Kampfpiloten bzw. Kampfpilotinnen fliegen modernste Jagdflugzeuge in Luftangriffs- und Luftverteidigungseinsätzen. Regelmäßige Flugübungen und Einsätze müssen selbstständig vorbereitet werden.
Kampfpilot ist ein sehr seltener Beruf mit hohen formalen, psychischen und physischen Zugangsvoraussetzungen, die nur die wenigsten erfüllen. Da in Deutschland nur die Bundeswehr die Mittel und das Recht hat, Kampfpiloten auszubilden, gelten die Informationen dieses Berufsprofils ausschließlich für die Ausbildung bei der Bundeswehr.
Zu den Kernaufgaben eines Kampfpiloten gehört selbstverständlich das Fliegen eines Jets. Bei den Einsätzen geht es darum, andere Luftfahrzeuge zu identifizieren, sie abzufangen oder im Zweifel auch zu bekämpfen.
Die Einsätze und Übungen müssen geplant, vorbereitet und im Nachhinein ausgewertet werden. Auch das Wetter muss bei der Planung berücksichtigt werden. Hierzu kooperieren Piloten beispielsweise mit der Flugwetterberatung. Zwar müssen Piloten bei jedem Wetter und zu jeder Uhrzeit flugfähig sein, bei Übungen sollten unnötige Risiken aber vermieden werden bzw. klar kalkulierbar sein.
Da Deutschland militärisch auf internationaler Ebene mit anderen Staaten kooperiert, müssen Kampfpiloten auch Übungen im Kontext internationaler Zusammenarbeit abhalten. Nationale und internationale Flugformationen müssen daher regelmäßig geübt werden, um im Ernstfall routiniert vorgehen zu können.
Um nachweislich flugtauglich zu sein, müssen Kampfpiloten regelmäßig psychologische und physische Überprüfungen durchlaufen, auf die sie sich vorbereiten, indem sie beispielsweise eigenverantwortlich Fitnesstrainings absolvieren.
Ein Kampfpilot hat nicht nur Aufgaben im Bereich des Fliegens. Er muss seine Kenntnisse und Fähigkeiten mit seinen Kameraden und Kameradinnen teilen und somit zur Ausbildung beitragen. Auch Aufgaben im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gehören zu seinen Tätigkeiten.
Kampfpilotinnen arbeiten beim Militär, in Deutschland also bei der Bundeswehr. Diese hat verschiedene Stützpunkte in ganz Deutschland. Die Bundeswehr gibt einer Kampfpilotin vor, wo sie stationiert ist. Die Bereitschaft, sich innerhalb Deutschlands versetzen zu lassen, zählt nämlich zu den Einstellungsvoraussetzungen.
Da man als Kampfpilotin aber auch zu Auslandseinsätzen einberufen werden kann, ist theoretisch jeder Ort weltweit als Arbeitsort denkbar. Wahrscheinlich sind in solchen Fällen aber Regionen, die von Krisen und militärischen Auseinandersetzungen betroffen sind.
Kampfpilotinnen werden in Deutschland von der Bundeswehr im Rahmen einer Offizierslaufbahn ausgebildet. Um für die Ausbildung zur Kampfpilotin ausgewählt zu werden, müssen Bewerberinnen zwischen 17 und 29 Jahre alt sein, einen Realschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung haben oder die Fachhochschulreife vorweisen können. Dies ist Voraussetzung für ein Studium an einer der Bundeswehr Universitäten. Da es sich bei dem Beruf der Kampfpilotin um eine Offiziersausbildung handelt und Offizierinnen ein abgeschlossenes Studium vorweisen müssen, ist die Hochschulzugangsberechtigung zwingend erforderlich. Ein konkretes Studium für Kampfpilotinnen gibt es allerdings nicht. Der Abschluss eines Studiums hat eher formelle Gründe, da es sich bei der Offizierslaufbahn um den höchsten Dienstgrad der Bundeswehr handelt und ein Studium unter anderem Führungskompetenzen vermittelt. Naheliegend wäre z. B. der Studiengang Aeronautical Engineering.
Des Weiteren müssen Bewerberinnen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und sich dazu bereiterklären, sich innerhalb Deutschlands versetzen zu lassen sowie an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen. Die Verpflichtung gegenüber der Bundeswehr beträgt mindestens 16 Jahre. Außerdem darf die Kandidatin keine Schulden oder Vorstrafen haben.
Neben diesen formalen Voraussetzungen müssen psychische und physische Eignungstests absolviert werden, die gewährleisten sollen, dass die Pilotinnen später den Extrembelastungen innerhalb eines Kampfjet-Cockpits standhalten können.
Kampfpiloten müssen umfangreiche theoretische Fachkenntnisse haben und zudem mental und physisch in einer Topform sein.
Die Kenntnisse umfassen flugtechnisches Fachwissen aus den Bereichen Mathematik, Physik und Meteorologie. Hinzu kommen physiologische und psychologische Aspekte der Fliegerei.
Kampfpiloten sind Soldaten. Sie müssen daher ebenso strategisch denken und handeln können. Ihre Arbeit ist im realen Einsatz häufig darauf ausgelegt, jemanden zu töten. Damit müssen Kampfpiloten umgehen können. Gleichzeitig muss ihnen bewusst sein, dass sie im Einsatz selbst jederzeit abgeschossen werden können, was ihren Tod als mögliche Konsequenz zur Folge hätte.