Ein Museumspädagoge bzw. eine Museumpädagogin nimmt die Vermittlerrolle zwischen einem Museum bzw. seinen Artefakten und den Besuchern ein: Durch die Organisation von Führungen, Veranstaltungen oder Ausstellungen sorgt er oder sie dafür, dass ein Museumsbesuch auch tatsächlich mit einem Wissenszuwachs verbunden ist.
Somit überschneidet sich dieser Beruf teilweise mit den Tätigkeiten eines Museologen bzw. einer Museologin – diese fokussieren sich allerdings vor allem auf die Sammlung, Dokumentation und Erhaltung des Museumsbestandes. Weitere ähnliche Berufe sind die des Museumsmitarbeiters und der Museumsleiterin.
Im Gegensatz zu einem Pädagogen in herkömmlichen Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Universitäten sehen sich Museumspädagogen einer besonderen Herausforderung gegenübergestellt: Während Lehrer und Dozenten ihr Wissen über einen Zeitraum von einigen Tagen, Wochen oder Monaten vermitteln, beträgt die maximale Aufenthaltsdauer eines Museumsbesuchers in der Regel nur einige Stunden. Allerdings gibt es auch einen Vorteil: Während Schulpädagogen oft erst Interesse in das Themengebiet wecken müssen, kann ein Museumspädagoge grundsätzlich von einem empfänglicheren Publikum ausgehen.
Wie kann ein Museum also seine Besucher am wirkungsvollsten informieren? Ein klassisches Mittel: Gezielte Führungen. Deren Ablauf wird von Museumspädagogen anhand von didaktischen Gesichtspunkten entwickelt und erarbeitet. Häufig führen sie diese dann auch selbst durch, aber das ist bei weitem kein Muss: Auch die Auswahl des passenden Museumsführers kann zum Aufgabengebiet gehören, denn unterschiedliche Zielgruppen haben immer auch unterschiedliche Bedürfnisse – beispielsweise müssen für Schulklassen und Expertengruppen eigene Konzepte entwickelt werden.
Ebenso gehört die Gestaltung von Informationstafeln und Ausstellungskatalogen zu den Pflichten eines Museumspädagogen. Hierzu betreibt er auch umfangreiche Recherchearbeit. Ein weiteres gängiges pädagogisches Instrument sind Audioguides, häufig zudem Videos und Kurzfilme. Ganz gleich wie, wichtig ist vor allem, dass alle Exponate anschaulich und mitreißend präsentiert werden. Hierzu bieten sich mittlerweile dank moderner Technologie immer mehr Möglichkeiten wie z. B. eigene Museumsapps oder Virtual Reality.
Um ein abwechslungsreiches und vielfältiges Angebot garantieren zu können, bieten Museen meist auch Veranstaltungen und Ausstellungen an. An deren Organisation ist ein Museumspädagoge dann genauso beteiligt wie an Öffentlichkeitsarbeit und Marketing sowie an der Betreuung des Mitarbeiterteams.
Eine Museumspädagogin arbeitet üblicherweise für öffentliche und private Museen. Darüber hinaus kann sie auch in einem breiteren Sinne kulturpädagogisch tätig sein und ist dann etwa bei Veranstaltern von Kunstausstellungen und Kunstveranstaltungen beschäftigt. Des Weiteren sind einige Museumspädagoginnen ebenso in Staatsarchiven und Staatsbibliotheken angestellt.
Die Tätigkeit des Museumspädagogen ist relativ neu, daher gibt es noch keinen offiziellen Weg zum Beruf. Mittlerweile wurde in Leipzig der Masterstudiengang Museumspädagogik geschaffen, doch in der Realität absolvieren viele Museumpädagogen entweder ein passendes Fachstudium (z. B. Archäologie, Geschichte oder Kunstgeschichte) oder ein Lehramtsstudium und wechseln erst im Laufe ihres Studiums und Arbeitslebens ins Museumsfach. Weitere passende Studiengänge sind etwa:
Viel wichtiger als der Studienabschluss ist allerdings praktische Erfahrung: Daher sollten sich Interessierte bereits frühzeitig um Nebenjobs oder Praktika bemühen, um Museumsluft schnuppern zu können und dabei bestenfalls auch Networking betreiben zu können.
Wer sich während der Berufslaufbahn weiterbilden möchte, kann dies etwa in folgenden Bereichen tun:
Neben weitreichendem fachlichen Wissen sind vor allem soziale Fähigkeiten sowie Kommunikationsstärke gefragt. Dies ist nicht nur im Umgang mit Besuchern hilfreich, sondern auch im Arbeitsleben mit Kollegen, denn bei der Tätigkeit der Museumspädagogin handelt es sich oft noch immer um eine Schnittstellenposition, die viel Absprache mit beispielweise der Museumsdirektorin halten muss. Wichtig ist zudem auch ein ausgeprägtes Maß an Kreativität.