Frische Luft, Natur und eine Arbeit, nach der man weiß, was man getan hat: Die Rede ist von der Schäferei. Schäfer und Schäferinnen erkennen sofort, ob es ihren Tieren gut geht. Sie kümmern sich verantwortungsvoll um die Schafsherde, teilweise in Zusammenarbeit mit Hütehunden. Als Schäfer oder Schäferin arbeitet man entweder in ortsgebundenen Betrieben oder ist in der Wanderschäferei tätig, die unerlässlich für den Naturschutz ist.
Die korrekte Ausbildungsbezeichnung lautet Tierwirt oder Tierwirtin in der Fachrichtung Schäferei. Den Beruf Tierwirt bzw. Tierwirtin gibt es weiterhin in den Fachrichtungen Rinderhaltung, Geflügelhaltung, Imkerei und Schweinehaltung. Ähnlichkeit Berufe sind unter anderem Herdenmanagerin und Landwirt.
Ein Schäfer kümmert sich in erster Linie um seine Schafsherde. Er versorgt und füttert die Schafe, zieht Jungtiere auf und hilft bei Geburten. Außerdem pflegen Schäfer kranke Schafe, Lämmer und Muttertiere. Sie müssen ganz genau darauf achten, wie sich der Tierbestand entwickelt und dokumentieren dies zur Zucht von Qualitätstieren. Zum Teil werden auch speziell ausgebildete Hütehunde eingesetzt, mit denen der Schäfer zusammenarbeitet.
Heutzutage werden Schafe nicht nur zur Gewinnung von Fleisch, Milch oder Wolle gehalten, sondern sie dienen auch dem Naturschutz. In der Wanderschäferei werden Schafe für die Landschaftspflege von Grünflächen, Deichen und Heiden eingesetzt. Arbeitet der Schäfer ortsgebunden, dann baut er zusätzlich Weidezäune auf und erstellt Weidepläne für die Schafe.
Ob auf dem Deich, in der Heide oder auf der Wiese, Schafherden gibt es in ganz Deutschland. Überall wo Schafe sind, können auch Schäferinnen arbeiten. In der Tier- oder Landwirtschaft arbeiten Schäferinnen in Guts- oder Wanderschäfereien. Spezialisiert sich ein Schäfer auf die Milchproduktion, so ist der Betrieb häufig standortgebunden. Gerade im Hinblick auf die Schäferei zum Zweck des Naturschutzes, handelt es sich häufig um Wanderschäfereien. Schäferinnen sind häufig selbstständig oder in Familienbetrieben tätig.
Tierwirt in der Fachrichtung Schäferei ist ein 3-jähriger dualer Ausbildungsberuf. Schäfer sind in dieser Zeit also in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb tätig. Es gibt keinen vorgeschriebenen Schulabschluss für Schäfer, allerdings haben in der Praxis die meisten Auszubildenden einen Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss.
Schäferinnen müssen ein gutes Verständnis und Gespür für die Tiere haben. Es ist wichtig, dass eine Schäferin verantwortungsbewusst handelt und das Tierwohl stets an erster Stelle steht. Zudem ist es wichtig, dass Schäferinnen robust sind, da sie bei jeglichen Wetterbedingungen im Freien bei ihrer Herde sind und in der Regel körperlich arbeiten müssen. Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind außerdem wichtig für Stallarbeiten und beispielsweise kleine Reparaturen.