Politische Berater bzw. Politische Beraterinnen sind Experten für die politische und gesellschaftliche Interessenlage. Sie unterstützen Politiker oder Verbände bei ihrer politischen Einflussnahme, indem sie Maßnahmen für die Sozial-, Wirtschafts- oder Außenpolitik entwickeln und deren Umsetzung kontrollieren sowie repräsentative Funktionen der Interessen ihrer Auftraggeber und Auftraggeberinnen übernehmen.
Mit zum Teil negativer Konnotation findet auch die Berufsbezeichnung Lobbyist bzw. Lobbyistin Verwendung.
Ein Großteil der Arbeit eines Politischen Beraters besteht aus der Kontaktpflege zu Klienten und Klientinnen. Politische Berater, die in der Politikfeldberatung tätig sind, arbeiten zum Beispiel für Unternehmen oder Verbände mit dem Ziel, ihren Interessen in der Politik mehr Gewicht zu verleihen. Dazu informieren sie sich bei ihren Auftraggebern und Auftraggeberinnen über alle Einzelheiten des Kernthemas und der Ziele ihrer politischen Repräsentation. Auf der Basis des Austausches mit dem Klienten oder der Klientin erstellt der Politische Berater einen Maßnahmenplan, dessen Erfolg er anschließend überwacht.
Politische Berater in der Politikberatung beraten Parteien und einzelne Personen aus der Politik. In enger Zusammenarbeit mit ihnen entwickelt der Politikberater zum Beispiel Methoden für einen erfolgreichen Wahlkampf oder die Ausgestaltung der Lokalpolitik. Er informiert sich über das Meinungsbild der Gesellschaft, indem er Umfragen durchführt, Interviews führt oder Statistiken auswertet. So kann er wirksame Kommunikationsstrategien entwickeln und den Politiker oder die Politikerin während der Verwirklichung der Maßnahmen beraten. Er erarbeitet Konzepte zum Ablauf von Pressekonferenzen und repräsentiert die Person oder die Partei zum Beispiel auf Social Media Plattformen.
Politische Berater sind ständig über die aktuelle politische Interessenkonstellation informiert und halten ihre Erkenntnisse unter Einbezug von wissenschaftlichem Fachwissen in schriftlichen Stellungnahmen fest. Außerdem präsentieren sie die Resultate ihrer Strategien auf Konferenzen oder veröffentlichen sie im Internet. Politische Berater in Führungspositionen leiten Forscherteams oder Beraterteams und sind für die Verwaltung in Beratungsagenturen zuständig.
Politische Beraterinnen finden eine Beschäftigung bei Parteien, Verbänden, Gewerkschaften, Stiftungen und Vereinen. Außerdem können sie im Bereich der Public-Relations-Beratung von Consulting-Agenturen eingesetzt werden. Weitere mögliche Arbeitgeber sind Rechtsanwaltskanzleien oder soziale Organisationen. Mit einer eigenen Beratungsagentur können sich Politikberaterinnen selbstständig machen.
Politische Beraterinnen benötigen einen Studienabschluss, welcher gleichzeitig den Schwerpunkt ihrer Beratertätigkeit darstellen kann. Nach dem Studium sollte die Politische Beraterin über Kenntnisse in Präsentationstechniken, im Bereich Marketing und in der Öffentlichkeitsarbeit verfügen. Denkbar als Einstieg in den Beruf oder als Aufstiegsmöglichkeit durch das jeweilige Masterstudium sind unter anderem folgende Studiengänge:
Eine Weiterbildung bringt eine Politische Beraterin auf den aktuellen Stand der Forschungsergebnisse, zum Beispiel in folgenden Bereichen:
Für die Tätigkeit als Politischer Berater ist die Absprache mit den Klienten grundlegend. Daher sind Kommunikationsstärke und ein kundenorientierter Auftritt absolut notwendig. Für die Wahrnehmung von repräsentativen Aufgaben brauchen sie rhetorisches Geschick. Politische Berater arbeiten eigenverantwortlich und weisen in Führungsaufgaben viel Durchsetzungsvermögen auf. Ihr Einsatz richtet sich nach Terminen und Konferenzen, weshalb sie in ihren Arbeitszeiten flexibel sein müssen.