Menschen mit Behinderung in alle Lebensbereiche unserer Gesellschaft integrieren – mit dieser Aufgabe beschäftigen sich Rehabilitationspädagogen und Rehabilitationspädagoginnen. Sie entwickeln und führen Maßnahmen zur Unterstützung, Förderung, Rehabilitation und Inklusion von Personen mit seelischer, körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung durch.
Dabei arbeiten sie häufig mit Ärztinnen, Psychologen, Sozialarbeiterinnen, Erziehern, Physiotherapeutinnen und weiteren Fachleuten zusammen sowie kommunizieren mit gesundheitlichen Behörden wie zum Beispiel Integrationsämtern. Ihr Tätigkeitsbereich ähnelt dem der Heilpädagogin und des Sonderpädagogen in vielerlei Hinsicht.
Die konkreten Tätigkeiten eines Rehabilitationspädagogen sind abhängig von der Personengruppe, mit welcher er arbeitet, und richtet sich nach Alter, Grad der Einschränkung und weiteren Kriterien.
Grundlage seiner Arbeit ist jedoch immer die individuelle Bewertung der Lebenssituation der Betroffenen, meist in Zusammenarbeit mit Ärzten oder Psychologen. Auf Basis des Gutachtens entwickelt der Rehabilitationspädagoge Förderungspläne und Maßnahmen zur Inklusion des Klienten in den Alltag. Das Konzept berücksichtigt sein ganzheitliches soziales Umfeld, also neben Angehörigen und Erziehungsberechtigten auch Behörden und Einrichtungen wie Schulen, Heime oder Arbeitsplatz. Dabei ist der Rehabilitationspädagoge Ansprechpartner und Berater, beispielsweise in Fragen der Barrierefreiheit.
Er ist sowohl in der Einzelbetreuung tätig, also dem Case Management, als auch in der Koordination von Gruppen. Bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht der Pädagoge besonders auf die (Früh-)Förderung ein. Zum Beispiel wirkt er mit seinen Maßnahmen präventiv einer Behinderung entgegen, stärkt das Selbstbewusstsein der Einzelpersonen und führt Gruppenaktionen zur Verbesserung der Gemeinschaftlichkeit durch.
In der beruflichen Rehabilitation unterstützt er beeinträchtigte Menschen durch die Entwicklung von Ausbildungsprogrammen und gibt Hilfestellung beim Lernen, bei der Berufsberatung bzw. Arbeitsvermittlung sowie beim Berufseinstieg. In einer Werkstatt für Personen mit Behinderung leitet er die Mitarbeitenden an und betreut diese.
Ebenso kann er in Heimen für medizinische und psychosoziale Rehabilitation verantwortlich sein und den Alltag der Bewohner gestalten.
Die Rehabilitationspädagogin kann in verschiedenen Einrichtungen angestellt sein:
Um den Beruf eines Rehabilitationspädagogen ausführen zu dürfen, ist ein Studium in Rehabilitations- und Sonderpädagogik notwendig. Ausgebildete Heilerziehungspfleger und Erzieher können auch ohne Hochschulzugangsberechtigung mit Bestehen eines Hochschulzugangstests das Bachelorstudium beginnen. Bei der Arbeit mit Minderjährigen muss der Bewerber ggf. ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.
Strebt der Rehabilitationspädagoge eine leitende Position oder sogar wissenschaftliche Laufbahn an, sollte er mindestens den Master besitzen, teilweise wird auch eine Habilitation oder Promotion verlangt. Durch ein weiterführendes Studium, zum Beispiel im Bereich Heilpädagogik, Rehabilitationspädagogik oder Medizinpädagogik, sowie durch entsprechende Fortbildungen kann sich der Pädagoge noch weiter spezialisieren, beispielsweise auf dem Gebiet der Frühförderung oder sozialen Rehabilitation.
Eine Rehabilitationspädagogin sollte in jedem Fall Freude am Umgang mit Menschen haben sowie kontaktfähig und kommunikativ sein. Flexibilität und vor allem psychische Belastbarkeit sowie Empathie sind ebenfalls wichtige Kompetenzen in ihrem Beruf. Außerdem sind eine gute Organisation und Interesse an regelmäßiger Weiterbildung auf ihrem Fachgebiet vorteilhaft.