Soziologen bzw. Soziologinnen untersuchen anhand von empirischen Forschungsmethoden die Strukturen des menschlichen Zusammenlebens. Dazu erheben und analysieren sie Daten und erforschen soziale Phänomene in verschiedensten Themenfeldern wie Erziehung, Kriminalität oder Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus untersuchen sie die Strukturen sozialer Gebilde und Institutionen wie z. B. von Betrieben, Familien oder auch Parteien. Beim Zusammenstellen ihrer Daten gehen Soziologen streng methodisch vor. Sie sammeln und überprüfen Annahmen sowie allgemein gültige Erklärungen und formulieren sie dann zu einer Theorie aus.
Da vor der Bologna-Reform der Studiengang Soziologie mit einem Diplom abgeschlossen wurde, ist die Bezeichnung Diplom-Soziologe bzw. Diplom-Soziologin auch heute noch gängig.
Soziologe an sich ist zwar eher ein Studienabschluss als ein Beruf, aber Soziologen können in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig werden. Sie untersuchen beispielsweise bei Online- und Printmedien, Rundfunk und Fernsehen, ob und wie Zielgruppen erreicht werden können und welche Art der Unterhaltung bzw. Information von den Empfängern erwartet wird. In diesem Zusammenhang können sie auch Beiträge, wie Berichte oder Reportagen, verfassen oder diese redaktionell bearbeiten. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit formulieren sie Pressemitteilungen und bereiten Pressetermine vor. Ebenso kann man als Soziologe im Verlagswesen tätig werden, zum Beispiel als Lektor. Dort liest, prüft und überarbeitet man in der Regel Manuskripte, erarbeitet neue Medienprodukte und betreut Autoren.
In der Markt-und Meinungsforschung erforschen und erläutern Soziologen die Struktur eines gesellschaftlichen Kontextes, wie etwa in der Trendforschung, und formulieren anhand dessen Strategien und Theorien. In der wissenschaftlichen Forschung analysieren sie das Sozialverhalten der Menschen, also die Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens, und veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften und Büchern.
Um als Soziologe tätig sein zu können, ist ein abgeschlossenes Universitätsstudium, primär in Soziologie oder Sozialwirtschaft, erforderlich. In der Regel kann man mit einem abgeschlossenen Bachelorabschluss direkt in den Beruf einsteigen. Für spezialisierte Aufgabenstellungen, Führungspositionen oder Tätigkeiten in der Wissenschaft und Forschung ist meist noch das Masterstudium oder auch die Promotion erforderlich.
Das Bachelor-/ Master-System ersetzt seit der Bologna Reform den bisherigen akadmischen Grad des Diplom-Soziologen.