Digital-Transformation-Managerinnen und Digital-Transformation-Manager sind für die Steuerung der digitalen Transformation in Unternehmen und Organisationen verantwortlich. Sie identifizieren Optimierungspotenziale, entwickeln Digitalisierungskonzepte und überzeugen Führungskräfte sowie Mitarbeiter von ihrem Vorhaben. Anschließend beaufsichtigen sie die Digitalisierungsprozesse und greifen bei Bedarf ein.
Die deutschsprachige Alternative zur englischen Berufsbezeichnung lautet Digitalisierungsmanager bzw. Digitalisierungsmanagerin. Da es sich dabei um einen relativ jungen Aufgabenbereich handelt, existieren zahlreiche Berufe mit überschneidenden Kompetenzbereichen. Hierzu gehören beispielsweise Chief Digital Officer (CDO), Kauffrau für Digitalisierungsmanagement oder Change-Manager.
Die Hauptaufgabe eines Digital-Transformation-Managers ist es, die Digitalisierung innerhalb des Unternehmens voranzutreiben. Dies beginnt mit der Identifikation von Entwicklungspotenzialen innerhalb des Unternehmens. Der Digitalisierungsmanager analysiert hierzu die internen sowie externen Geschäftsprozesse und sucht dabei nach Abläufen, die durch eine Digitalisierung optimiert werden könnten. Dies geschieht meist in enger Zusammenarbeit mit Kollegen und Mitarbeitern aller Geschäftsabteilungen. Anschließend kümmert er sich um die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie und entwirft ein entsprechendes Konzept. Bevor dieses jedoch umgesetzt wird, stellt er die Planung sowohl der Geschäftsführung als auch der Mitarbeiterschaft vor, um sie von dem Vorhaben zu überzeugen.
Sobald der Digital-Transformation-Manager die entsprechende Zusage erhält, kann er mit der Umsetzung und Steuerung der Transformationsprozesse beginnen. Hierbei beaufsichtigt er die Implementierung der Maßnahmen und stellt sicher, dass die Planung eingehalten wird. Bei Bedarf kann er eingreifen und durch effizientes Controlling Fehler, Verzögerungen und sogar technische Ausfälle verhindern. Als Verantwortlicher für die digitale Transformation muss er zum Teil auch Aufklärungsarbeit leisten und Entscheidungsträger innerhalb des Unternehmens von der Notwendigkeit einer Digitalisierung überzeugen. Dies ist vor allem dann besonders wichtig, wenn Modernisierungsvorhaben an Widerständen und mangelndem Veränderungswillen innerhalb des Betriebes scheitern könnten.
Die Digitalisierung der Berufswelt ist ein laufender Prozess, der von ständigen Entwicklungen und Innovationen geprägt ist. Neue Entwicklungen bieten immer wieder die Möglichkeit, Prozesse einfacher, effizienter oder sogar umweltfreundlicher zu gestalten. Aus diesem Grund gehört auch die Identifizierung von Mega-Trends zu den Aufgaben eines Digital-Transformation-Managers. Er behält die Marktentwicklungen im Blick und informiert sich proaktiv über neue Technologien und „das nächste große Ding“.
Digitalisierung ist für Unternehmen nahezu aller Branchen und geschäftsweltübergreifend ein relevantes Thema. Dementsprechend vielfältig sind die möglichen Einsatzgebiete einer Digital-Transformation-Managerin. So kann sie gleichermaßen bei einem Logistikunternehmen, einer Maschinenbaufirma oder einem Buchhändler die Digitalisierung vorantreiben. Tendenziell verfügen eher größere Unternehmen über die Ressourcen, um dediziertes Personal für Digitalisierungsfragen zu beschäftigen. Allerdings sind sich auch kleine und mittelständische Firmen über die Chancen der digitalen Transformation bewusst und entscheiden sich zunehmend dazu, in diesen Bereich zu investieren. Anstatt eines gesamten Teams wird diese Aufgabe eher einer einzelnen Person anvertraut. Zudem hat eine Digital-Transformation-Managerin die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen und beispielsweise als externe Beraterin oder Consultant für Digitalisierung zu arbeiten.
Da es sich um ein relativ junges Berufsbild handelt, sind die Tätigkeiten einer Digital-Transformation-Managerin nicht immer unter der gleichen Berufsbezeichnung zu finden. Unter Umständen bilden sich Führungskräfte und Teile der Geschäftsführung selbst weiter, um sich des Themas der digitalen Transformation anzunehmen. In diesem Fall verschmelzen das Aufgabenfeld und die Position mit einem bereits existierenden Posten.
Für die Position als Digital-Transformation-Manager ist kein expliziter Ausbildungsweg vorgeschrieben. Allerdings sollten Berufsanwärter über eine Ausbildung in der Informationstechnologie oder in einem angrenzenden Bereich verfügen. Da es sich bei dem Beruf meist um eine Führungsposition – oder zumindest um einen Posten mit weitreichender Verantwortung – handelt, sollten Bewerber über ausreichend Berufserfahrung verfügen. Zahlreiche Organisationen und Bildungsanbieter bieten zudem Weiterbildungen oder Zertifizierungslehrgänge zum Digital-Transformation-Manager an. Auf diese Weise können angehende Digitalisierungsmanager wichtige Kompetenzen erlernen oder bei der Bewerbung nachweisen.
Anpassungsweiterbildungen können dabei helfen, vorhandenes Wissen zu vertiefen oder neue Entwicklungen kennenzulernen. Auf diese Weise können sich Digital-Transformation-Manager mit neuen Ideen und Innovationen vertraut machen und neue Technologien in ihre Arbeit integrieren. In einem Beruf, bei dem das Erkennen von Trends von zentraler Bedeutung ist, nehmen Weiterbildungen einen wichtigen Stellenwert ein. Beispiele für interessante Themen sind:
Eine Aufstiegsweiterbildung kann eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der Karriereperspektiven und den beruflichen Aufstieg bieten. Digital-Transformation-Manager können versuchen, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt mithilfe von weiterführenden Bildungsmaßnahmen zu verbessern. Wer selbstständig oder als Freelancer arbeiten möchte, kann beispielsweise als externer Berater oder Consultant für Digitalisierung eine Existenzgründung wagen.
Digital-Transformation-Managerinnen müssen nicht zwangsläufig von Beginn an hoch spezialisierte IT-Profis sein. Allerdings sollten sie über Affinität und Spaß am Thema Digitalisierung verfügen und die Bereitschaft mitbringen, sich in informationstechnologische Themen einzuarbeiten. Motivation, Offenheit und Veränderungsbereitschaft bilden ebenfalls eine Grundlage für eine Karriere in diesem Feld. Selbstreflexion und ein kritischer Blick helfen dabei, Optimierungsbedarf und Potenziale zu identifizieren. In diesem Zusammenhang kann die Tendenz, alles infrage zu stellen, durchaus von Vorteil sein. Außerdem erfordert die Arbeit Eigenverantwortlichkeit und Zielstrebigkeit.
Kreativität sowie eine strategische und visionäre Denkweise können den Erfolg von Digital-Transformation-Managerinnen maßgeblich beeinflussen. Sie sollten in der Lage sein, Trends zu erkennen, in die Zukunft zu planen und bisher unerreichte Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Zusammen mit einem gesunden Maß Realismus lassen sich so neue Kapazitäten ausschöpfen. Zuvor müssen sie jedoch häufig Durchsetzungskraft und Überzeugungsfähigkeit beweisen. Dies gilt besonders, wenn Führungskräfte und Mitarbeiter einer Veränderung des Status quo kritisch gegenüberstehen oder sich gegen den Wandel sträuben.