Werden alle Regeln eingehalten? Liegt irgendwo ein Verstoß vor? Mit diesen Fragen befasst sich ein Kontrolleur bzw. eine Kontrolleurin in den unterschiedlichsten Bereichen und Branchen. Im Alltag bezeichnet die Berufsbezeichnung meist Fahrkartenkontrolleure, also Kontrolleure und Kontrolleurinnen von Fahrausweisen, welche in der Regel im Nah- und Fernverkehr anzutreffen sind.
Andere spezialisierte Kontrolleursberufe sind beispielsweise Lebensmittelkontrolleur bzw. Lebensmittelkontrolleurin, Baumkontrolleur bzw. Baumkontrolleurin oder Sicherheitskontrolleur bzw. Sicherheitskontrolleurin.
Fahrkartenkontrolleure sorgen im öffentlichen Nahverkehr für Recht und Ordnung. Hierfür führen sie Kontrollen in Bussen, U-Bahnen, Straßenbahnen und Zügen sowie auch auf Fähren durch. Bei der Überprüfung von Fahrkarten kontrollieren sie, ob alle Fahrgäste einen gültigen Fahrschein mit sich führen. Dabei achten sie nicht nur auf Datum und Uhrzeit, sondern auch auf die Einhaltung der Tarifzone und die Berechtigung des Fahrgasts, dieses Ticket zu kaufen. Sollten sie Passagiere ohne gültigen Fahrschein antreffen, verhalten sie sich entsprechend ihrer Anweisung und nehmen Personalien auf und verhängen gegebenenfalls ein Bußgeld.
Doch Fahrkarten sind nicht das einzige Anliegen der Kontrolleure: Ebenso zählt die Meldung von Vorfällen und Fehlverhalten zu ihren Aufgaben. So liegt es beispielsweise in ihrer Verantwortung, Verstöße gegen Rauch- oder Alkoholverbote zu ahnden und relevante Ereignisse und Aktivitäten der Zentrale zu melden. Zugleich stehen sie Passagieren bei Fragen und Unklarheiten als Ansprechpartner zur Verfügung. Darüber hinaus kann es sein, dass Fahrkartenkontrolleure mit der Durchführung von Fahrgastbefragungen betraut werden, welche wiederum wichtige Rückschlüsse auf Meinungen und Hintergründe von Fahrgästen bieten.
Obwohl die Berufsbezeichnung meist für Fahrscheinprüfer verwendet wird, sind Kartenkontrolleure auch außerhalb des Nahverkehrs anzutreffen, wo sie beispielsweise bei Kultur-, Freizeit- und Sportveranstaltungen die Eintrittskarten von Besuchern überprüfen.
Ein Fahrausweisprüfer arbeitet in der Regel bei einem Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs oder bei einem Eisenbahnunternehmen. Allerdings können sie auch bei Schifffahrtsbetrieben beschäftigt werden, wo die Tickets von Passagieren ebenfalls kontrolliert werden müssen. Kurz gesagt, sind öffentliche Transportmittel zu Land und zu Wasser die Arbeitsorte für Fahrkartenkontrolleure.
Kartenkontrolleure, die an Eingängen die Tickets von Besuchern prüfen, können bei verschiedenen Unternehmen im Unterhaltungsbereich oder bei speziellen Sicherheitsdienstleistern tätig sein.
Für den Beruf des Kontrolleurs ist kein einheitlicher Bildungsweg vorgeschrieben. Vielmehr unterscheiden sich die Anforderungen je nach Transportmittel und Verkehrsunternehmen. In der Regel bilden die Unternehmen die Kontrolleure innerhalb einer mehrwöchigen Schulung selbst aus, um diese mit dem jeweiligen Streckennetz, den Tarifen und den Beförderungsbestimmungen vertraut zu machen. Dementsprechend ist der Beruf auch für Quereinsteiger interessant. Für bestimmte Positionen und Aufgaben kann eine Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit vorausgesetzt werden.
Eine gute Fahrkartenkontrolleurin braucht mehr als nur einen scharfen Blick für die Gültigkeit von Fahrkarten: Der Beruf verlangt neben Aufmerksamkeit nämlich auch Feingefühl und Menschenkenntnis. So müssen Kontrolleurinnen jeden Fall individuell abwägen und entscheiden, ob es sich bei der Erzählung des vermeintlichen Schwarzfahrers um eine Lüge handelt oder nicht. Ebenso müssen sie erkennen können, wann die Situation zu eskalieren droht und die Polizei eingeschaltet werden sollte. Um dies im besten Falle vermeiden zu können, sollte eine Kontrolleurin zugleich durchsetzungsfähig und kommunikationsstark sein. Diese Eigenschaften, zusammen mit Stressresistenz und einem freundlichen Auftreten, sind der Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit uneinsichtigen Schwarzfahrern und hilfesuchenden Fahrgästen.