Die Nutzung von Daten wird im Zuge der Digitalisierung immer wichtiger. Kaufleute für Digitalisierungsmanagement beschäftigen sich mit Daten und Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen Perspektive, um Prozesse zu optimieren und aus Daten einen wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen.
Die Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau für Digitalisierungsmanagement wurde im Rahmen der Neuordnung der IT-Berufe im Jahr 2020 eingeführt. Die frühere Berufsbezeichnung lautet Informatikkaufmann bzw. Informatikkauffrau. Ausbildungsinhalte des Informatikkaufmanns wurden durch neue Themenfelder der Wirtschaft 4.0 ergänzt und somit an aktuelle Entwicklungen angepasst.
Zu den Kernaufgaben eines Kaufmanns für Digitalisierungsmanagement gehört die Analyse von Daten und Prozessen innerhalb eines Unternehmens. Diese Prozesse umfassen Geschäftsprozesse, Arbeitsprozesse sowie Wertschöpfungsprozesse. Der Kaufmann für Digitalisierungsmanagement prüft diese Prozesse auf Optimierungsmöglichkeiten. Dafür beschafft er beispielsweise Hardware oder Software oder entwickelt eigenständig geeignete Software. Dies tut er nicht nur in dem Unternehmen, für das er arbeitet, sondern beispielsweise auch für Kunden. In letzterem Fall bietet der Kaufmann für Digitalisierungsmanagement Dienstleistungen an, die zur Verbesserung der Unternehmensprozesse führen. Bei seiner Arbeit spielen der Datenschutz und die IT-Sicherheit eine wichtige Rolle, denn Sicherheitslücken gilt es zu schließen. Empfiehlt der Kaufmann für Digitalisierungsmanagement umfangreiche Neuerungen in einem Betrieb, unterstützt er das Unternehmen bei der Umsetzung. Zu seinen Tätigkeiten können daher auch Mitarbeiterschulungen gehören, damit diese lernen, mit dem neuen IT-System umzugehen. Er dokumentiert seine Arbeit, erstellt Angebote und schreibt Rechnungen. Auch Bürotätigkeiten und Verwaltungsaufgaben können zu seinem Arbeitsalltag gehören.
Durch die zunehmende Digitalisierung gibt es in Zukunft kaum noch Großunternehmen, die auf eine Beratung hinsichtlich der eigenen Unternehmensprozesse verzichten können. Die Expertise von Kauffrauen für Digitalisierungsmanagement ist daher bereits in nahezu allen Wirtschaftsbereichen gefragt. Die Nachfrage nach Spezialisten für Daten und Prozesse aus einer ökonomischen Perspektive wird daher zukünftig weiter steigen, da immer mehr Daten gesammelt werden.
Mit der Neuordnung der IT-Berufe im Jahr 2020 wurde diese Berufsausbildung neu geschaffen. Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet dual statt. Dabei arbeitet die Auszubildende im Ausbildungsbetrieb und besucht regelmäßig die Berufsschule.
Einer Kauffrau für Digitalisierungsmanagement steht nach der abgeschlossenen Ausbildung eine große Auswahl an geeigneten Weiterbildungsmöglichkeiten offen: Diese umfassen Technikerweiterbildungen, kaufmännische Weiterbildungen, spezielle IT-Weiterbildungen oder Studiengänge.
Die folgende beispielhafte Auflistung bietet eine Übersicht passender Weiterbildungen:
Als Schnittstelle zwischen dem kaufmännischen Bereich und der IT-Abteilung besitzen sie sowohl Kompetenzen auf dem Gebiet der Betriebswirtschaft als auch der Informatik. Als Kundenberater verfügen sie über umfangreiche Kommunikationskompetenzen, die ihnen auch die Anwenderschulungen erleichtern. Sie kennen sich bestens mit IT-Sicherheit und dem Datenschutz aus und finden Sicherheitslücken. Um eigene Software entwickeln zu können, besitzen sie Programmierkenntnisse. Erstellte oder gekaufte Software können sie einrichten und Hardwarekomponenten in entsprechende Systeme einbauen. Da Kaufmänner für Digitalisierungsmanagement Kunden betreuen, besitzen sie durch ihre Kundenorientierung ein besonderes Gespür für deren Bedürfnisse. Für anfallende Bürotätigkeiten und Verwaltungsaufgaben benötigen sie auch eine gute Selbstorganisation. Als Informatiker und Betriebswirtschaftler können sie gut mit Zahlen umgehen und haben ein ausgeprägtes technisches Verständnis.