Medienpädagoge/-in

Die Aufgabe von Medienpädagogen ist es, die Medienkompetenz ihrer Zielgruppen zu fördern und diese somit zu aufgeklärten Medienkonsumenten und Nutzern zu machen, die in der Lage sind, Medien kritisch zu betrachten und verantwortungsvoll zu nutzen.

Um diese Aufgabe zu erfüllen, erarbeiten sie didaktisch sinnvolle Konzepte, mit denen sie beispielsweise Kindern, Jugendlichen, Eltern oder Lehrern den Umgang mit einem Computer beibringen und dabei auf Gefahren durch Viren oder Onlinebetrüger hinweisen. Auch der Jugendschutz ist ein wichtiges Thema bei der Arbeit als Medienpädagoge. In den letzten Jahren sind außerdem Soziale Netzwerke immer populärer geworden. Hier weist der Medienpädagoge etwa auf verbesserte Einstellungen zum Datenschutz und der Privatsphäre hin.

In Schulen wird der Unterricht häufig digital gestaltet bzw. digital unterstützt. Der sinnvolle Einsatz von digitalen Medien und Lernsoftware muss dabei auch vom Lehrpersonal erst erlernt werden. Der Medienpädagoge schärft die Wahrnehmung der Lehrerinnen und Lehrer, wodurch diese in der Lage sind, digitale Medien zielgerichtet einzusetzen, um Lernerfolge der Schüler zu optimieren.

Zu den Tätigkeiten eines Medienpädagogen gehört es auch, dass dieser Medien wie Filme oder Computerspiele sichtet und sie beispielsweise hinsichtlich ihrer Gefahr bewertet oder in Bezug auf ihren Inhalt empfiehlt. Zum Teil arbeiten Medienpädagogen in der Forschung, wo sie Seminare und Vorlesungen vorbereiten und halten sowie Forschungsberichte verfassen müssen.

Um ihre Informationen an ihre Zielgruppen zu bringen, veranstalten sie zum Beispiel Workshops, Seminare, Kurse und Freizeiten, bei denen sich Teilnehmer oftmals freier als im schulischen Rahmen einbringen und aktiv mitwirken können.

Medienpädagoginnen arbeiten beispielsweise im Kulturbereich der öffentlichen Verwaltung, in Bildungseinrichtungen wie Schulen, Hochschulen, Universitäten oder auch Volkshochschulen und in Jugendzentren, wo sie die tägliche Arbeit unterstützen und Seminare und Freizeiten für Interessierte organisieren. Sie finden aber auch Arbeit bei Verlagen oder Hörfunkanstalten und Fernsehanstalten. Dort gestalten Medienpädagoginnen beispielsweise Bildungsfernsehsendungen, die altersgerecht und zielgruppengerecht sind. Einige Medienpädagogen finden mittlerweile auch eine Anstellung bei Wirtschaftsunternehmen. Im Zuge der Digitalisierung schulen sie dort Mitarbeiter im Umgang mit Computern und entsprechender Software.

Als Zugangsvoraussetzung zum Beruf der Medienpädagogin wird in der Regel ein abgeschlossenes Studium im Bereich Kultur- und Medienpädagogik erwartet. Auch durch ein Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften ermöglicht die Arbeit als Medienpädagogin. Wem diese Studiengänge zu speziell sind, der kann auch über ein Studium der Pädagogik und entsprechenden Weiterbildungen im Bereich Medien zur Medienpädagogin werden.

Arbeiten Medienpädagoginnen mit Minderjähren, so benötigen sie zu dem in der Regel ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis.

Als Weiterbildungsmöglichkeit bietet sich nach dem Grundstudium ein anschließendes Masterstudium im Bereich der Kultur- und Medienpädagogik oder der Medien- und Kommunikationswissenschaften an. Diese ermöglichen den Zugang zu wissenschaftlichen Tätigkeiten.

Die Fähigkeiten von Medienpädagogen umfassen sowohl Kompetenzen im Bereich der Medienwissenschaften als auch in der Bildungsarbeit und Didaktik. Diese benötigen sie, um ihr Medienfachwissen zielgruppenspezifisch weitergeben zu können. Sie benötigen außerdem Kommunikationsstärke und Sozialkompetenz, um Vorträge halten und Seminare leiten zu können. Dazu kommen Planungsgeschick und Organisationstalent, da sie ihre Angebote klar strukturieren und diesen einen geeigneten zeitlichen Rahmen geben müssen.

Der Umgang mit Menschen sollte Medienpädagogen besondere Freude bereiten. Da sie alle Altersgruppen schulen können, müssen sie Feingefühl im Umgang mit verschiedenen Menschen und unterschiedlichen Kulturen besitzen.

Um auch die technischen Feinheiten der Medien verstehen zu können, sollten Medienpädagogen ein Grundverständnis für Technik mitbringen und sich gerne mit Computern und anderen Medien auseinandersetzen.

Gerade als Medienpädagoge ist es wichtig, keine langweiligen Vorträge zu halten, sondern Medien geschickt einzubauen und in den Seminaren anschaulich zu verwenden. Eine gewisse Kreativität ist daher ebenso vonnöten.