Mit der Automatisierung von Prozessen haben sich nicht nur neue Berufe entwickelt, sondern auch alte Jobs reduziert. Letzteres betrifft auch den Beruf Schrankenwärter bzw. Schrankenwärterin, auch Barrierenwärter bzw. Barrierenwärterin oder Bahnübergangsposten genannt. Sie bedienen Schranken und überwachen die Verkehrslage an den Bahnübergängen.
Ähnliche Berufe sind Weichenwärterin, Seilbahntechniker, Schienenfahrzeugführerin sowie Eisenbahnbetriebsleiter und Sicherungsposten.
Zu Beginn musste der Schrankwärter Anlagen unmittelbar vor der Schranke bedienen, um die Bahnschranken schließen und öffnen zu können. Die Informationen bekam er über ein Telefon. Durch die Automatisierung konnten Mitarbeiter in Zügen diese Aufgabe nun übernehmen. Dennoch gibt es immer noch Bahnübergänge, die noch nicht automatisiert wurden, wo sich bis heute Schrankwärter befinden.
Das Bedienen und vor allem Überwachen von Bahnübergangssicherungsanlagen ist heutzutage die Kernaufgabe des Schrankwärters. Dafür benutzt er Steuerpulte in seinem Schrankenposten, wo er auch Meldungen und Anzeigen der Stellwerke empfängt. Sobald er das Signal erhält, dass ein Zug eintrifft, überprüft er die Bahnübergänge auf mögliche Gefahrquellen wie Fußgänger oder Tiere und schließt die Schranken. Dabei helfen ihm Signaltechnik- und Blocksysteme, mit denen er selbst Signale und Alarme rausgeben kann. Nachdem der Zug die Schienen überquert hat, fährt er die Schranken wieder hoch.
Je nach Jobbeschreibung prüft oder wartet der Schrankenwärter die Anlagen, die in Bahnbetriebswerken eingesetzt werden und gibt Mängel an die zuständigen Techniker weiter. Bei Störungsbehebungen oder Reparaturen ist er auch anwesend. Zusätzlich stellt er Berichte über die Eisenbahnsignaltechnik an, die die Reparaturen oder Tests, aber auch Informationen zu den geprüften Streckenabschnitten enthalten. Damit erfüllt er seine Informationspflicht gegenüber den Führungskräften. Der Schrankenwärter wird außerdem von Fahrtdienstleitern zur Koordinierung von Zugfahrten und zur Planung von Maßnahmen zur Verringerung von Störungen im Eisenbahnverkehr hinzugezogen.
Die Schrankwärterin arbeitet bei Mobilitäts- und Transportkonzernen oder Unternehmen und Gesellschaften, die sich auf Eisenbahnen spezialisieren. Dazu zählt der Nah- und Fernverkehr, aber auch Saisonverkehr wie die Deutsche Bahn, Regiobahn oder Train4you. Überwiegend befindet sie sich in ihrem Schrankposten, um von dort aus den Bahnverkehr zu überwachen. Die Schrankwärterin kann ihren Job sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit ausüben.
Um sich für die Arbeit als Schrankwärter qualifizieren zu können, braucht man mindestens einen Hauptschulabschluss. Interessenten sollten sich zudem psychologisch und medizinisch für die Arbeit prüfen lassen. Diese Untersuchung wird meist durch den Arbeitgeber veranlasst. Eine weitere Voraussetzung ist, dass Interessenten einen Führerschein der Klasse B haben und ein Kraftfahrzeug besitzen, mit dem sie zum Arbeitsort kommen. Ein Schrankenwärter muss regelmäßig Fortbildungen zur Bahntechnik und Sicherheit absolvieren.
Hohe Konzentrationsfähigkeiten und Verantwortungsbewusstsein sind für den Job als Schrankwärterin unumgänglich. Sie muss zu jedem Zeitpunkt aufmerksam und wachsam sein, um das Bahngeschehen zu beobachten. Zusätzlich benötigt sie ein schnelles Reaktionsvermögen, um bei Notfällen oder unerwarteten Ereignissen reagieren zu können. Sie lässt sich nur schwer ablenken und Pünktlichkeit steht bei ihr an erster Stelle. Weiterhin zeichnen sie ihr Engagement und ihre Flexibilität aus. Obwohl die Schrankenwärterin viel eigenständig arbeitet, ist auch Teamfähigkeit ein maßgeblicher Bestandteil ihrer Persönlichkeit, um sich mit Kolleginnen aber auch mit Führungskräften absprechen zu können. Schlussendlich muss sie auch zum Schichtdienst bereit sein.