Regierungsinspektoren und Regierungsinspektorinnen sind Beamte bzw. Beamtinnen im allgemeinen inneren Verwaltungsdienst, ehemalig bezeichnet als gehobener Dienst. Ihr Hauptaufgabengebiet ist die Verwaltung und Sachbearbeitung unter Gewährleistung aller rechtlichen Vorschriften sowie das Wahrnehmen von Führungsaufgaben.
Regierungsinspektorinnen werden auch als Verwaltungsinspektorinnen bezeichnet und belegen das erste Einstiegsamt der Laufbahngruppe zwei. Ihre Tätigkeiten variieren je nach Spezialisierung und Behörde. Außerdem wird zwischen technischem und nichttechnischem Dienst unterschieden, wobei letzterer in der Regel ein Ingenieursstudium voraussetzt.
Der Aufgabenbereich ähnelt dem des Stadtinspektors in vielerlei Hinsicht.
Eine Regierungsinspektorin ist meist auf einen bestimmten Bereich spezialisiert, zum Beispiel Bildung, Umweltschutz, Verkehrswesen etc. Sie kann auch als Standesbeamte tätig sein. Grundsätzlich übernimmt sie aber in jeder Behörde administrative Aufgaben.
So bearbeitet sie Anträge, wickelt Vergabeverfahren ab und betreut Verwaltungsvorgänge sowie finanzielle Angelegenheiten und Sachentscheidungen. Zum Beispiel führt sie im Beschaffungswesen Verfahren zur Auftragsvergabe öffentlicher Anliegen durch und kommuniziert mit Dienstleistern oder Lieferanten. Sie trifft Verwaltungsentscheidungen und achtet dabei neben der Einhaltung aller rechtlichen Vorschriften besonders auf die Kosteneffizienz und eine kundenfreundliche Abwicklung der Prozesse. In der Sachbearbeitung arbeitet sie außerdem an der Erstellung von Haushaltsplänen mit und ist im Bereich Personal tätig. Hier plant sie den Personaleinsatz, koordiniert Auswahlverfahren von der Stellenausschreibung bis zur Einstellung neuer Mitarbeiter und behandelt weitere Personalmaßnahmen wie beispielsweise Versetzungen.
In ihrer Führungsposition leitet die Regierungsinspektorin eine Abteilung oder ein Team und gegebenenfalls auch kleinere Dienststellen oder Ämter. Hier leistet sie zum einen Pressearbeit und Öffentlichkeitsarbeit und präsentiert die Stelle nach außen. Als kompetente Ansprechpartnerin berät sie Bürgerinnen und arbeitet unter anderem auch mit ausländischen Behörden zusammen. Zum anderen ist sie für das Behördencontrolling verantwortlich. Dabei hat sie die Fachaufsicht über alle Arbeitsprozesse und ist für Organisation, Planung und Steuerung zuständig. Sie gestaltet Verwaltungsabläufe mit dem Ziel der Prozessoptimierung und kontrolliert Vorgänge auf die Anwendung der Rechtsvorschriften.
Ein Regierungsinspektor findet eine Anstellung bei Behörden verschiedenster Verwaltungsbereiche der Kommunen, Länder und des Bundes. So kann er bei der Polizei, dem Verfassungsschutz oder dem Bundesnachrichtendienst (BND) arbeiten und ebenfalls beim Wetterdienst, einer Sozialversicherung, der Wehrverwaltung oder dem Justizvollzugsdienst. Dementsprechend vielfältig sind auch die möglichen Aufgabenfelder.
Die Bewerberin startet als Inspektoranwärterin. In der Regel erfolgt die Ausbildung, in der Beamtenlaufbahn auch Vorbereitungsdienst genannt, über ein duales Studium, zum Beispiel im Bereich Öffentliche Verwaltung oder einem vergleichbaren Studiengang. Deshalb muss die Anwärterin auf den Dienst der Regierungsinspektorin häufig zuerst einen Einstellungstest bei ihrer Kooperationsbehörde absolvieren. Anschließend ist sie bis zum Studienabschluss Beamtin auf Widerruf.
In den meisten Fällen wird der nichttechnische Dienst angestrebt. Für den technischen Dienst kann zum Beispiel ein Studium der Ingenieurswissenschaften bei der Bundeswehr absolviert werden.
Nach dem Vorbereitungsdienst besteht für die maximale Dauer von 36 Monaten ein Beamtenverhältnis auf Probe. Danach ist die Regierungsinspektorin Beamte auf Lebenszeit.
Hier muss ihre Laufbahn allerdings noch nicht zu Ende sein: Mit ausreichend Berufserfahrung und den nötigen Qualifikationen steht der Beförderung zur Regierungsoberinspektorin, Regierungsamtfrau, Regierungsamtsrätin oder Regierungsrätin nichts im Wege. Der höhere Dienst stellt die oberste Ebene der Beamtenlaufbahn dar.
In jedem Fall sollte ein Regierungsinspektor über Organisationsgeschick und eine gewissenhafte Arbeitsweise verfügen, da die Exaktheit bestimmter Angaben in der Verwaltung überaus wichtig ist. Des Weiteren zeichnet er sich in seiner leitenden Position durch Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit sowie eine hohe Sozialkompetenz aus. Er besitzt idealerweise eine schnelle Auffassungsgabe und sollte außerdem ein gewisses Interesse an Rechtsgebieten und Verwaltungsarbeiten aufweisen.