Stress, Rückenschmerzen und Verspannungen sind in unserer Gesellschaft weitverbreitete Beschwerden, welche in fast allen Altersklassen auftreten. Massagetherapeuten und Wellnesstherapeutinnen führen gewebestimulierende Behandlungen am Körper aus und tragen so zu einer präventiven und gesundheitsfördernden Entlastung auf physischer und geistlicher Ebene bei.
Angrenzende Berufe der Gesundheitsbranche sind Physiotherapeutin, Masseur, Heilpraktikerin sowie Wellnesstrainer oder Ergotherapeut. Zu beachten ist, dass die Massagetherapeutin ihre Tätigkeit nur an gesunden Menschen praktizieren darf, da sie nicht im Besitz einer Heilerlaubnis ist.
Ein Massagetherapeut führt in erster Linie Wellnessmassagen durch. Abhängig vom Umfang seiner vorangegangenen Ausbildung ist er befähigt, unterschiedliche Massagearten auszuüben, welche ganzheitlich ausfallen können oder sich speziell auf einen Teilbereich des Körpers beschränken. Bei all seinen Tätigkeiten hält der Wellnesstherapeut Hygienemaßnahmen und medizinische Standards ein und achtet auf Sauberkeit und Funktionstüchtigkeit der Arbeitsmittel. Er ist für die Vor- und Nachbereitung der Anwendungen zuständig und kann sich ebenfalls um administrative Aufgaben wie Abrechnungen und die Terminvergabe kümmern.
Um das gewünschte Ergebnis bei der Kundschaft zu erzielen, geht er in einem Gespräch vor der Behandlung auf jegliche Fragen und Bedürfnisse ein und schließt Kontraindikationen aus, also auftretende Erkrankungen aufseiten des Kunden, welche eine Behandlung durch den Massagetherapeuten verbieten würden. Es ist wichtig, dass der Wellnesstherapeut bestimmte Krankheitsbilder rechtzeitig erkennt, weil eine Massage einige Beschwerden sogar verschlimmern kann und eine gegenteilige Wirkung erzielt würde. Anschließend stellt er eine sinnvolle Lagerung des Körpers bzw. einzelner Gliedmaßen entsprechend der individuellen Behandlung sicher und beginnt mit ausgewählten Griff- oder Drucktechniken. So führt er zum Beispiel eine klassische Ganzkörpermassage wie eine Hot Stone Massage oder eine Fußreflexmassage durch.
Bei Sportmassagen konzentriert sich der Wellnesstherapeut auf krampflösende Maßnahmen wie Dehnungen, Vibrationen oder Schüttelungen. Zudem kennt er sich auf dem Gebiet Taping aus und kann das Material an den korrekten Stellen auf der Haut anbringen. Ist beispielsweise Fasziengewebe verklebt oder verhärtet, können gezielte Massagetechniken Gelenkschmerzen beheben oder vorbeugen.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit stellt die mobile Massage dar. Bei dieser ist der Massagetherapeut in der Regel auf Messen und Veranstaltungen zugegen oder bietet seine Dienstleistung in Unternehmen an. In einem solchen Fall findet die Behandlung meist auf einem speziellen Massagestuhl anstatt in liegender Position statt.
Eine qualifizierte Massagetherapeutin findet auf dem Gebiet Wellness und Prävention vielerorts eine Anstellung. Sie kann zum Beispiel in Wellnesseinrichtungen, Gesundheitszentren sowie Praxen der Massage und Physiotherapie arbeiten, bei Gymnastik- und Sportstudios wie etwa einem Fitnessstudio beschäftigt sein oder Teil des Teams in einem Kosmetikstudio sein. Außerdem verfügen die meisten Hotels, Bäder und Saunaanlagen über einen Spa-Bereich, insbesondere in Kurorten.
Verfügt sie über entsprechende Erfahrung und das nötige Fachwissen, steht einer Selbstständigkeit und dem Eröffnen einer eigenen Praxis für Massage und Wellness ebenfalls nichts entgegen.
Massage- bzw. Wellnesstherapeut ist keine gesetzlich geregelte Ausbildung. Der Begriff ist außerdem nicht geschützt. Deshalb kann die Ausbildung zwischen einer Dauer von wenigen Tagen bis mehrere Monate variieren und behandelt zum Teil unterschiedliche Themen. Umso wichtiger ist die Anerkennung fachlicher und praktischer Kenntnisse durch Zertifikate, über welche sich der Wellnesstherapeut durchaus umfangreich und auf diversen Gebieten qualifizieren kann. Ausbildungen werden von Massageschulen, Heilpraktikerschulen oder auch Wellnesscentern angeboten.
Möchte sich der Massagetherapeut tiefer mit der medizinischen Ebene befassen und eine Heilerlaubnis erhalten, kann er zum Beispiel eine Ausbildung zum Masseur oder medizinischen Bademeister absolvieren. Im Besitz einer Hochschulzugangsberechtigung hat er ebenfalls die Möglichkeit, ein Studium im gesundheitlichen Bereich zu beginnen, etwa auf dem Feld Physiotherapie oder Sportwissenschaften.
Die Tätigkeit als Massagetherapeutin setzt die Freude im Umgang mit Menschen sowie ein grundlegendes gesundheitliches Interesse voraus. Wichtige Kompetenzen sind Empathie und Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Teamfähigkeit. Außerdem sollte eine Wellnesstherapeutin über ein offenes Wesen verfügen, serviceorientiert sein und Berührungsängste überwinden können. Durchhaltevermögen ist in Anbetracht längerer Behandlungen ebenfalls erforderlich.