Gewerbeflächen, Flugplätze, Synagogen oder Regierungsgebäude – viele öffentliche Einrichtungen und private Gelände müssen aus sicherheitstechnischen Gründen kontrolliert und geschützt werden. Diese Aufgabe übernehmen Objektschützer und Objektschützerinnen, wobei sie häufig mit Einsatzkräften der Polizei, der Bundeswehr oder des Rettungsdienstes zusammenarbeiten oder sogar direkt dort beschäftigt sind.
Ähnliche Tätigkeiten wie ein Objektschützer übernimmt zum Beispiel eine Werkschutzfachkraft oder auch eine Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Weitere angrenzende Berufe mit sich überschneidenden Aufgabenbereichen sind Personenschützerin, Wachpolizist sowie Hallen- bzw. Platzwartin.
Zentrale Aufgabe einer Objektschützerin ist das Sichern von Eigentum und Sachwerten, beispielsweise von privaten Geländen oder einer Baustelle. Durch präventive Schutzmaßnahmen werden Schäden minimiert und Gefahren in Bezug auf das Objekt oder anwesende Personen verhindert. Die Objektschützerin ist also verantwortlich für die Kontrolle und Überwachung des Objekts. Dies gewährleistet sie zum Beispiel mit Streifenfahrten oder Postendienst. So kann die Objektschützerin den Zugang zu Gebäuden und Einrichtungen sichern, indem sie Papiere und Ausweise eintrittswilliger Menschen überprüft, Pförtnertätigkeiten ausführt und Zutritte kontrolliert. Verkehrskontrollen, die Erteilung von Auskunft und Unterstützung in Sicherheitsfragen sowie die Observierung von Zugängen und Beschränkungen wie Toren und Zäunen fallen ebenfalls in ihren Zuständigkeitsbereich.
Erscheint ihr eine Situation sicherheitskritisch oder rechtswidrig, setzt sie sich sofort für die Entschärfung der Gefahr ein. Dies bewirkt die Objektschützerin, indem sie die betreffende Person aufklärt, oder bei akuter Bedrohung auch durch Einsatz von Gewalt und ggf. Waffen und Kampfmitteln. Unter Umständen evakuiert die Objektschützerin anwesende Menschen oder leistet Erste Hilfe. Während der erforderlichen Maßnahmen handelt sie immer nach geltenden Rechtsvorschriften und ist über die Funktion und korrekte Nutzung von Einsatzmitteln wie zum Beispiel Nachtsicht- und Wärmebildgeräten, Sonderwaffen und anderer Sicherheitstechnik informiert.
Abhängig von der vorangegangenen Ausbildung sind Objektschützer im polizeilichen Dienst tätig oder sind bei Detekteien und privaten Wach- und Sicherheitsdiensten beschäftigt. Ebenfalls können sie als Zeitsoldat oder Wehrdienstleistender bei der Bundeswehr als Teil des Luftwaffenverbands arbeiten, wo sie beispielsweise militärische Flugplätze sichern und Waffentransporte begleiten.
Arbeitet eine Objektschützerin für die Bundeswehr, absolviert sie nach Bestehen des Eignungstests die militärische Grundausbildung und wird anschließend innerhalb der Luftwaffensicherungstruppe für ihre Tätigkeit als Objektschützerin spezialisiert ausgebildet. Dazu gehört zum Beispiel das Training von Einsatzszenarien, etwa dem Feuerkampf oder verdeckten Kampf, sowie der Umgang mit Kampfmitteln wie Handwaffen und Panzerabwehrwaffen. Sie lernt, sich in fremden Geländen zu orientierten, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und lebensrettende Sofortmaßnahmen anzuwenden. Bei der Bundeswehr hat die Objektschützerin die Möglichkeit, sich als Soldatin auf Zeit für zwei bis zwölf Jahre zu verpflichten oder für sieben bis 23 Monate den freiwilligen Wehrdienst zu leisten. Als Objektschützerin muss sie mit einer bundesweiten Versetzung sowie der Teilhabe an Auslandseinsätzen rechnen. Beim Bund stehen ihr diverse Weiterbildungsangebote offen und sie kann sich zum Beispiel zur Truppenführerin qualifizieren.
Auch bei der Polizei ist ein Eignungstest zu bestehen, welcher als Nachweis für körperliche und geistige Einsatzfähigkeit gilt. Die Ausbildung erfolgt innerhalb einer 16-monatigen Unterweisung. Nach Beendigung des Probearbeitsvertrags ist sie Tarifbeschäftigte im Öffentlichen Dienst. Eine der Voraussetzungen für die Tätigkeit als Objektschützerin ist außerdem ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis.
Neben Bundeswehr und Polizei kann sich die Objektschützerin ebenfalls von einer privaten Stelle ausbilden lassen, etwa zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Sinnvoll ist zudem der Besitz eines Führerscheins sowie einer bestandenen Sachkundeprüfung. Diese kann bei einer Industrie- und Handelskammer (IHK) absolviert werden und befähigt neben der Bestätigung des Bewusstseins sicherheitstechnischer sowie relevanter Rechtskenntnisse zur Gründung einer eigenen Sicherheitsdienstleistungsfirma.
Um sich weiterzubilden, kann die Objektschützerin die Meisterprüfung ablegen oder ein Studium beginnen, beispielsweise im Bereich Sicherheitstechnik oder Sicherheitsmanagement. Aufstiegsmöglichkeiten ergeben sich aber zum Beispiel auch als Gruppen- oder Einsatzleiterin im Sicherheitsdienst.
Der Beruf des Objektschützers ist immer mit einer hohen Verantwortung verbunden. Daher sind Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft wichtige Stärken eines Objektschützers. Außerdem sollte er teamfähig, belastbar und durchsetzungsstark sein sowie über ein gutes Urteilsvermögen und eine schnelle Auffassungsgabe verfügen. Weiterhin sollte er sich auf die Arbeit in Schichten und am Wochenende einstellen und Reisebereitschaft aufweisen. Körperliche Fitness, ein ausgedehntes Aufmerksamkeitsvermögen sowie Kommunikationsfähigkeit runden das Profil eines Objektschützers ab.