Die Spitze des Beamtentums bildet der höhere Dienst. Regierungsrat bzw. Regierungsrätin ist innerhalb dieser Laufbahn die Amtsbezeichnung im Einstiegsamt für Beamte und Beamtinnen im höheren Dienst der Allgemeinen/Inneren Verwaltung.
Nichttechnische Regierungsräte tragen innerhalb ihrer Dienststelle als Führungskräfte Verantwortung in Sachen Verwaltung und wirken bei der Gesetzgebung mit.
Beim Beruf der technischen Regierungsrätin sind die Bereiche Verwaltung und Technik verknüpft. Technische Beamtinnen im höheren Dienst kommen vor allem in der Bundeswehrverwaltung als Ingenieurinnen zum Einsatz.
Eine Regierungsrätin ist für die effiziente und effektive Verwaltung ihrer Dienststelle sowie nachgeordneter Behörden zuständig. Dabei greift sie auf fundierte Fachkenntnisse zurück und sorgt für einen reibungslosen Arbeitsablauf. Unter Berücksichtigung der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen entwickelt sie administrative Vorschriften und Weisungen, um Prozesse zu optimieren und Arbeitsmethoden zu modernisieren. Sie ist in der Lage, rechtliche Problemfälle zu klären und eine eigenverantwortliche und fachliche Entscheidung zu treffen. Dies setzt auch voraus, dass sie sich regelmäßig über aktuelle Themen wie den demografischen Wandel, die Digitalisierung und Internationalisierung informiert und weiterbildet.
Weitere verwaltungstechnische Aufgaben wie der sachgerechte Einsatz von Mitarbeitern, die Planung des Personalbedarfs oder die Erstellung von Haushaltsplänen gehören ebenfalls zu dem Tätigkeitsfeld einer Beamtin der Inneren Verwaltung. Personal- und arbeitsrechtliche Fragen kann sie kompetent lösen.
Überdies ist sie am Normsetzungsverfahren beteiligt. Auf diesem Gebiet arbeitet die nichttechnische Regierungsrätin unter anderem mit Abgeordneten zusammen und wirkt bei dem Erlass neuer Gesetze, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften mit. Dabei konzipiert sie Vorlagen für Verordnungen und bezieht Stellung zu Gesetzesentwürfen.
Als Beamter im höheren Dienst ist ein Regierungsrat bei Bundesbehörden, Kommunalbehörden oder auch Landesbehörden in der allgemeinen und inneren Verwaltung tätig. Bei entsprechender Qualifizierung kann er auch für Landesbehörden der allgemeinen Finanzverwaltung arbeiten.
Zudem können sowohl nichttechnische als auch technische Regierungsräte bei der Bundeswehrverwaltung beschäftigt sein.
Die Laufbahn des höheren Dienstes ist mit komplexen Aufgaben und einer hohen Verantwortung verbunden, weshalb in der Regel mindestens ein abgeschlossenes Masterstudium, Diplom oder Staatsexamen vorzulegen ist, beispielsweise im Bereich Ingenieur-, Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften.
Alternativ kann sich eine Beamtin auch nach langjähriger Tätigkeit im gehobenen Dienst zum Beispiel mit einer Laufbahnbefähigung auf sogenannte Aufstiegsstellen bewerben.
Durch entsprechende Fortbildungen und mit ausreichend Berufserfahrung ist ein Aufstieg zur Oberregierungsrätin und sogar zur Regierungsdirektorin als höchste Beamtin in der Verwaltung möglich.
Ein Regierungsrat ist aktiv an der Gestaltung von Entwicklungsprozessen beteiligt und sollte deshalb engagiert und leistungsfähig sein. Er kann im Team arbeiten und verfügt über Verhandlungs- und Organisationsgeschick. Als motivierte Führungskraft ist er kooperations- und konfliktfähig. Er ist autark, kann sich am Ende des Tages durchsetzen und hat keine Probleme damit, Entscheidungen zu treffen.
Außerdem sollte er über gute Sprach- und Fremdsprachenkenntnisse verfügen, da er auch auf internationaler Ebene kommuniziert.
Eine Karriere bei der Bundeswehr setzt die Bereitschaft zur bundesweiten Versetzung und fachbezogenen Auslandseinsätzen voraus.