müssen Kampfschwimmerinnen nicht nur tauchen können, sondern auch Fallschirm springen und mit diversen Wasserfahrzeugen umgehen. Kampfschwimmerinnen agieren jedoch auch an Land. Daher sind sie nicht bloß amphibisch, sondern sogar triphibisch ausgebildet.
Kampfschwimmerinnen arbeiten bei der Bundeswehr, genauer gesagt beim Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM). Sie sind als Teil ihres Verbandes in der Regel im Marinestützpunkt Eckernförde in Schleswig-Holstein stationiert. Zusammen mit dem Seebataillon bilden sie die deutsche Marineinfanterie.
Die Einsätze von Kampfschwimmerinnen finden jedoch weltweit statt. In der Vergangenheit kam es zu mehreren Auslandseinsätzen in Regionen, die von Krisen und militärischen Auseinandersetzungen betroffen sind.
Die Kampfschwimmer-Ausbildung gilt als eine der härtesten Ausbildung in der Bundeswehr, vergleichbar mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) des Heeres. Wie bei jeder Ausbildung bei der Bundeswehr ist der erfolgreiche Abschluss der Grundausbildung eine wichtige Voraussetzung. Die Ausbildung zum Kampfschwimmer dauert 36 Monate und teilt sich in unterschiedliche Aufgabenfelder. Bei einer abgeschlossenen Unteroffiziers- oder Offizierslaufbahn entfallen einige Aufgabenfelder und werden durch andere ersetzt. Die Ausbildung zum Kampfschwimmer steht Frauen seit 2001 offen. Sie müssen die gleichen psychischen und physischen Anforderungen erfüllen wie ihre männlichen Kollegen.
Während der Ausbildung zum Kampfschwimmer lernt dieser zum Beispiel das Durchtauchen von gefluteten Torpedos. Dabei werden die Auszubildenden immer wieder an ihre Belastungsgrenzen getrieben. Bereits die Vorauswahl stellt hohe Erwartungen an die Bewerberinnen. Neben einem Sporttest, der die Belastbarkeit überprüfen soll, müssen die Bewerberinnen auch einen Eignungstest bestehen. Dieser überprüft nicht nur mathematische und sprachliche Fähigkeiten, sondern auch das logische Denken und die Gedächtnisleistung der Bewerberinnen. Es müssen alle Tests und ein Vorstellungsgespräch bestanden werden, um zu der Ausbildung als Kampfschwimmer zugelassen zu werden. Obwohl es sehr viele Bewerberinnen gibt, schaffen es nur sehr wenige durch den als Ausleseverfahren bezeichneten Prozess. Von ca. 60 Personen, die die Ausbildung anfangen dürfen, gelingt es in der Regel maximal acht Personen, die Ausbildung abzuschließen. Es kam auch bereits vor, dass keiner aus einem Jahrgang seine Ausbildung erfolgreich zu Ende bringen konnte.
Nach der Ausbildung und Ernennung zum Kampfschwimmer spezialisiert sich jeder von ihnen auf mindestens einen Fachbereich. Zum Beispiel können sich Kampschwimmer in der Kampfmittelabwehr oder als Scharfschütze weiterbilden.
Der Soldatenberuf ist immer mit besonderen Herausforderungen verbunden. Die physischen und psychischen Belastungen eines Kampfschwimmers sind noch mal deutlich höher. Außerdem werden folgende Mindestanforderungen gestellt: