Das Beamtentum umfasst ein sehr weites Berufsfeld, das in allen Bereichen für die öffentliche Ordnung in Deutschland sorgt. Regierungsbeamte und Regierungsbeamtinnen nehmen hier eine spezielle Position ein, da sie in der Ausübung ihres Amtes immer in Übereinstimmung mit der Regierung handeln müssen. Regierungsbeamte und Regierungsbeamtinnen stellen die Übernahme der aktuellen Regierungspolitik in die Ministerien und Ämter sicher.
Regierungsbeamte und Regierungsbeamtinnen können auch politische Beamte und Beamtinnen genannt werden. Sie fassen mehrere Berufe wie beispielsweise Ministerialdirektoren und Ministerialdirektorinnen oder Staatssekretäre und Staatssekretärinnen sowie die weiteren Beamten und Beamtinnen in den Bundesministerien und Bundesämtern zusammen.
Regierungsbeamtinnen arbeiten in hohen Positionen in Bundesministerien und Bundesämtern, wo sie eng mit der aktuellen Regierung zusammenarbeiten und verwaltende Aufgaben übernehmen, die mit ihrer aktuellen Politik konform gehen. Sie sorgen dafür, dass politische Verordnungen sowohl in ihrem Ministerium als auch in den kleineren Verwaltungen und den ihnen unterstehenden Verbänden durchgesetzt werden. Dabei gehört es auch zu den Aufgaben von Regierungsbeamtinnen, diese politischen Verordnungen einer verfassungsrechtlichen Überprüfung zu unterziehen. In diesem Zusammenhang stellen sie auch deren Übereinstimmung mit den Grundgesetzen sicher. Auch wenn Regierungsbeamtinnen dafür verantwortlich sind, dass politische Verordnungen durchgesetzt werden, zählt es doch zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben, dafür zu sorgen, dass die Regierung nicht gegen die eigene Bevölkerung handelt.
Regierungsbeamtinnen sind in den Ministerien den Ministerinnen, in manchen Fällen auch anderen höhergestellten Regierungsbeamtinnen wie Staatssekretärinnen, untergeordnet. Entweder leiten sie Teams an, die sie bei der Ausführung und Prüfung der Regierungspolitik unterstützen oder sind selbst Teil dieser Teams. Höhergestellte Regierungsbeamtinnen wie Staatssekretärinnen stehen auch ihren Vorgesetzten, den Ministerinnen der entsprechenden Ministerien beratend zur Seite. Hierfür dienen sie als fachliche Expertinnen, die die ansonsten womöglich fachlich nicht versierten Ministerinnen bei vielen Entscheidungen unterstützen. So ist es für einen kleinen Kreis von Regierungsbeamtinnen sogar möglich, sich aktiv an der Regierungspolitik zu beteiligen.
Regierungsbeamtinnen arbeiten auch in den Geheimdiensten und Nachrichtendiensten des Bundes wie etwa dem Bundesamt für Verfassungsschutz. Hier sind die Beamtinnen mit der Aufgabe der Informationssammlung und Bewahrung der Sicherheit der Bundesrepublik betraut. Das geschieht in erster Linie durch Überwachungen von Einzelpersonen oder ganzen Organisationen, sobald ein begründeter Verdacht auf verfassungsfeindliche Aktivitäten vorhanden ist. Die Überwachung findet durch den Informationsaustausch mit V-Leuten statt, durch Observierungen und durch heimliche Tonaufzeichnungen und Bildaufzeichnungen. Zu gewissen Teilen gehört auch die Briefüberwachung oder die Telekommunikationsüberwachung zur Arbeit von Regierungsbeamtinnen in den Nachrichtendiensten und Geheimdiensten.
Der Arbeitsort von Regierungsbeamten liegt in den Ministerien und Ämtern der Bundesrepublik. Als Beispiele können hierfür das Bundespräsidialamt, das Bundesministerium für Finanzen oder auch das Auswärtige Amt angeführt werden. Ein anderer Arbeitsort sind die Verwaltungen von Regierungen und Ministerien auf nationaler und auf Länderebene.
Außerdem werden Beamte in anderen Einrichtungen des Staates wie beispielsweise Geheimdiensten (Bundesnachrichtendienst, Bundesamt für Verfassungsschutz) auch Regierungsbeamte genannt.
Der Bildungsweg für Regierungsbeamtinnen ist nicht immer ganz klar ersichtlich. Für verschiedene Positionen können verschiedene akademische Voraussetzungen notwendig sein. Grundsätzlich kann aber ein abgeschlossenes Studium im Bereich des öffentlichen Dienstes als erforderlich genannt werden. Ein exemplarischer Studiengang wäre Public Management, der an vielen Hochschulen in Deutschland angeboten wird. Ein solches Studium dauert in der Regel drei Jahre, schließt mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts ab und bildet die Grundlage für die weitere Beamtenlaufbahn in den öffentlichen Verwaltungen. Das Studium wird in den meisten Fällen dual absolviert, sodass die Studierenden die akademischen Lehrinhalte in einem realen Umfeld praktisch umsetzen können. Die Lehrinhalte des Studiums sind unter anderem:
Nach dem Studium bieten sich die Aufstiegschancen für die Beamtinnen vor allem nach einer mehrjährigen Beschäftigung in den kleineren Ämtern an. Um einen Posten als Regierungsbeamtin zu bekleiden, ist somit in erster Linie viel Fleiß erforderlich, um die entsprechenden Dienstgrade zu durchlaufen, bis die Position in einem der Bundesämter erreicht ist. Für bestimmte Stellen wie etwa dem Posten als Staatssekretärin ist in vielen Fällen auch eine Zugehörigkeit zu einer der Regierungsparteien sowie eine erfolgreiche Wahl als Abgeordnete in den Deutschen Bundestag Voraussetzung. Allerdings gibt es hierfür auch seltene Ausnahmen, in denen Posten ohne Parteizugehörigkeit besetzt wurden. Für bestimmte Regierungsbeamtinnen ist außerdem eine fachlich spezifische Vorerfahrung notwendig, die durch eine berufliche Tätigkeit in anderen Bereichen erreicht wird. Alternativ können solche Kenntnisse auch während des Studiums oder über entsprechende Lehrgänge und Weiterbildungen erworben werden. Beispielsweise sollte eine Staatssekretärin im Bundesministerium für Finanzen Vorkenntnisse in wirtschaftswissenschaftlichen Bereichen vorweisen können. Staatssekretärinnen werden immer, so wie auch die Minister, von den aktuellen Regierungen berufen.
Regierungsbeamte sollten in allen Fällen ein gutes Allgemeinwissen und ein noch besseres fachliches Wissen mitbringen, um die Arbeit in den verschiedenen Bundesministerien und Bundesämtern gewissenhaft und korrekt erledigen zu können. Ebenfalls sollten Regierungsbeamte viel Durchhaltevermögen mitbringen, da der Weg nach dem Studium bis zur Position in den Bundesministerien oder Landesministerien sehr lang ist und viele Beförderungen und Dienststellen durchlaufen werden müssen. Ein weiteres wichtiges Charakteristikum in solchen Positionen ist ein großes Verantwortungsbewusstsein sowie ein ausgeprägtes Verständnis für ethisch und moralisch richtige Entscheidungen. Regierungsbeamte sind für die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik verantwortlich und sollten dementsprechend nicht bloß auf die Vorzüge von bestimmten Bevölkerungsteilen achten. Neben den moralischen und ethischen Grundsätzen ist es auch wichtig, dass Regierungsbeamte ein gutes juristisches Wissen haben, um während ihrer Arbeit beispielsweise verfassungsrechtliche Hindernisse vermeiden zu können. Außerdem sollten Regierungsbeamte präzise und analytisch arbeiten, was sich besonders in der Prüfung der Regierungspolitik als hilfreich erweist.